Die Last der Erinnerungen: Düstere Vergangenheit

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Ein lauter Donner grollte über das Gebirge.

Der Magier schreckte aus einem unruhigen Schlaf hoch. Sein Atem war flach und unregelmäßig, er war in Schweiß gebadet und zitterte am ganzen Körper. Nicht das vorüberziehende Gewitter war der Grund seines Erwachens, sondern der Traum selbst. Am Tage konnte er seine Gedanken kontrollieren, sofern das nötig war, denn er verbrachte viel Zeit mit seinen Studien. Doch des Nachts, kehrten die Erinnerungen manches Mal zurück.

Mit klopfendem Herzen blieb er auf dem Rücken liegen und starrte in die Dunkelheit. Dabei versuchter er die Bilder seines Traums aus seinen Gedanken zu verbannen. Er schalt sich für seine Reaktion. Schalt sich für seine Emotionen und seine Hände formten sich unwillkürlich zu Fäusten.

 Schalt sich für seine Emotionen und seine Hände formten sich unwillkürlich zu Fäusten

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Hastig rannte der kleine Junge durch den Wald. Gelegentlich hielt er inne, um zurückzusehen und sich davon zu überzeugen, dass ihm niemand folgte. Er konnte ihn nicht sehen und doch wusste er, dass er da war, weil er dessen Anwesenheit spürte. Ein Gefühl, dass er sich nicht erklären konnte.

Das betraf allerdings viele Situationen in seinem Leben. Seltsame Dinge geschahen. Schlimme Dinge und er schämte sich jedes Mal dafür.

Als der Junge das Versteck aus Zweigen und Reisig erreichte, dass er einst gebaut hatte, duckte er sich unter dem niedrigen Eingang hindurch und trat ein. Dann hockte er sich auf den Boden und umschlang seine Knie mit den Armen, als er plötzlich ihn hörte. Kurz darauf kam ein zweiter Junge in das Versteck gelaufen. Mit tadelndem Blick stemmte er die Hände in die Hüften.

Sie waren in etwa gleich alt, doch sehr unterschiedlich. Während der am Boden sitzende Junge dünn blass und von schlaksiger Statur war, so war der andere beinahe schon drahtig und scheinbar an körperliche Anstrengung gewöhnt. Sie waren jedoch in die gleichen edlen Stoffe gekleidet, die ihre adlige Herkunft verriet.

„Weshalb läufst du einfach fort?", fragte der Kräftige und sah auf den anderen herab.

Dieser antwortete nicht. Mied sogar seinen Blick.

„Komm schon, lass uns einfach weiterhin trainieren. Du musst nur dein Bestes geben."

„Ich gebe schon alles was ich kann", widersprach der andere.

„Und du siehst, es genügt noch nicht!"

Weil er trotzig auf dem Boden sitzen blieb, ohne auf seine Worte zu reagieren, trat er näher und packte ihn an den Handgelenken, um ihn gewaltsam auf die Beine zu ziehen.

„ICH ... WILL ... NICHT!", protestierte der Gepackte. „Lass mich los, du tust mir weh!"

„Stell dich nicht so weibisch an!"

„Tue ich nicht. Lass los!"

Der kräftigere Knabe schrie auf und ließ den anderen so plötzlich los, dass er gegen die Äste der selbstgebauten Hütte stolperte.

Die Flamme MajorsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt