Es geht immer nur um ,,SIE'' //Kidd kawaki FF

•208 Euro schulden •

Es war Anfang April, und seit dem Abend mit Kidd hatte ich nicht mehr mit ihm gesprochen.
Ich wollte immer noch wissen, von wem das Lied war, aber leider hatte ich den Titel vergessen. Nur der Beat saß noch fest in meinem Kopf.

Mahmud hatte mich gegen 10 Uhr angerufen und gesagt, dass er gleich vor meiner Haustür sein würde. Es war Donnerstag, 16 Uhr, und ich hatte sowieso nichts zu tun.
 Mein Vater war in Hamburg, um meinen Amo Mahdi (Onkel Mahdi)zu besuchen.
Der Laden war für die Woche geschlossen, und ich arbeite normalerweise nur Sonntag, Montag und Mittwoch in der Tankstelle. Manchmal gab es Ausnahmen, aber mein Stundenplan sah meistens so aus.

Nachdem ich mich fertig geschminkt hatte, durchsuchte ich mein Zimmer nach meinem blauen Poloshirt.
"Wo ist das verdammte Shirt?" dachte ich, bis ich es endlich fand. Ich zog es über und betrachtete mich im Spiegel. Gott sei Dank hatte ich mich gestern rasiert, denn spontan ein T-Shirt anzuziehen kam selten vor. Meine persische Behaarung wuchs leider zu schnell.

"Meine Arme sehen so fett aus", dachte ich mir, aber ich konnte meine Kleidung jetzt nicht mehr ändern, denn genau in diesem Moment kam der Anruf von Mahmud.
"Komm runter, Hajde", sagte er, ohne auf eine Antwort von mir zu warten, und legte auf. Ich setzte schnell meine Sonnenbrille auf meinen Kopf und nahm meine Tasche, bevor ich nach unten lief.

Angekommen am Auto von Mahmud bekam ich nur ein
 "ewa(Hey)" von ihm.
"Ewa asahbe (Hey mein Freund/Bruder)" sagte ich und bevor ich mich anschnallen konnte, fuhr Mahmud los. Wir redeten über belanglose Dinge. Der Plan für heute war, ein Kleid und einen Anzug zu finden, da Mahmuds Cousine in einem Monat heiratet. Daher fuhren wir in die Innenstadt von Köln.

"Ein Schwarzer würde bei dir besser passen," sagte ich zu ihm.

"Wir müssen beide Blau tragen, Ariana wollte das so," erklärte Mahmud.

"Ja, dann zieh den Anzug mal an, die Schultern sehen dort nicht so dumm aus," und der Anzug stand ihm wirklich gut. Nur die Hose musste gekürzt werden. Wir kauften den Anzug, um ihn später zum Schneider zu bringen.

"Ich habe überhaupt keine Lust, ein Kleid zu finden, bei Gott," sagte Mahmud.

"Nerv mal nicht, ich musste mir die ganze Zeit deinen hässlichen Bauch wegen deinem verdammten Anzug angucken, also juckt nicht," erwiderte ich.

Ich mochte es, mit Mahmud abzuhängen. Nicht nur, weil wir seit der 5. Klasse Freunde sind, sondern auch weil ich so asozial reden kann, wie ich will, und er sieht mich nicht direkt als Mannweib an.

"Halts Maul, du Fettsack," sagte er.

"Du Hund," sagte ich nur und begann, die Straße entlangzugehen und ging in eine Boutique.

"Wie viel zahlst du nochmal mindestens?" Mahmud wollte mein Kleid bezahlen, eher weil Ariana darauf bestand, aber egal, ein gratis Kleid.

"Am besten zahlst du selber," sagte ich und lächelte ihn mit einem falschen Lächeln an.

"Tmm, ich ruf Ariana an und frage sie einfach," sagte ich und wollte gerade mein Handy holen.

"300 Euro, mehr nicht, aber weniger nimm ich lieber" sagte er abgefuckt.

"Besser so, du Bastard," erwiderte ich.

"Werd nicht frech, du Hund," sagte er, während wir uns Kleider ansahen. Nach 2 Stunden fanden wir ein schönes Kleid, das etwa 210 Euro kostete.

Wie mussten eine Woche warten, bevor wir es abholen durften.
 "Arm machst du mich, Mädchen," sagte Mahmud.
Als Dank kaufte ich uns beiden einen Powerade.
"Tmm, jetzt schuldest du mir nur noch 208 Euro," sagte Mahmud, woraufhin er nur den Mittelfinger zeigte und er lachte. Wir gingen weiter, bis wir vor einem Kiosk standen.

"Was geht?" kam eine Stimme und ein Ilo kam auf uns zu und umarmte uns. Und ich wusste, ich war recht klein, aber neben einem Ilo war wirklich jeder ein Witzling, selbst Mahmud.

"Bruder, hast du schon einen Anzug für Ariana?" fragte Mahmud.

"Ja, Bruder." Wir beide sahen Ilo schockiert an. Normalerweise war Ilo die Person, die immer alles auf den letzten Moment machte.

"Du lügst, Digga. Safe, du hast den gleichen Anzug wie bei jeder Hochzeit," sagte ich und bekam nur ein "Wie klug du doch bist, Safija" als Antwort von Ilo, wobei er nur ein Grinsen von mir bekam.

"Bruder, Ilo hier," kam plötzlich eine Stimme aus dem Kiosk. Ein Kidd kam heraus.

"Ewa, Kidd, was geht?" sagte Mahmud zu Kidd und gab ihm die Hand.

"Hamdullilah, Bruder, und bei dir?" Auf einmal sah Kidd mich an.

"Hi," sagte er.

"Hi," antwortete ich. Ilo und Mahmud unterhielten sich.

"Bruder, wir müssen jetzt ins Studio. Wenn ihr wollt, könnt ihr mitkommen," sagte Ilo.

"Gerne, aber wir gehen erst noch essen, wir haben noch nichts gegessen," sagte Mahmud.

"Weil ein Schwanz ja nicht Döner essen wollte," sagte ich.

"Halts Maul," sagte Mahmud.

"Das besprecht ihr für euch, meine Freunde," sagte Ilo und verschwand, denn ihm war bewusst, dass wenn wir einmal disskutierten kein ende sichtbar war.

"Du wolltest keine Pasta," sagte Mahmud.

"Ja, weil Pizza leckerer ist, und du Esel magst kein Sushi."

Und so diskutierten wir weiter.

KIDDS POV:

Ich hörte Ilo zu, wie er darüber lachte, dass man sie immer noch diskutieren hörte.
 "Vallah, wie so eine Kinderbeziehung," sagte Ilo und lachte.
 "Warte, sind die ein Paar?"
Ich meine, es interessiert mich nicht. Ich bin erst seit ein paar Monaten aus einer langen Beziehung heraus. Auf Frauen habe ich keine Lust, aber Safija ist echt hübsch.

"Nein, Bruder, ich meine das ernst. Die kennen sich so lange und sind so eng, und trotzdem hat Mahmud sie noch nicht weggehauen," sagte Ilo.

"Vallah, ich weiß, Freundschaft zwischen Mann und Frau geht nicht, aber Bruder, die sind wirklich wie Geschwister. Mahmud steht wirklich null auf sie. Vielleicht, weil sie auch nicht Mahmuds Art ist," sagte Ilo und zündete sich eine Zigarette an.

"Wie sie ist nicht Mahmuds Art?" Neugier wird mich noch töten.
 "Warum fragst du so viel, Bruder? Shouf (guck), Bruder, sie ist halt nicht sein Typ.
 Sie ist halt etwas fett, Bruder, was soll ich sagen?" sagte Ilo,
und so ließen wir das Thema und begannen über unser Lied zu reden.
 Wir hatten ein paar Lines, aber Hook und Titel fehlten. Auf dem Weg zum Studio dachten wir nach.

"Bruder, keine Ahnung," sagte ich etwas abgefuckt. Ich war schlecht gelaunt. Irgendwas nervte mich gerade behindert.