~Kapitel 12~

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Hades:

Ihre Augen weiteten sich und starrten mich ungläubig an. Einen Moment blieb sie stehen und wir hörten auf zu Tanzen.

Ich machte eine Handbewegung und die Tanzfläche füllte sich nun auch mit anderen Tanzpaaren.

Ich setzte mich wieder in Bewegung und zwang sie damit auch sich weiterzubewegen.

Sie schaute mich immernoch an als wäre ich ein verrückter Idiot und höchstwahrscheinlich war ich das auch, aber ich konnte es einfach nicht glauben sie hier zu sehen.

Doch sie schien sich nicht mehr an mich zu erinnern, deshalb musste ich mich zusammenreißen.

,, Ich denke nicht das das Nötig ist, mein Herr", meinte sie schließlich und richtete ihren Blick wieder auf den Boden.

Sie wollte von mir Weg. Ich spürte es und es bereitete mir eine Qual, aber ich wollte mich ihr nicht aufdrängen, zumindest nicht fürs erste.

Also blieb ich am Ende des Liedes Stehen verbeugte mich, küsste ihre Hand und während sie einen Knicks machte drehte ich mich um und rannte fast schon auf meinen Thron zu.

Denn wäre ich langsam gelaufen, wäre ich jede Sekunde wieder zurückgelaufen, hätte sie geschnappt und zurück in die Unterwelt verschleppt.

Ich kam bei den andern Göttern an, nickte meinem Bruder Poseidon kurz zu, ignorierte Zeus und die anderen und setzte mich.

,, Na, wer ist die kleine den?", fragte Poseidon grinsend und deutete auf das Mädchen. verdammt ich hatte vergessen zu fragen wie sie hieß!

,, Niemand besonderes", antwortete ich schlicht und versuchte meinen Blick auf die hier anwesenden zu halten.

Alle waren entweder Halbgötter, niedere Götter oder Monster. Normale Menschen fand ich kaum.

Es gab gerade mal lachhafte Fünf. Ich schaute mir jeden einzelnen von ihnen an und mein Blick blieb wieder an ihr hängen.

Ich studierte ihre Aura gründlich, durchforstete ihre Seele, aber es gab keinen Irrtum. Sie war ein Mensch. Eine stinkt normale Sterbliche!

Wie war das nur möglich? Wut brodelte in mir hoch.,, Nun, lässt du dich endlich mal wieder blicken und dann ignorierst du mich. Ich bin enttäuscht Bruder", hörte ich nun die Stimme von Zeus.

,, Ich bin nicht mehr dein Bruder!", gab ich mit zusammengebissenenen Zähnen zurück.

,, Ach komm. Sag bloß nicht du bist immernoch böse, wegen der Sache mit Perseph-".

,, Halt deinen Mund! Wage es nie wieder ihren Namen auch nur zu denken!", fuhr ich ihn an, stand abrupt auf und eilte wieder durch den Saal. Ich musste zu ihr.

Mein einziger Rettungsring, diejenige die mich ruhig halten konnte, war schon vor Jahrhunderten gestorben und nun flüchtete ich. 

Zu ihr. Meine einzige Hoffnung auf Erlösung. Auf Freiheit. Auf Ruhe und Gerechtigkeit!

Ich packte sie an der Tallie und schleifte sie von den zwei Geistern weg, die schon den ganzen Abend wie Wachhunde neben ihr standen.

Sie wusste gar nicht wie ihr geschieht, bis wir beide auf dem Balkon in der schwarzen Nacht standen.

Wie lange ich doch den richtigen Himmel gemieden habe. Ich atmete tief die klare Luft ein und lächelte.

,, Mein Herr, bitte. Was soll das?", fragte sie und die Angst in ihrer Stimme war kaum zu überhören.

,, Ich sagte doch du sollst mich Hades nennen!", knurrte ich. Warum war meine Stimme aufeinmal so tief?

,, Bitte mein He- ähm ich meine Hades, lassen sie mich gehen. Ich möchte langsam wieder in mein Zimmer gehen.
Ich bin sehr müde".

~The Death behind The God~ ONC2024✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt