~Kapitel 1~

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Vor drei Jahren

Despina:

,, Vater ich bin mittlerweile zwanzig Jahre alt. Findest du nicht, ich sollte langsam mal eigene Entscheidungen treffen? Und auch raus in die Welt gehen dürfen", fragte ich ihn.

,, Du weißt, dass die Welt da draußen gefährlich ist, mein Schatz. Und du darfst ja raus", meinte er seufzend und legte seinen Stift beiseite, während er mich mit diesem Blick anguckte, denn er immer aufsetzte, wenn ich dieses Thema ansprach.

Ich seufzte ebenfalls. Dieses Gespräch hab ich allein schon in dieser Woche dreimal mit ihm geführt und wir hatten erst Dienstag!

Dennoch setzte er sich immer durch. Das nervte mich wirklich. Ich meine mit 20 sollte man doch in der Lage sein, sein Leben alleine zu Leben.

Mein Vater sah das etwas anders. Und ich konnte ihn durchaus verstehen. Die Götter und die griechischen Monster waren beängstigend, aber dennoch, war da dieser Drang in mir, außerhalb unserer Hütte und der Schule auf die ich ging um zu studieren, in die Welt zu gehen und sie zu erkunden.

,, Die Schule und die Wiese bei unserer Hütte sind aber nicht genug! Ich möchte in die Stadt. Arbeiten gehen, Spaß haben, Freunde finden!", protestierte ich weiter.

,, Und komm mir jetzt bitte nicht mit dem Argument, dass du auch ein Gott bist und weißt wie die anderen Ticken, Vater. Nicht alle Götter sind gleich! Das kann einfach nicht sein. Und es würde mir sogar reichen für's erste nur in einer Bar zu arbeiten. Aber bitte. Ich will hier weg", widersprach ich und schaute ihn flehend an.

,, Das mit der Bar vergisst du gleich wieder! Aber Ja, du hast Recht. Nicht alle. Aber die meisten sind gleich", kurz zögerte er bevor er weiter redete, ,,außer mir hast du noch nie einen anderen Gott gesehen du weißt es nicht. Wie sie ihre Macht missbrauchen und damit protzen, um Angst zu verbreiten, Pakte abschließen und Gefallen einzufordern. Besonders die großen drei!".

Da Schnitt ich ihm das Wort ab.,, Es muss ja keine große Stadt sein. Athen würde mir reichen", meinte ich und knetete ungeduldig und leicht genervt meine Finger.

Hypnos verschluckte sich fast an seinem grünen Apfel, in den er gerade reinbeißen wollte und ließ ihn auf den Tisch fallen.

,, Athen? Und keine große Stadt?",hustete er und riss entsetzt die Augen auf, während er misbiligend den Kopf schüttelete.

,, Vater du hast mich mein Leben lang trainiert. Ich kann in einer Stadt bestehen. Ich halte mich auch von den Göttern fern", versuchte ich ihn zum dreihundertsten mal zu überreden. Er seufzte. Mal wieder...

,, Ich weiß. Ich weiß auch, dass du Erwachsen genug bist um in die Welt zu ziehen. Dennoch, ich kann mein kleines Mädchen nicht in die Welt lassen ohne das wissen, dass es jemanden gibt der dich schützt. Deshalb habe ich nachdem ich dich damals gefunden habe einen Pakt geschlossen, der deine Sicherheit garantiert wird", meinte mein Vater nun und rieb sich die Schläfen.

,, Einen Pakt?", fragte ich verwirrt und überging ausnahmsweise mal, dass er mich kleines Mädchen nannte. Viel wichtiger war jetzt dieser Pakt.

Denn Pakte wurden mit Göttern geschlossen, doch, wenn Vater mir eins gepredigt hatte in den letzten Jahren, dann das ich niemals, unter keinen Umständen, einen Pakt schließen sollte, denn das was im Gegenzug verlangt wurde, wäre immer der Nachteil für einen selbst.

,, Ja einen Pakt. Mit einem Gott. Du kennst ihn, auch wenn du dich nicht mehr an ihn erinnerst...", gab er leise zu und einen Moment schien es so, als wären die Gedanken meines Vaters weg. Weit weg, in einer anderen Zeit, einem anderen Leben.

~The Death behind The God~ ONC2024✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt