Bei Anthony zu übernachten war angenehmer als erwartet. Sein Schlafsofa ist größer als mein Bett und zum Frühstück hat uns sein Dad Pfannkuchen gemacht. Nach so einem Frühstück ist die Müdigkeit, resultierend aus 4 Stunden Schlaf, kaum noch spürbar.
Ich genoss die Wärme der Familie Davis, welche mich am liebsten adoptiert hätten, und verabschiedete mich nach dem Mittagessen, um meine Schicht im Kino anzutreten.
Diese ist alles andere als warm und herzlich. Kunden können garstig sein und dennoch musst du sie anlächeln, als wärt ihr beste Freunde.
Jedoch gibt es eine gute Sache an den Job: Rosie! Ich sehe sie zwar wöchentlich, aber das letzte Mal scheint schon Ewigkeiten her. Dementsprechend fest umarme ich sie, als ich sie in der Garderobe antreffe.
»Da hat jemand gute Laune«, stellt Rosie fest. Eigentlich ist es ihre Aufgabe, mich mit Zuneigung zu überschütten.
»Sorry, ich habe gestern bei Anthony übernachtet und seine Familie ist so herzlich wie er.« Ich hänge meine Jacke auf und ziehe die schwarze ärmellose Weste über das rote Poloshirt.
»Okay«, antwortet Rosie nüchtern und geht nicht weiter darauf ein. Sie tut das nie, wenn es um Anthony geht. Normalerweise weiß sie alles über jede Person in meinem Leben, doch bei Anthony wechselt sie lieber das Thema.
Heute scheint nicht so ein Tag zu sein, denn nach einer kurzen Pause beginnt sie zögernd: »Glaubst du, dieser Anthony würde mich mögen?«
Ihre Unsicherheit überrascht mich. So zurückhalten kenne ich sie gar nicht. Eigentlich ist sie ein Knaul aus purem Selbstbewusstsein. Unweigerlich muss ich grinsen. »Bist du verrückt? Wer würde dich nicht lieben?«
Rosie überdreht amüsiert ihre dunklen Augen. »Ja, schon klar, aber meinst du wir könnten uns mal zu dritt treffen?« Neugierig hebt sie ihre Augenbrauen und legt den Kopf schief.
Ich überlege gespielt und kratze mir das Kinn. »Mal überlegen..«, spanne ich Rosie auf die Folter.
Der Grund warum ich mich mit Anthony angefreundet habe, ist der gleiche wie bei Rosie. Beide sind weltoffene Menschen, mit denen man leicht eine Unterhaltung führen kann. Ihre Hartnäckigkeit hat mich aus meinem Schneckenhaus geholt und mich gezwungen, Risiken einzugehen.
Rosies Gesicht verliert immer mehr an Hoffnung, dass ich ein Treffen mit Anthony für eine gute Idee halte. Als ihre Mundwinkel nach unten wandern, erlöse ich sie.
»Ihr zwei wärt ein Planet an positiver Energie. Dass du ihn kennenlernst, ist ohnehin überfällig«, sage ich sanft.
Rosies Miene erhellt sich wieder und ein Freudenschrei hallt durch den kleinen Raum. »Nice! Um ehrlich zu sein, habe ich schon gedacht, dass du mich vor ihm versteckst.«
Ungläubig, ob wirklich die echte Rosie vor mir steht, verziehe ich das Gesicht. »Bist du verrückt? Ich habe mir Sorgen gemacht, dass du ihn nicht mögen könntest«, gestehe ich. Rosie ist meine beste Freundin und da es immer nur sie gab, wusste ich nicht, ob sie Anthony als Konkurrenz sehen könnte.
Nun schaut auch Rosie mich verwirrt an. Einen Moment lang wissen wir nicht, was wir sagen sollen, also brechen wir in Gelächter aus. »Wir sind echt dumm«, presst Rosie hervor und ich nicke zustimmend.
»Wenn wir schon mal beim Thema sind...« Wir beruhigen uns und Rosie fährt fort. »Wie wäre es, wenn ich deinen anderen Freund auch gleich kennenlerne?«
Bei der Anspielung an Chris kommt mir eine super Idee. »Hey, Chris feiert nächsten Samstag eine Poolparty. Wenn du kommst, lernst du beide kennen«, schlage ich enthusiastisch vor.
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Me, my Lover and I ✔️
RomanceDu stehst als unterstes Glied der Highschool-Nahrungskette auf den beliebten Jungen der Schule? Lilly Robertson steht genau vor diesem Problem. Sie beschließt, all ihren Mut zu sammeln und ihren Crush Chris Sinclair nach einem Date zu fragen. Doch b...