Als ich am nächsten Morgen erwachte, hatte ich wahnsinnige Kopfschmerzen. Doch ehe ich um Hilfe rufen musste, erwartete mich schon mein Kater-Mittelalter-Frühstück. Das ich vertilgte und dann nach einer halben Stunde das Zelt verließ.
"Hey, Regina!", rief Jasmin und kam auf mich zugerannt: "Wird auch zeit dass du aufwachst. Ich habe die Nacht durchgemacht und bin trotzdem schon länger Wach als du.", sagte sie grinsend.
"Wie spät ist es?", fragte ich.
"1 Uhr Mittags.", sagte Jasmin mit kurzem Blick auf die Uhr.
"Wir sollten zurück.", sagte ich, "Quasimodo wird sich sorgen machen."
"Ach, er weiß doch, dass wir auf uns aufpassen können.", sagte Jasmin.
"In einer uns fremden Zeit? Lass uns gehen!", sagte ich und packte sie am arm. Jasmin ließ sich etwas widerspenstig mitziehen. Einer von Clopin "Bodyguards" von gestern brachten uns wieder an die Erdoberfläche.
Hier fanden wir unseren Weg alleine, indem wir Ausschau nach Notre Dames Türmen hielten.
Wir betraten die Kathedrale und gingen die Stufen hinauf. Als wir aus dem Südturm kamen und über die obere Galerie liefen begannen die Glocken zu läuten. Wir pressten uns die Hände auf die Ohren und spürten die Vibrationen, die das Geläut im Boden unter uns verursachte. Das dauerte 5 Minuten, bis die Glocken wieder schwiegen. Wir atmeten auf und gingen weiter. Als wir im Nordturm ankamen, sprang Quasimodo plötzlich von über uns direkt vor uns und sah uns fragend an: "Ich dachte, Ihr währt in Eure Zeit zurückgekehrt."
"Nein, das nicht. Aber ich habe etwas gefunden.", sagte ich und nahm seine Hand, "Würdest du mit mir eine Reise machen?",
Jasmin sah mich sprachlos an und Quasimodo schien mich verblüfft anzusehen.
"Wohin?", fragte Quasimodo.
"Nach Reims.", sagte ich.
"Nein, ich habe mir geschworen, nie wieder die Kathedrale zu verlassen.", sagte Quasimodo.
"Aber in Reims gibt es auch eine schöne Kathedrale.", sagte ich.
"Nein, ich bleibe hier."
"Die Wahrheit ist... ich versuche deine Eltern zu finden."
"Ich brauche keine Eltern. Ich brauche niemanden.", sagte Quasimodo und wandte sich von uns ab.
"Und was nun?", fragte Jasmin.
"Er lässt sich wohl nicht überzeugen. Aber 2 Frauen, die allein nach Reims gehen? In dieser Zeit zu gefährlich.", sagte ich.
"Warte mal ab, vielleicht ändert er seine Meinung noch.", sagte Jasmin.
Ich ging zu unserer Zelle und setzte mich nachdenklich auf das Bett. Ich stellte meinen Entschluss infrage, wenn Quasimodo seine Eltern nicht sehen wollte, machte es keinen Sinn, nach ihnen weiter zu suchen. Aber ich sorgte mich darum, was aus Quasimodo werden würde, wenn wir diese Zeit verlassen würden. Außerdem beschäftigte mich, warum wir bisher kein Raum- Zeit Paradoxon verursachten. Seit wir hier waren, war es so, als würden wir in diese Zeit gehören... Was könnte das für einen Grund haben?Quasimodo ärgerte sich über Reginas Worte. Sie wollte seine Eltern finden. Wozu? Sie hatten ihn immerhin ausgesetzt. Er hasste sie dafür. Er hasste sie dafür, dass sie ihn überhaupt in diese Welt gesetzt hatten... Er saß auf der Balustrade an einer der Wasserspeier Figuren gelehnt. So reglos, als hätte man ihn auch für einen Wasserspeier halten können. Da kam Jasmin an ihm vorbei. Sie stellte sich neben ihn an die Balustrade und tippte ihn auf die Schulter, damit er sie ansah.
"Weißt du, Regina wollte dich nicht verärgern. Alles, was sie tut, tut sie für dich. Du bedeutest ihr mehr als irgendein Mensch sonst. Sie will dass es dir gut geht und du eine schöne Zukunft hast. Sie möchte, dass du nicht alleine bleibst. Deshalb wollte sie deine Eltern finden."
"Ich brauche keine Eltern.", sagte Quasimodo.
"Aber jeder Mensch braucht Gesellschaft. Du auch.", sagte Jasmin, "Mag sein, dass du hier aufgewachsen bist, aber du bist keine Steinfigur wie er.", sie zeigte auf den Wasserspeier. "Du bist ein Mensch, wie wir. Menschen brauchen andere Menschen, denen sie sich anvertrauen können. Sonst leidet der Geist unter der Einsamkeit."
Quasimodo sah Jasmin nachdenklich an.
"Gib es zu, du hast dich hier oben oft allein gefühlt, nicht wahr?", fragte Jasmin, "Bis du Esmeralda getroffen hast. Quasimodo wandte den Kopf und blickte zum Horizont.
"Esmeralda...", murmelte er.
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Der Glöckner und ich
FanficParis 1482. Der Glöckner von Notre Dame hat alles verloren was ihm je etwas bedeutete. Er ist fest entschlossen, diese Welt zu verlassen, die ihm nichts mehr zu bieten hat. Doch anstatt neben Esmeralda zu sterben, erwacht er in einer völlig fremden...