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Daniel:

Lässig schlenderte ich durch die Gänge meiner Schule und steuerte auf den Chemieraum zu, vor dem sich ein Großteil meiner Klasse bereits breitgemacht hatte.
Hinten am Gang bemerkte ich auch zwei bekannte Gesichter und erblickte auch direkt meinen Kumpel.

"Yo, was geht Bro?"
Mein Bester Freund Maurice und ich begrüßten uns mit einem Handschlag.

"Ey, nicht vergessen: Heute sind Beine dran, und ich habe echt keine Lust darauf! Morgen habe ich sicher wieder heftige Krämpfe!", begrüßte er mich.
Ich ließ meinen Ranzen auf den Boden fallen.

"Naja, da gibt's etwas, das nennt sich 'dehnen'. Wirkt Wunder, glaub mir!", schmunzelte ich und bekam dafür einen Kniff in die Seite.

"Ist doch so!"

"Solange wir den gleichen Trainingsplan haben, kannst du mir nicht sagen, dass ich etwas falsch mache. Ich dehne mich genauso wie du!", entgegnete er mit Schmollmund.

"Hey Daniel, Hey Maurice", unterbrach uns eine weibliche Stimme.

Wir drehten uns um und sahen Tania, strahlend und voller Energie, während sie mit einem breiten Lächeln auf uns zukam.

"Hey Tania, wie geht's?", fragte ich und blickte zu Maurice, der ihr zärtlich einen Kuss auf den Kopf gab.
Wir umarmten uns und direkt fing sie an loszuplaudern.

"Ich bin so aufgeregt für die Präsentation heute in Englisch! Hast du schon deine Notizen überprüft?", fragte Tania, ihre Augen leuchteten vor Vorfreude.

"Klar, ich habe alles vorbereitet", antwortete ich mit einem selbstsicheren Lächeln, obwohl ich innerlich leicht nervös wurde.
Notizen.
Seit wann mache ich mir denn Notizen?
Maurice hielt seinen Mund an mein Ohr und flüsterte mir zu:
"Seid wann mache ich mir denn Notizen?"
Ich lachte und blickte nochmal zu Tania um ihr zu bestätigen, dass ich alles auswendig kann.

"Super! Dann kann ja nichts schiefgehen", sagte Tania und zwinkerte mir zu, bevor sie sich zu Maurice wandte. "Und du Maurice?"

Maurice grinste breit. "Natürlich! Ich könnte meinen Part im Schlaf machen."

Wir unterhielten uns noch ein paar Minuten über die bevorstehende Präsentation, bevor sich die Gruppen langsam auflösten und jeder sich auf den Weg zu seinen Klassenräumen machte. Während ich Tania nachsah, wie sie elegant durch die Menschenmenge glitt, konnte ich nicht anders, als mich auf den restlichen Tag zu freuen.
Als sie aus meinem Blickfeld verschwand, machte ich mich mit Maurice auf den Weg zu meinem ersten Unterricht des Tages. Der Flur hatte sich mittlerweile etwas geleert, und ich genoss die kurze Ruhe, bevor der Unterrichtstrubel wieder losging.

Während wir durch die Gänge schlenderten, konnte ich das leise Murmeln der anderen Schülerinnen und Schüler um mich herum hören. Ein paar Mädchen tuschelten aufgeregt in einer Ecke, während sich einige Jungs über das bevorstehende Fußballspiel unterhielten.

Plötzlich wurde meine Aufmerksamkeit von einem Poster an der Wand gefesselt. Es warb für das diesjährige Schulmusical, und ich erinnerte mich daran, wie viel Spaß es mir letztes Jahr gemacht hatte, zuzusehen.
Darauf abgebildet waren mehrere Leute aus der Oberstufe, die ich vom Sehen kannte. Ein Haufen Instrumente waren abgebildet und unten mehrere Informationen zum Anmelden.

"Jetzt komm Daniel, wir haben keine Zeit mehr!"
Ein Arm packte mich und zog mich hinter ihm her

'Vielleicht sollte ich dieses Jahr auch mal mitmachen?', dachte ich mir und machte mir eine mentale Notiz, später danach zu fragen.
Aber würden meine Kenntnisse ausreichen...? Ich meine, Singen ist nur ein Hobby von mir und es gibt sicher Leute, die besser Klavier als ich spielen....
Es wäre so toll, ein Teil dieser Band zu sein! Langsam wandte ich mich ab und folgte Maurice zu einer Tür.

Als ich schließlich den Klassenraum erreichte, wurde ich von meiner Lehrerin freundlich begrüßt, und ich nahm meinen Platz ein, bereit, mich in den Unterrichtsstoff zu vertiefen. Aber ein Teil von mir konnte es kaum erwarten, dass der Tag vorbei war.

You Know Me | boyxboy✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt