Ich freute mich wie ein kleines Kind denn heute würde ich das erste Mal Jasmin treffen. Wir kennen uns schon fast ein Jahr von Facebook her und hatte sie nach Köln eingeladen. Natürlich wollte ich ihr alles zeigen was meine Stadt so besonders macht und mir etwas bedeutet. Ich holte sie natürlich am Hauptbahnhof an denn sie war mit einem Reisebus gekommen. Ich hatte mir Tage vorher schon den Kopf zerbrochen was ich ihr alles zeigen wollte. Am aller wichtigsten war natürlich der Dom. Das Zentrum unserer Stadt und unser erster Weg. Doch den Dom zu betreten gestaltete sich als schwierig da eine gewaltige Menschenmasse vor den Toren gebildet hatte. Zuerst dachten wir es sei ein Strassen Künstler der dort die Aufmerksamkeit auf sich zog. Aber dem war nicht so. Man hörte lautes Lachen gemischt mit den Jammerlauten eines einzelnen. Irgendwie konnte ich kurz einen Blick auf das Ereignis dort werfen.
"Da wird jemand verprügelt.", Sagte ich entsetzt.
Jasmin zückte ihr Handy: "Dann rufen wir die Polizei."
"Bis die da sind ist alles vorbei.", Erwiderte ich und sah dann kurz das Gesicht des Verprügelten und mir setze kurz das Herz aus.
"Was ist?", Fragte Jasmin die sah wie ich erstarrte.
Ich nahm sie beiseite.
"Ich glaubs nicht... Das ist Quasimodo...", Sagte ich zu ihr und blickte unschlüssig auf die Menschenmenge.
"Bist du sicher?" Fragte Jasmin mich ungläubig und sah mich an als hätte ich sie nicht mehr alle. Ich wandte mich ab und kämpfte mich durch die Menschenmenge nach vorne. Ich schrie so laut es ging: "Aufhören!"
Die Typen die Quasimodo verdroschen hielten inne und sahen mich an. Einer kam auf mich zu sie waren zu dritt und offensichtlich betrunken.
"Was willst du? Verschwinde und verdirb uns nicht den Spaß!" Sagte der Typ vor mir.
Da erschallten Polizeisirenen und die Typen suchten das Weite. Die Menschenmenge zerstreute sich und nun kam Jasmin auf mich zu.
"Respekt. Das hätte ich mich nie getraut.", Sagte sie.
"Du weißt doch... Für mich geht nichts über Quasimodo.", Erwiderte ich.
"Bist du wirklich sicher? Ich meine... Vielleicht hast du dir das nur eingebildet..."
Ich sah mich um und konnte ihn nirgends sehen.
"Ich versichere dir ich hab ihn gesehen! Vielleicht versteckt er sich irgendwo.""Wo soll er denn sein?", Fragte Jasmin.
"Hier gibt es glaube ich nur eine Möglichkeit...", Sagte ich und blickte zum Dom, "komm!"
Also betraten wir den Kölner Dom. Eigentlich wollte ich Jasmin ja hier n bisschen herumführen aber ich hatte jetzt erst eine andere Priorität. Ich sah in jeden Winkel bis ich plötzlich eine Bewegung wahrnahm und einen Schatten. Ich ging langsam darauf zu. Rechts vom Altar hinter einer Säule kauerte Quasimodo wie ein geschlagenes Tier.
Ich winkte Jasmin zu und sie kam zu mir. Nun trat ich langsam auf Quasimodo zu.
Als Quasimodo mich sah wich er vor mir zurück.
"Keine Angst." Sagte ich langsam da ich nicht sicher war ob er mich hören konnte.
Ich tastete nach seiner Hand. Quasimodo sah mich an und ich war erschrocken, weil sein Gesicht Blutverschmiert war.
"Ich tu dir nichts.", Sagte ich.
"Er ist es wirklich..." Sagte Jasmin die nun neben mir kniete und mir ihre Taschentücher reichte.
Ich griff sie sofort und tupfe Quasimodos Gesicht ab. Er hatte eine Wunde an der Schläfe und der Stirn davon getragen. Bestimmt auch noch ein paar Blessuren aber das war schwer zu erkennen so kurz nach der Prügelei.
"Danke." Sagte Quasimodo langsam. Man merkte das er das Sprechen nicht gewohnt war.
"Verstehst du mich denn?", Fragte ich.
"Ja. Ich lese von den Lippen.", Erwiderte er.
"Sehr gut das macht alles viel leichter.", Sagte Jasmin.
"Ich bin Regina.", Sagte ich. "Und das ist Jasmin."
"Hallo." Sagte Jasmin und winkte ihm zu.
"Komm. Das muss sich jemand anschauen.", Sagte ich.
Quasimodo wich zurück, als würde ich ihn weiterschlagen wollen.
"Nein, ich tu dir nichts... Ich will dein Freund sein..."
"Ich brauche keine Freunde...", sagte Quasimodo mit solch einer Bitternis, dass mein Herz schmerzte.
"Weißt du, wie du hergekommen bist?", fragte Jasmin
Quasimodo schüttelte den Kopf.
"Wo warst du denn, bevor du dich hier wiederfandest?", fragte ich.
"In Mountfaucon. Ich dachte, ich sterbe neben meiner geliebten Esmeralda... doch dann..."
"Landetest du hier.", endete ich seinen Satz.
Ich sah mich angestrengt um. Klar, der Kölner Dom war eine Kathedrale, deshalb war das der Einzige Ort hier, der Quasimodo vertraut erschien. Doch... er konnte nicht hierbleiben. Es gibt keine Glöckner mehr, die die Glocken mit ihrer Körperkraft läuteten. Das übernahmen jetzt alles Maschinen. Doch die Welt da draußen ängstigte Quasimodo, immerhin war er vom Mittelalter plötzlich in der Zukunft gelandet.
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Der Glöckner und ich
FanfictionParis 1482. Der Glöckner von Notre Dame hat alles verloren was ihm je etwas bedeutete. Er ist fest entschlossen, diese Welt zu verlassen, die ihm nichts mehr zu bieten hat. Doch anstatt neben Esmeralda zu sterben, erwacht er in einer völlig fremden...