•1. Ein Neuanfag•

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Ich schaute aus dem Fenster. Die Bäume, Wiesen und Felder, die uns den Großteil unseres Weges begleitet hatten, wurden von langen grauen Straßen und hohen Häusern abgelöst.

Ich seufzte. Eine neue Stadt, ein neues Leben. Ob ich in meiner neuen Schule Freunde finden werde? Was ist, wenn es genau wie beim letzten Mal enden würde?

Wir zogen um, weil ich Probleme in der Schule und mit meinem Umfeld hatte. Meine Mutter hatte jemanden neuen kennengelernt. Wir wollten hier, in Seoul, in eine kleine Wohnung ziehen, bis wir wissen, ob das mit Mama und ihm etwas wird. Bei dem Gedanken an einen ,,neuen" Vater kribbelte es mir.

Mein leiblicher Vater, war in einem Autounfall gestorben. Ich war erst 8. Ich seufzte nochmal, dieses Mal etwas länger.
Meine Mutter sah mich von der Seite an. ,,Alles gut?" fragte sie mich. Ich nickte nur. Sie nahm es einfach hin und konzentrierte sich wieder auf die Straße.

Nach etwa 45 Minuten, kamen wir an einem Haus an. Es war hoch, mit vielen Fenstern. Wir stiegen aus und schauten uns um.

Ich gähnte und streckte mich. Die Autofahrt hatte lange gedauert.

Wir gingen in das große Gebäude und stiegen die Treppe zu unserer Wohnung hoch.

Sie war nicht groß. Lediglich zwei Schlafzimmer, ein Bad und eine Küche mit einem kleinen Tisch. Das müsste genügen. Wenn alles gut läuft und Mama und ihr neuer Freund zusammen bleiben, werden wir zu ihm ziehen. Bis dahin, würde das genügen.

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Beep, beep, beep....

Mein Wecker klingelte. Ich drückte auf den Knopf an der Seite und stand auf. Ich war noch recht müde, denn ich hatte schlecht geschlafen.

Letzte Nacht, haben mich meine Gedanken wach gehalten. Ich stand auf und trottete ins Bad. Ich schaute in den Spiegel. Uff, ich sah aus wie eine lebende Leiche.

Erst einmal Duschen.

Nachdem ich mich also geduscht hatte, zog ich mich an und putze mir meine Zähne. Ich ging in die Küche, meine Mutter saß am kleinen Esstisch und lächelte mich an.

,,Guten Morgen. Du weißt ja, wo die Bushaltestelle ist, oder?" fragte sie mich. ,,Ja" antwortete ich noch immer müde. Gestern, nachdem wir die Kartons reingetragen hatten, hatten wir nach einer Bushaltestelle gesucht und geschaut, wo ich ein und aussteigen sollte.

Ich zog mir meine Schuhe an und trottete zur Bushaltestelle. Es war noch recht kühl. Ich trug einen kuscheligen Hoodi.

Ich liebe Hoodis, die sind lang, warm und man kann sich in der Kapuze verstecken, wenn einem alles zu viel wird.

Ich muss zugeben, ich hatte echt Angst. Angst vor meiner neuen Schule, Angst vor der Zukunft, wenn man das so sagen kann. Ich hatte es in der Vergangenheit nicht gerade leicht.

Schließlich stand ich an der besagten Bushaltestelle, nach etwa 5 Minuten kam auch schon der Bus. Ich stieg ein, suchte mir einen Sitzplatz ganz hinten und setzte mir meine Kopfhörer auf. Ich schaute aus dem Fenster und hörte meine Lieblingsmusik. Von meiner Bushaltestelle bis zu Schule war es nicht weit, nur etwa 5 oder 6 Haltestellen weiter.

Ich stieg an der Schule aus. Ich schaute das große, graue Gebäude an. Irgendwie ähnelte es einem Gefängnis. Naja, Schule, Gefängnis, ist doch das gleiche, oder? Ich seufzte noch einmal laut und schritt dann durch die große Tür am Eingang.
Ich folgte den Schildern bis hin zum Büro des Direktors.

Ich klopfte zwei mal. ,,Herein" erklang eine tiefe Stimme. Wie mir geheißen, machte ich die Tür auf.

Das Direktoriat, war eine mittelgroßer Raum, mit Schränken und einem Tisch in der Mitte. Vom Fenster aus, konnte man den Pausenhof sehen.

Stray kids ~ Mafia Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt