Teil 2

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Georgie sah mich überfordert an und ich sah, wie sehr ihr Blick zwischen meinen Lippen und meinen Augen hin und her pendelte.

Ihr Atem stockte bereits und sie näherte sich zögernd meinem Gesicht.
Sie stoppte und sah mich plötzlich unsicher an.

„Ich will es nicht kaputt machen …“
stammelte sie und atmete verlegen auf, während sie auf ihrer Lippe kaute.

Ich schüttelte meinen Kopf und lächelte bis über beide Ohren.
Sie presste ihre Stirn gegen meine und schluckte.

Mit meiner Zunge befeuchtete ich meine Lippen und wartete eigentlich nur noch darauf, dass sie ihre Lippen endlich mit meinen vereinte.
Langsam umschlang ich mit meinen Beinen ihre Taille und drückte sie gegen meinen Körper.

Flehend presste ich ihr meine Lippen entgegen und wollte nicht mehr warten.
Ich löste eine Hand von ihrer Schulter und legte sie an ihre Wange.
Sie war wie perplex und wirkte wie erstarrt.

Sanft zog ich ihr Kinn nach vorn und presste meine Lippen auf ihre.
Ich schloss meine Augen und genoss einfach nur diesen Moment.

Ihre Lippen waren so weich und warm, dass ich schon jetzt nicht genug bekommen konnte. Ein sanftes Stöhnen kam über ihre Lippen, welches ich mit diesem Kuss schnell dämpfte.

Dieser Kuss war für mich so intensiv, dass mir schnell die Luft zum Atmen fehlte...
Auch wenn ich es nicht wollte, musste ich sie von meinem Gesicht drücken und nach Luft schnappen.

Meine Stirn drückte sich gegen ihre und wir beide atmeten tief durch.
Mich überkam ein Lächeln und ich schweifte mit meinem Blick zu Georgie.

„Ich will wirklich nicht aufhören … aber es wäre schön, wenn ich festen Boden unter den Füßen hätte.“
Merkte ich widerwillig an und sie grinste deutlich auf.

„Einverstanden …“
Atmete sie schwer auf und ich löste mich langsam von ihrem Körper.

Mühsam und immer noch außer Atem erkämpften wir uns den Weg zum Strand.
Als meine Füße den trockenen Sand berührten, merkte ich erst, wie weich meine Knie waren.

Zusammen taumelten wir über den Sand, bis wir klatschnass auf der Terrasse ankamen.
Ich rang meine Haare aus und fing an, eine merkwürdige Pose einzunehmen, weil ich nasse Kleidung auf der Haut absolut nicht mochte.

„Was ist denn mit dir passiert?“
Fragte mich Georgie verwundert und lachte mich halb aus.

„Ich mag nasse Sachen absolut nicht“,
merkte ich an und hob den nassen Stoff von meinem Bauch.

„Dann zieh sie aus“,
antwortete sie und knotete sich die Haare zusammen.

Sie sagte es, als wäre es völlig normal, mich vor anderen auszuziehen, aber nein …
Schnell eilte ich ins Bad und zog mich aus.

Eingewickelt in ein Handtuch lief ich nach draußen zu Georgie, der ich ebenfalls ein Handtuch brachte.

„Hier!“
sprach ich zu ihr, als sie bereits anfing, ihre dunkelblaue Bluse aufzuknöpfen.

„Danke …“
antwortete sie leise und richtete ihren Blick weiter auf ihre Kleidung.

Mir war nicht gut dabei, draußen stehen zu bleiben und zuzusehen, wie sie sich auszog.
Ich verdrückte mich in die Küche, wo noch mein Kaffee vom Frühstück stand.

Mit einem Zug kippte ich den mittlerweile kalten Kaffee hinter und blickte aus dem Fenster.

Ich erinnerte mich schnell an unseren Kuss und dieses schöne Kribbeln in meinem Bauch...
Mit meiner Hand fuhr ich zu meinem Mund und konnte noch immer ihren Abdruck deutlich spüren.

Mich überkam ein Lächeln und ein glückliches Gefühl.

POV Georgiana

Nachdem Y/N mir das Handtuch reichte, zog ich alles bis auf meine Unterwäsche aus und ging in Richtung Stube.
Ich fühlte mich unglaublich gut und total überwältigt.

Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte ich mich im Handtuch auf die Couch und wühlte in meiner Tasche.

Ich zog ein langes und lockeres Shirt heraus und atmete erst einmal durch.
Während ich darüber nachdachte, was gerade passiert war, spielte ich mit meiner Zunge an der Innenseite meiner Unterlippe.

Schnell wurde ich unsicher und bekam das Gefühl, als wäre alles ein absoluter Fehler.
Dieses schöne Gefühl war unglaublich schnell verflogen und ich wurde nachdenklich, was durch Y/N noch schlimmer wurde.

Ich hörte, wie sie das Radio in der Küche einschaltete und auch, was der Moderator sagte, bevor Y/N das Radio sofort wieder abschaltete.

Ihre Schritte verrieten sie, und sie tauchte langsam in meinem Sichtfeld auf. Sie verzog ihr Gesicht, und ihr huschte sofort ein „Entschuldige“ über die Lippen.

Es war offensichtlich, dass es mich traf, diese furchtbaren Nachrichten über mich zu hören. Ich hörte, wie sie auf mich zukam und sich nur in ihr Handtuch gekleidet zu mir aufs Sofa setzte.

„Geht es dir gut?“
fragte sie sanft, und ich bemerkte, wie mitfühlend sie mich von der Seite ansah.

Zaghaft streckte sie ihre Hand nach meiner aus, und ich lächelte kurz auf.

„Nein … auch wenn ich gerade wunderschöne 15 Minuten mit dir hatte … dadurch verschwindet leider der Rest nicht.“
Antwortete ich ehrlich, auch wenn es etwas hart rüberkam.

„Ich weiß …“
Sprach sie flüsternd und drückte meine Hand, worauf sie behutsam weitersprach.
„Soll ich dir einen Kaffee oder Tee machen?“

„Gerne. Überrasch mich einfach.“
Antwortete ich und sie ließ sanft ihre Hand aus meiner gleiten.

Erschöpft von dem ganzen Stress drumherum lief ich ins Badezimmer, wo ich mich erneut frisch machte.

Als ich wiederkam, saß Y/N mit frischer Kleidung draußen auf der Sonnenliege und starrte zum Strand.

„Darf ich mich zu dir setzen?“
Fragte ich sie und nahm mir meine Tasse aus dem Fensterbrett.

Sie antwortete nicht, sondern rückte nur ein Stück rüber, um mir Platz zu machen.

Mit wenig Abstand zu ihrem Körper setzte ich mich neben sie und schnaufte kurz.

„Glaubst du, was in den Medien über mich steht? I-Ich meine, du hast am wenigsten mit mir zu tun und ... ich ... keine Ahnung. Egal.“
Sprach ich, ohne nachzudenken, und nippte von meinem Kaffee.

Verwundert sah sie mich an und stellte ihre Tasse auf das Parkett.
„Bitte tu das nicht!“

„Was?“
Hinterfragte ich verwundert und starrte auf meine Tasse.

„Fang nicht an, an dir zu zweifeln, nur weil manche Menschen schlecht über dich reden. Du hast recht damit, dass wir bis vor zwei Tagen wenig miteinander zu tun hatten, aber deswegen glaube ich doch diesen Müll nicht. Egal, was in den Zeitungen stand, du lebst doch einfach nur dein Leben. Daran ist nichts Verwerfliches. Wer weiß, wie viele Menschen noch so ticken wie du, und darüber wird nichts geschrieben. Die zerreißen sich nur das Maul, weil du einen königlichen Status hast ... um mehr geht es nicht.“
Antwortete sie, und jedes ihrer Worte klang aus tiefster Seele ehrlich.

Ich wusste, dass sie Recht hatte, trotzdem trafen mich diese Lügen ...
Die Wut wurde zu Trauer und es sammelte sich eine Träne in meinen Augen.

Y/N streckte ihre Hand aus und wischte sie weg, nachdem sie über meine Wange kullerte.

„Du bist so wundervoll ...“
Flüsterte sie währenddessen und es ließ mich etwas auflächeln.

Mit ihr hier zu sein war unglaublich schön, aber es war plötzlich alles so viel auf einmal.

„Ich bin so verwirrt ... Ich habe diese Empfindungen für dich nicht erwartet, schon gar nicht unter diesen Umständen.“
Sprach ich leise zu ihr und sah in ihre dunkelbraunen Rehaugen.

„Ich auch nicht, aber lass uns das Beste daraus machen, ja?“
antwortete sie, während sie anfangs kurz den Kopf schüttelte und danach tief durchatmete.

Zögernd nickte ich ihr zu und mein Puls begann sich langsam wieder zu beruhigen …

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