Kapitel 14

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Jasons Sicht

Langsam drehte ich mich auf die andere Seite des Bettes und tastete nach Angel. Als ich jedoch eine leere Bettseite sah, stand ich ruckartig auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Wo war sie?
Jetzt hellwach, sprintete ich ins Badezimmer und schaute dort, doch auch da war sie nicht. Schnell zog ich mir eine kurze Short an und rannte dann weiter nach unten. ,,Habt ihr Angel gesehen?", fragte ich aufgebracht als ich in der Küche ankam. ,,Nein, warum?", fragte mich Cole. ,,Sie ist nicht da.", sagte ich ernst und ging mit meiner Hand gestresst durch die Haare. Wo war sie nur? ,,Wie sie ist nicht da? Wir dachten sie wäre bei dir.", sagte nun auch Lino. ,,Nein ist sie nicht, sie ist weg.", sprach ich weiter. Die Sorge stieg. Was wenn ihr was passiert ist?
Aufgebracht tigerte ich von einer Seite des Raums auf die andere. ,,Beruhig dich, wir schauen jetzt die Überwachungskameras an und dann suchen wir weiter. Sie kann ja wohl nicht spurlos verschwinden.", mischte sich nun auch Liam ein. Er war unser Technikfreak und hatte das ganze Haus unter Beobachtung.
Ich nickte und folgte ihm dann. Wir gingen in das Zimmer der Zwillinge und setzten uns auf die zwei Stühle. Fünf Bildschirme fuhren jetzt hoch und Liam gab sein Passwort ein. Sofort tauchten alle Bilder der Überwachungen auf und Liam stellte flink auf fünf Uhr. Dann lies er die Bilder 1,5 Sekunden immer vorspulen und ich verlor den Überblick. Immer wieder fragte ich mich, wie Liam es schaffte fünf Bildschirme im Auge zu behalten. Aber er wurde immer fündig, so wie jetzt. Auf einem Bildschirm stoppte er die Überwachung und zeigte darauf. Dort war mein kleiner Engel. Ich nickte als Zeichen, dass er die Aufnahme in normaler Zeit abspielen sollte und er verstand. Sofort zeigte mir die Aufnahme, dass es Angel gut ging und sie sogar freiwillig ging. Aber das war mir egal, ihr Leben war trotzdem in Gefahr. Ich wusste, dass gestern noch nicht alles geklärt war, habe aber nicht damit gerechnet dass sie am nächsten Tag tatsächlich flieht. Vor allem nicht in so einem Zustand. Außerdem gab es Gefahren, die sie noch nicht wusste. Das war aber meine Schuld. Ich konnte ihr nicht so ein Geheimnis anvertrauen, ohne das sie darunter litt.
,,Wie du es siehst, ging es ihr noch gut vor vier Stunden. Da ich aber weiß, dass du dir trotzdem Sorgen machst, schicke ich dich jetzt zum fertig machen und schaue mir währenddessen die Straßenüberwachung an.", meinte nun Liam ernst. Er sprach vielleicht nicht viel, aber wenn er was sagte, dann mit Verstand. Deswegen respektierte ich seinen Befehl und stand auf. ,,Okay, aber sag mir sofort Bescheid wenn du weißt wo sie ist.", sagte ich noch und sah wie er nickte. Dann drehte ich mich um und ging nach oben. Auch wenn ich die Versicherung hatte, dass Liam alles im Blick behält, beeilte ich mich. Schnell zog ich mir ein weißes Shirt über und wanderte dann ins Badezimmer um meine Zähne zu putzen und meine Haare zu richten. Aber egal was ich machte, meine Gedanken blieben bei Angel. Ich hoffte es ging ihr gut. Ein bisschen sauer war ich auch, aber ich konnte das nicht an ihr auslassen. Sie war zu zerbrechlich und es war nach gestern zu erwarten. Ich kannte sie vielleicht nicht so gut wie andere, aber ich wusste das sie irgendwann Ruhe brauchte. Trotzdem würde ich in Zukunft darauf achten, dass sie sowas nur macht wenn ich Bescheid wusste.
,,Jason komm mal runter.", rief auf einmal Lino. Sofort machte ich mich auf den Weg und stand am Ende im Wohnzimmer. ,,Was ist?", fragte ich. ,,Mach die Tür auf, es ist Angel.", sagte er dann lächelnd. ,,Warum hast du nicht gleich aufgemacht?", fragte ich irritiert. ,,Weil sie offensichtlich mehr Angst vor uns als vor dir hat. Bevor sie gleich wieder abhaut, solltest du lieber die Türe öffnen."

Daraufhin ging ich schnell zur Tür und öffnete sie. Angel schaute mich ängstlich an und neben ihr stand unsicher eine Klassenkameradin von uns. Bevor ich aber fragte was sie hier machte, nahm ich Angel in den Arm. ,,Mach das nie wieder.", flüsterte ich ihr ins Ohr und sah sie dann an. ,,Du bist nicht sauer?", fragte sie verwundert und schaute auf den Boden. Ich zog ihr Kinn wieder hoch, so dass sie mir in die Augen schaute. ,,Nein, aber ich habe mir Sorgen gemacht.", antwortete ich sanft und hoffte sie glaubte mir. ,,Danke.", meinte sie nur Schwach und legte ihren Kopf wieder auf meine Brust. Ich strich über ihr Haar und zog sie dann mit. Drehte mich dann aber nochmal um und forderte das Mädchen auf, mit rein zu kommen.

My BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt