Kapitel 45

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„Linnea..." meine Mutter nimmt mich fest in den Arm.
„Hör nicht auf deinen Bruder. Das sind wundervolle Nachrichten!" glücklich lächelnd streicht sie mir eine Träne aus dem Gesicht.
„Ich kann es kaum erwarten, meinen Enkel endlich kennenzulernen!" fügt mein Vater stolz hinzu.
„Die sind so süß!" meine Mutter betrachtet die kleinen Babysöckchen, die wir in allen Geschenke verteilt haben.
„Der Onkel wird sich auch noch einkriegen. Er hat... einfach ein bisschen was um die Ohren zur Zeit. Aber das gerade eben war übertrieben. So hätte er nicht reagieren dürfen." Kopfschüttelnd sammelt mein Vater den Inhalt des Geschenkes für Patrick ein, das er achtlos in die Ecke geschmettert hatte.
„Vielleicht sollte ich mal mit ihm reden..." kampfbereit ballt mein Freund die Fäuste.
„Nein!" kommt es von meiner Mutter und mir gleichzeitig.
„Du, lieber Papa, setzt dich erst einmal hin und kommst runter." sanft drückt meine Mama Leon wieder zurück auf seinen Stuhl.
„Das klärt unsere angehende Mama. Die hat ein bisschen mehr... Einfühlungsvermögen!".
Dankbar sehe ich zu meiner Mutter und nehme die Karte, die mein Vater gerade vom Boden aufgesammelt hat.
,Ich freue mich, dich kennenzulernen Onkel Patrick!'
Immer wieder lese ich mir den Satz, der in goldenen Buchstaben darauf geschrieben ist, durch.
Hoffentlich klärt sich das alles...

„Patrick?" leise klopfe ich an die Zimmertür meines Bruders.
„Lass uns noch einmal reden."
Kurz darauf öffnet sich, entgegen meiner Erwartungen tatsächlich die Tür.
„Komm rein"
Ohne etwas zu erwidern trete ich ein und setzte mich aufs Bett.
„Ich kann es nicht glauben, das dieser Wi-"
„Sag. Es. Nicht!" ermahnend sehe ich zu meinem Bruder.
„...Leon dich geschwängert hat!" beendet er den Satz.
„Wir lieben uns. Und selbst wenn es vielleicht gerade nicht geplant war, hätten wir in naher Zukunft eh darüber nachgedacht, eine Familie zu gründen." .
„Ihr habt doch überhaupt keine Zukunft!" mein Bruder rauft sich die Haare.
„Er wird wieder zurück nach Madrid gehen. Und dann kannst du gemeinsam mit seinem Kind blöd aus der Wäsche kucken. Karriere ist für einen Fußballer alles!".
Tief atme ich durch. Es ist schwer, nicht aus zu flippen. Aber schreien wäre jetzt der falsche Weg.
„Erstens ist es UNSER Kind. Zweitens würde Leon mich niemals alleine lassen. Du glaubst nicht, wie aufgeregt er ist, seinen Sohn endlich kennen zu lernen.".
„Ein guter Schauspieler ist er also schon! Ein Wunder, das du das glaubst..."
„Patrick. Was ist eigentlich dein verdammtes Problem?" ungläubig sehe ich ihn an.
„Was mein Problem ist?! Der Typ hat dir weh getan!"
„Das ist Vergangenheit! Denkst du nicht, ich sollte wissen was gut für mich ist?! Du musst mich nicht mehr beschützen. Vor allem nicht vor Leon. Wir sind erwachsen geworden seh es doch endlich ein!"
Ich spüre, wie mir warme Tränen die Wange runter laufen.
Hastig wische ich Sie beiseite.
„Linnea..." mein Bruder kommt mir etwas näher, aber ich weiche aus.
„Es tut mir leid."
Als ich sehe, das auch er Tränen in den Augen hat, komme ich etwas näher.
„Es ist nur... zur Zeit kommt so vieles zusammen mit Vanessa und der Scheidung... und jetzt stehst du auch noch mit Leon vor der Tür und sagst, das du schwanger bist... das war... einfach zu viel.".
„Das mit Vanessa tut mir leid... ich meinte das vorhin nicht so." sanft lege ich meine Arme um meinen Bruder.
„Ist schon in Ordnung. Ich hab es verdient."
Er umarmt auch mich und atmet tief durch.
Als wir uns beide ausgeheult haben, sieht er mich an.
„Wenn Leon wirklich derjenige ist, der dich glücklich macht, dann soll es so sein." mein Bruder lässt von mir ab und betrachtet nachdenklich die Karte, die im Geschenk war.
Erleichterung macht sich in mir breit.
„Danke Patrick. Das bedeutet mir viel!" lächelnd gehe ich in Richtung Tür.
Vielleicht ist es besser, ihm jetzt etwas Ruhe zu gönnen.
„Aber eines ist klar...".
Bevor ich verschwinde, drehe ich mich noch einmal zu meinem Bruder um.
„Was den?"
„Wenn der Typ dir oder deinem... Entschuldigung, euerem Kind etwas antut, dann mach ich ihn kalt!"
„Ist gut..." meine ich nur und schließe die Tür hinter mir.
Männer...

„Wie siehst du den aus?!" besorgt kommt mir Leon, der im Garten gewartet hat, entgegen.
„Es ist alles in Ordnung!" versuche ich meinem Freund zu versichern.
„Ach ja?"
„dem werd ich mal zeigen, wo der Hase lang läuft..." sauer sieht mein Freund sich nach meinem Bruder um.
„Leon. Es ist alles in Ordnung. Wir haben das geklärt." Ich schenke ihm ein schwaches Lächeln und wische dann mit einem Taschentuch die verschmierte Mascara von meinem Gesicht.
„Na gut." seufzend gibt der Brünette nach und legt einen Arm um mich.
„Geht es dir jetzt besser?"
„Ja." murmele ich und folge ihm nach draußen, zu meinen Eltern.
„Hat sich dein Bruder wieder eingekriegt?" fragend sieht mein Vater zu mir.
„Ich denke schon." erschöpft lasse ich mich auf einen Stuhl fallen.
„Das hast du gut gelöst Linnea. Ich bin stolz auf dich!" meine Mutter streicht mir durch die Harre, bevor Sie wieder in die Küche verschwindet, um den Abwasch zu machen.
„Ich glaube ich lege mich ein paar Minuten hin, ich bin müde!" stelle ich fest und verschwinde nach oben. Dicht gefolgt von meinem Freund.
„Bist du sicher, das es dir gut geht?"
„Ja... das ganze hat mich nur ganz schön... mitgenommen." langsam lasse ich mich aufs Bett sinken.
„Dann ruh dich aus." Leon gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
„Ist es in Ordnung, wenn ich währenddessen eine Runde joggen gehe?"
Ein leichtes Lächeln gleitet über meine Lippen.
„Natürlich Liebling!".
Schnell zieht er sich Trainingsklamotten über.
„Dann bis später. Und ruf mich an, wenn irgendetwas ist!" zum Abschied drückt er mir noch einen Kuss auf die Stirn, dann verschwindet er nach draußen.
Schnell bin ich auch schon weg gedöst.
Dieser Schlaf hält allerdings nur für eine halbe Stunde an.
Bis Leon wieder vom joggen zurück ist.

„Lass Sie in Ruhe verdammt!"
„Ich? Sie in Ruhe lassen? Nimm du deine dreckigen Finger von meiner Schwester!"
Seufzend setze ich mich im Bett auf.
Hat man hier den nie seine Ruhe?!
Muss wohl Schicksal sein, wenn man mit einem Fußballer zusammen ist, der manchmal doch noch etwas zu viel Testosteron in sich stecken hat.
„Was ist den hier schon wieder los?" verschlafen reibe ich mir die Augen.
Als er meine Stimme hört, sieht Leon, der sich gerade vor meinem Bruder mit geballten Fäusten aufgebaut hat, zu mir.
„Ich wollte deinem lieben Bruder nur einmal zeigen, das er es nicht nötig hat, den Beschützer zu spielen!"
„Anscheinend doch! Vor dir sollte ich Sie definitiv beschützen! Linnea ist doch blind vor Liebe!"
Ich verdrehe die Augen.
„Ruhe ihr beiden!" verdutzt über meinen lauten Tonfall sehen die beiden Jungs zu mir.
„Erstens. Patrick, ich dachte wir hätten das geklärt?! Du musst Leon nicht lieben. Aber du solltest ihn akzeptieren. Als Vater deines Neffen und als meinen Freund. Und du Leon..." ich sehe Kopf schüttelnd zu meinem Freund.
„Hör auf dich provozieren zu lassen. Du kannst in Zukunft auch nicht jedem, der unser Kind kritisiert an die Gurgel gehen!".
Damit verlasse ich den Raum.

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Ich melde mich auch mal wieder mit einem Kapitel... 😊
Ich hoffe, ihr hattet ein schönes Wochenende! 🫶🏻
Ich werde den Rest des Tages wohl auf dem Zweitmarkt verbringen und hoffen, das ich Karten für das Spiel morgen bekomme 🤞🏻

One last Time. ||a Leon Goretzka Fanfiction ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt