Kapitel 19

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„Diese beschissenen Ampeln!" nervös rutsche ich auf dem Fahrersitz meines Audis hin und her.
Ich habe früher Feierabend und wollte Leon damit überraschen, das ich ihn vom Training abhole. Allerdings machte mir der Feierabendverkehr gerade etwas Sorgen. Wenn es so weiter geht, schaffe ich es nicht rechtzeitig zum Trainingsgelände.
„Alles umsonst" sauer auf mich selbst, sehe ich zu der Tüte, die neben mir auf dem Beifahrersitz liegt.
Ich wäre tatsächlich früher los gefahren, hätte ich nicht noch Mittagessen von unserem Lieblingsrestaurant geholt.
Dabei hatte ich nur versucht, eine gute Freundin zu sein...
Als ich auf den Parkplatz an der Säbener Straße fahre sehe ich, zu meiner Erleichterung, das die Spieler noch auf den Platz stehen.
Schnell steige ich aus dem Auto und mache mich auf den Weg zum Platz.

Locker lehne ich mich an die Bande und sehe zu meinem Freund, der mich noch nicht bemerkt hatte.
Normalerweise hasste Leon es, wenn das Training mal wieder überzogen wird.
Aber heute, beim ersten Training der Saison, sieht er ziemlich erleichtert aus.
Mit dem Fakt, das Julian Nagelsmann wieder Trainer bei den Bayern ist, scheint jeder Spieler mehr als zufrieden zu sein.
Gerade entlässt dieser die Spieler in den Feierabend, als Leon mich entdeckt.
Sofort beschleunigt er seinen Schritt und kommt auf mich zu gejoggt.
„Hey!" grinsend begrüße ich ihn und stelle mich auf die untere Stange der Bande, um ihn einen Kuss auf die Lippen zu drücken.
„Was machst du den hier?" verwirrt aber gleichzeitig auch glücklich darüber, mich hier an zu treffen sieht er mich an.
„Ich hatte früher Feierabend. Da dachte ich, ich bin mal eine gute Freundin und hole dich persönlich vom Training ab!"
„Du bist nicht nur gut, du bist die beste!" er vertieft uns in einen weiteren Kuss, bevor Joshua neben uns auftaucht.
„Wenn du im Spiel auch mal so schnell rennen würdest, wie gerade eben, wärst du der geborene Flügelspieler!" bemerkt Leons Kumpel und knufft ihn in die Seite.
„Sehr lustig..." brummt mein Freund beleidigt.
„Ja das ist es!" bemerke ich und klopfe ihm aufmunternd auf die Schulter.
„Jetzt geh dich mal umziehen und duschen, ich warte draussen auf dich!".
„Frechheit!" murmelt Leon, folgt dann aber seinen Teamkollegen in die Umkleide.

Ich stehe gerade vor dem Haupteingang des Trainingsgeländes und genieße die Herbstsonne, die auf mich herab scheint, als mein Handy vibriert.
Carla.
Sie hat mir ein Bild von Aleks und ihr am Strand geschickt.
,Wir arbeiten an der Sommerbräune!🏝️'
steht darunter.
Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Es ist schön zu sehen, wie glücklich die beiden in Madrid sind. Wenn es Liebe auf den ersten Blick wirklich gibt, dann sind die beiden definitiv das beste Beispiel dafür.
Da bin ich!" Leon taucht neben mir auf und zieht mich näher an sich.
Dann lass uns los. Ich hab wirklich Hunger!" ich stecke mein Handy in die Hosentasche und gehe neben Leon zu meinem Auto.
„Wie wär's, wenn ich dich zum Mittagessen ausführe?" grinsend sieht er zu mir.
„Vergiss es! Heute bin ich dran! Ich habe extra noch gehalten und uns zwei Bowls geholt.". Etwas beleidigt darüber, das ich heute unser Mittagessen bezahlt habe, steigt Leon neben mir in den Wagen. Daran muss er sich jetzt definitiv gewöhnen.
Sicher steuere ich den Wagen durch den Verkehr Münchens nach Hause in unsere Tiefgarage.

„Da sind wir!" ich schließe die Tür zu der Wohnung auf und stelle meine Schuhe im Gang ab.
Genau neben Leons Sneakern.
Und das machte mich gerade einfach verdammt glücklich.
In den letzten zwei Wochen, in denen wir schon gemeinsam hier wohnen, hat sich das Gefühl von ,nach Hause kommen' verändert.
Es ist ein besonderes Gefühl, wenn du weißt, Zuhause wartet jemand, der dich liebt.
Glücklich drücke ich Leon einen Kuss auf die Lippen und gehe dann gemeinsam mit dem Essen auf die Dachterasse.
Die Sonne scheint auf uns herunter, als wir uns an den kleinen Esstisch auf der Terasse setzen.
Neugierig lugt Leon mir über die Schulter, als ich unser Mittagessen aus den To Go Behältern auf zwei Teller verfrachte.
„Bon Appétit, Liebling", grinsend setzte ich mich gegenüber von Leon.
„Danke, Schatz. Das sieht köstlich aus." Er beugt sich vor, um seinen Teller noch genauer zu inspizieren.
„Das selbe, was du immer bestellst!" bemerke ich grinsend.
Hier sitzen wir also.
Genießen unser Mittagessen in unserer gemeinsamen Wohnung und haben dabei noch einen atemberaubenden Blick über München. Für einen kurzen Moment schließe ich die Augen und atme tief ein. Das fühlt sich alles noch so verdammt surreal an...
Leon nimmt einen Schluck Wasser und greift dann nach meiner Hand.
„Ich kann es kaum glauben, dass wir endlich hier sind, in unserer eigenen Wohnung.".
Damit hatte er meine Gedanken laut ausgesprochen.
„Ein ungewohntes Gefühl, oder?" er nickt.
„Ja, es ist neu für uns beide. Aber ich finde es unbeschreiblich schön!" er streicht sanft mit dem Daumen über meinen Handrücken.
„Ich liebe dich Linnea!".

Gegen Abend liegen wir zusammen auf der Couch und sehen uns einen Film an. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, worum es in dem Film geht, weil ich viel zu vertieft in die sanften Streicheleinheiten meines Freundes bin.
Als ich schon fast eingeschlafen bin, hört er auf einmal auf.
„Hey!" verwirrt drehe ich mich zu Leon, der mich nachdenklich ansieht.
„Was ist los?" besorgt drehe ich mich so, das ich ihm direkt ins Gesicht sehen kann.
Als er immer noch vor sich hin starrt und kein Wort heraus bringt, beginne ich ihn sanft am Rücken zu kraulen. Dann wird er immer weich.
„Nun sag schon Leon. Was hast du?"
„Linnea..." beginnt er vorsichtig und streicht mir vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht.
„Das was du heute beim Training gesagt hast..." er schluckt schwer, bevor er fortfährt.
„Das du eine gute Freundin sein wolltest und mich deswegen vom Training abgeholt hast...Hast du das ernst gemeint?".
„Ja?" verwirrt sehe ich ihn an. Er hatte sich mehr Gedanken darüber gemacht, als ich dachte. Allerdings trifft das tatsächlich einen ziemlich wunden Punkt bei mir.
„Warum würde dich das zu einer noch besseren Freundin machen?" fragend sieht Leon mich an.
„Du gibst mir einfach so viel..." eine einzelne Träne kullert über meine Wange.
„Ich habe Angst, das ich dir nicht genug zurück geben kann..."
„Linnea.." Leon streicht mir die Träne aus dem Gesicht.
„Du musst mir nichts zurückgeben. Du bist das beste was mir je passiert ist und daran wird sich auch nie was ändern! Egal ob du mich vom Training abholst oder nicht!" er drückt mir einen sanften Kuss auf die Stirn.
„Natürlich ist jede Minute die ich mit dir verbringen darf wundervoll und ich freue mich, wenn du mich abholst. Aber ich bin dir auch nicht böse, wenn du es nicht tust. Das wichtigste ist, das wir uns beide haben!"
Er zieht mich noch ein Stückchen näher an sich.

„Das wichtigste ist, das wir uns beide haben!"

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Das war ja heute ein Schuss in den Ofen gegen den BVB 😅
Aber für mich geht es am Dienstag trotzdem endlich mal wieder nach München 😍

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen 🫶🏻

One last Time. ||a Leon Goretzka Fanfiction ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt