Kapitel 7

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Susan und ich verstehen uns wirklich toll. Wir sind schon beste Freunde geworden.

Außerdem musste sie mir ja wie versprochen alles über Narnia erzählen. Die beste Geschichte ist auf jeden Fall die über den wahren König Narnias, Aslan nennen sie den Löwen.

»Der kommt und geht.«, fährt Susan grinsend mit ihrer Geschichte fort.

»Manchmal ist er da, manchmal nicht. Peter hat den Glauben in ihn schon fast ganz verloren.«

»Glaubst du, dass er nochmal wiederkommt?«

Nachdenklich sieht sie auf das Wasser. Um frische Luft zu bekommen haben wir uns an einen kleinen Fluss in der Nähe des Hügels gesetzt. Es ist friedlich hier, kein Herumwirren wie im Quartier, nur das leise Plätschern des flachen Baches.

»Ich bin mir nicht so sicher.«

Ihre Antwort klingt traurig. Wie als würde sie nicht mehr an die Sonne glauben.

»Das ist eine tolle Geschichte.«, versuche ich sie abzulenken.

Ihr Blick geht vom Wasser zu mir und sie lächelt matt.

»Ja, was würde ich dafür geben, ihn noch mal wie Lu sehen zu können.«, murmelt sie eher zu sich selbst.

»Ich würde einen Bären küssen.«, lächele ich.

Zu meinem Glück erhellen sich auch ihre Augen wieder.

»Darf ich dich etwas fragen, Nina?«

Oh oh.
Das soll wohl eins von diesen Gespräche werden, habe ich das Gefühl.

»In Ordnung.«, antworte ich ihr unsicher. Obwohl Ich mir eigentlich schon ziemlich sicher bin, was sie fragen will.
Sie will sich nach Kaspian erkundigen. Man merkt sofort, dass da was läuft.

»Was hälst du eigentlich von meinem Bruder?«

Erschrocken über die Direktheit der Frage sehe ich zu ihr auf.
Sie hebt nur die Augenbrauen und sieht mich erwartungsvoll an.

»Welchem denn?«, stelle ich mich dumm.

»Das weißt du genau.«, lacht sie.

»Ich halte nicht besonders viel von ihm.«

Die Lüge klingt etwas brüchig, dennoch halte ich ihrem Blick stand.

»Das glaub ich dir nicht.«

Verdammt.
Naja, Ich glaube es mir auch nicht, aber das kann ich ihr ja schlecht sagen.

»Ich weiß nicht, er ist so-«

Ich zucke nur mit den Schultern. Eigentlich fallen mir hundert passende Sachen ein. Sturrköpfig, gutaussehend, lieb und fürsorglich.

Aber keines davon kann ich laut sagen. Ich meine er ist immernoch Susans Bruder.

»Magst du ihn?«, hakt sie weiter nach.

»Ja.«, sage ich ehrlich. Alles andere wäre nämlich gelogen und ich will sie nicht anlügen.

Meinen Blick wende ich auf das Wasser, damit ich sie nicht ansehen muss. Bis jetzt klang sie noch nicht enttäuscht oder so etwas, aber ich habe trotzdem Angst vor ihrer Reaktion.
Vielleicht verbietet sie mir ja ihn zu mögen oder mit ihm zusammen zu sein, was ja irgendwie ihr gutes Recht ist.

»Ich wusste es!«, ruft Susan jedoch triumphierend. Lachend spritzt sie etwas Wasser in meine Richtung. Lächelnd tue ich es ihr gleich und nehme damit die Wasserschlacht an.

Narnia - Our Last Hope//PeterPevensie ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt