•Dann trenn dich. Aber zieh das nicht so in die Länge.
•

521 11 0
                                    

Zeit verging.
 Ich saß auf der Arbeit, bei meinem Vater hinterm Tresen. In ein paar Monaten würde mein Uni-Leben beginnen, um genau zu sein, in fast 3 Monaten, da es jetzt Juni ist und mein Studium im August beginnt. Nervös war ich zu 100%. Kidd und ich wollten heute raus. Was wir machen wollten, wusste ich selber nicht. Zeit verging so langsam, aber nach stundenlangem Ausräumen und ein paar Unterhaltungen mit meinem Vater, die immer zu Lebensweisheiten führten, verging auch die Zeit. Kidd wollte mich an der nächstgelegenen S-Bahn-Station abholen. Doch dann betrat eine Gestalt unseren Laden.
 "Salamu aleikum, oumri" (Meine Seele), kam es von Kidd. "
Bist du behindert? Was machst du hier?", sagte ich aufgebracht.
 "Oh, entschuldigen Sie, junger Mann, wir machen zu" kam es von meinem Vater.
Sein Deutsch hörte sich so süß an durch seinen Akzent.
 "Salamu aleikum, Sie müssen Herr Ahsani sein, korrekt?", begrüßte Kidd meinen Vater.
"Ja, das bin ich. Und wer sind Sie?", fragte mein Vater Kidd etwas skeptisch.
"Ich bin Dean Hammouj, aber Sie können mich auch Kidd nennen, das geht schneller", sagte Kidd.
Ich war etwas schockiert. Das war das erste Mal, dass sich Kidd mit seinem echten Nachnamen vorstellte.
"Kidd, ich verstehe", sagte mein Vater.
"Ich bin hier, um Ihre Tochter abzuholen. Da Tante Nazanin und Amina Hilfe bräuchten, die Wände zu streichen, und ich ein guter Freund von Mikan bin, hat er mich auch gefragt", sagte Kidd.
Er lügte.
,,Ah, Nazanin hat mir gesagt, dass sie ihr Haus streichen möchte. Aber warum haben sie mich nicht gefragt?", fragte mein Vater. "Das weiß ich leider nicht, Onkel. Aber ich wollte fragen, ob ich Ihre Tochter klauen kann. Ich bringe sie Ihnen auch zurück, wenn wir fertig sind", sagte Kidd höflich. "Geht ruhig, aber nur Wände streichen, mehr nicht", sagte mein Vater und drehte sich um, um wieder ins Lager zu gehen. "Bist du bescheuert? Was machst du hier und warum lügst du meinen Vater an? Stell dir vor, er ruft sie später an, was dann?", flüsterte ich aggressiv zu Kidd. "Also, zu lügen, dass ich ihre Wände gestrichen habe, ist es nicht", sagte Kidd und zeigte mir die noch übriggebliebene weiße Farbe an seiner Hand. "Und Tante Nazanin hat gesagt, sie würde für dich lügen. Du hast ihr doch so oft geholfen", sagte Kidd und lächelte mich an. "Okay, aber warum bist du hier?", fragte ich. "Damit dein Vater mich kennenlernt", sagte er und zuckte mit den Schultern. Ich schlug ihn auf die Schulter, und er lachte. Ich ging nach hinten, um meine Jacke zu nehmen, und verabschiedete mich von meinem Vater. "Khodafiz, Baba", sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Khodafiz, Azizam, pass auf dich auf", sagte er und räumte die letzten Kartons weg. Ich lief zu Kidd und ging mit ihm raus. "Du bist so ein Idiot, das hätte so nach hinten losgehen können, du Idiot. Das war zu riskant", sagte ich. Kidd sagte nichts und lächelte nur. Als wir die S-Bahn runter gingen, blieb er kurz stehen und sah mich an. Er legte für einen kurzen Moment seine Lippen auf meine. "Ich riskiere alles für dich, Habiba", sagte er und ging wieder weiter. Irgendwie schockierte es mich, aber ich ging einfach mit. "Ich habe Bock auf Pizza essen zu gehen", sagte Kidd. Da ich eh ein flexibler Mensch bin, stimmte ich ihm zu. Aber statt dem erwarteten Dominos gingen wir in ein ordentliches italienisches Restaurant. Kein Schickimicki, aber auch kein Fastfood. "Eine Pizza Mozzarella und eine Gemüsepizza", bestellte Kidd für uns. Er wusste, dass Gemüsepizza meine Lieblingspizza war. Und so verging die Zeit. Wir teilten uns das ein oder andere Stück, lachten und redeten. Zeit verging, und wir verließen das Restaurant. Als wir die Tür austraten, legte ich meine Hand in Kidds, welche sie liebevoll entnahm. Wir spazierten durch die Straßen Kölns. Es war noch so hell.
Wir liefen und liefen. "Irgendwann will ich ein Haus haben. Muss nicht groß sein, aber einfach ein kleines Haus. Mit Kindern und meinen Katzen", sagte Kidd und schaute in den Himmel. "Oh ja, das wäre ein Traum", sagte ich lächelnd. "Inshallah wird das unser gemeinsamer Traum, der wahr wird", sagte Kidd. Eine Zukunft mit Kidd konnte ich mir vorstellen. Ich konnte mir nie eine mit Albion vorstellen.

KIDDS POV:

Ich wartete nur darauf, dass es dunkel wurde. Um 20:30 Uhr sah man, wie die Sonne langsam unterging. So machte ich mich auf die Suche nach einem E-Scooter. Als ich einen fand, sah Safija mich verwirrt an. "Willst du damit fahren?", fragte sie mich. Ich nickte nur. Sie lächelte und stieg vorne drauf, sodass ich meine Arme um sie rum machen konnte während der Fahrt. Wir fuhren durch Köln und sahen, wie die Dunkelheit eintrat. Als es dunkel wurde, war es eine wunderschöne Atmosphäre. Mit dem Mädchen, in das ich verliebt bin, alleine durch die Straßen. Ich erinnerte mich während der Fahrt an das, was ich mit Mikan beredet hatte. "Safija, was sagst du, wir fahren bis zum Rhein?", sagte ich. Sie nickte und sah weiter nach vorne. Irgendwann blieben wir stehen und stiegen ab. Safija wartete darauf, dass ich den Scooter trenne von meinem Handy. Wir setzten uns dann irgendwann hin, auf den Stufen des Flusses, unsere Hände verbunden. Es war still, und wir sahen einfach in die leichte Dunkelheit. Und so fielen mir Mowglis Worte wieder ein. "Gova, ich meine das ernst. Wenn du von Safija nichts richtiges willst, dann trenn dich. Aber zieh das nicht so in die Länge." Und so sah ich Safija an.
"Safija", sagte ich und sah,
 wie sie ihren Kopf zu mir drehte, mit einem zufriedenen Lächeln auf ihrem Gesicht.



EID MUBARAK MEINE LIEBEN

MÖGE  الله EUER FASTEN ANNEHMEN

UND AN ALLE DIE NICHT MUSLIMSCHEN SIND

ICH WÜNSCH EUCH NE SCHÖNNE SOMMERZEIT

LY

SAFIJA

Es geht immer nur um ,,SIE'' //Kidd kawaki FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt