Der letzte Abend

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POV Y/N

Georgie war so gut wie sie konnte für mich da.
Mich überrannte die ganze Situation trotzdem, auch wenn ich die letzten Tage nicht wirklich an meine Vergangenheit gedacht hatte.

Mittlerweile saßen wir im Wohnzimmer und ließen irgendeinen Film laufen, einfach damit er uns beide ablenkte.
Sie hielt mich in ihren Armen und klammerte sich an mich.

„Georgie?"
Fragte ich sie leise und sortierte meine Gedanken für das, was ich sagen wollte.

„Jaaa ..."
Antwortete sie etwas erschöpft und ich spürte, wie sie ihr Gesicht zu mir drehte.

„Was schwirrt dir gerade im Kopf herum?"
Fragte ich weiter, weil ich wusste, dass weder sie noch ich uns auf den Film konzentrierten.

„Willst du eine ehrliche Antwort oder eine, mit der du dich besser fühlst?"
Sprach sie nachdenklich und atmete tief ein.

„Eine ehrliche ... ich will wissen, was auf mich zukommen könnte."
Atmete ich schwer aus und krallte etwas ängstlich meine Hand an ihre Taille.

„Ich durchdenke den Vertrag, welche Voraussetzungen ich alles habe ..."
Antwortete sie und ich nickte gegen ihre Brust.

„Ich möchte keinerlei körperlichen Kontakt, außer dem Nötigsten in der Öffentlichkeit. Er darf im Anwesen wohnen, bekommt aber so weit weg von uns wie möglich ein Zimmer. Ich will keine Kinder und auch nicht, dass er mich Schätzchen oder Schatz nennt ... das kann er gleich vergessen. Es wird wahrscheinlich unter der Woche Treffen geben, wo wir darüber reden werden, wie und was an die Öffentlichkeit gelangt, und da fände ich es schön, wenn du dabei wärst."
Zählte sie auf, und ich lächelte ganz kurz auf.

„Ich mag die Tatsache, dass unsere Zimmer in verschiedenen Etagen und Abteilen des Anwesens liegen ... also schläft er dann im Garten?"
Fragte ich etwas sarkastisch, und Georgie schmunzelte.

„Daran habe ich nicht gedacht, aber was hältst du davon, w-wenn du eventuell ... ich meine, du könntest, wenn du möchtest, in ein anderes Zimmer, das nicht so weit von meinem ist, ziehen?"
Sprach beziehungsweise fragte sie mich etwas merkwürdig.

„Ich denke darüber nach. Wir können auch gerne darüber reden, wenn du mich dabei haben möchtest ... also bei den Gesprächen. Was werden wir dann den Angestellten sagen?"
Hinterfragte ich etwas neugierig und lockerte meine Hand an ihrer Taille.

„Ich kann es dir noch nicht beantworten, aber wenn ich es so sage, ist es so, da haben sie nichts zu hinterfragen."
Antwortete sie und machte ihre Stellung indirekt klar.

„Sie werden so oder so tuscheln. Ich finde aber heimliche Küsse und Berührungen ziemlich aufregend, das macht es spannend ..."
Sprach ich etwas neckisch und setzte mich auf.
„... außerdem treibt es den Reiz weiter an."
Fügte ich hinzu und beugte mich noch einmal kurz zu ihr, bevor ich meinen Rücken in die Lehne drückte.

„Mhm ... Ich mag deine Denkweise ..."
grummelte Georgie und drehte ihren Kopf zu mir, als wollte sie einen Kuss haben.

Ich grinste sie neckisch an und ließ sie etwas zappeln.

„Und? Wie schlimm sind die Kleider?"
fragte ich sie und sie verdrehte direkt die Augen.

„Katastrophe, aber ich habe eins, mit dem ich mich anfreunden kann."
antwortete sie etwas genervt und atmete tief ein.

„Okay",
flüsterte ich und drehte meinen Kopf zum Fernseher.

„Was machen wir heute noch mit dem angebrochenen Tag?",
fragte ich sie mit etwas aufheiternder Stimmung.

„Ich habe keine Ahnung, aber ich möchte auf jeden Fall nochmal abends runter ans Meer ...",
atmete sie schwer aus und ich lächelte sie an.

„Okay ... Also eine Sache kann ich noch aus dem Hut zaubern, aber wir müssen mit dem Auto fahren.",
sprach ich motiviert und stand auf.

Sie sah mich etwas verwundert an und ich streckte ihr meine Hand aus.
Georgie ergriff sie und ich zog sie vom Sofa.

Mit Schwung stand sie nun vor mir und ich zog sie in einen kurzen Kuss.

„Ich packe noch ein paar Sachen zusammen. Eine Decke, eine Flasche Wein und dann fahren wir los."
Flüsterte ich ihr zu und grinste sie an.

Wir trafen uns am Auto wieder, nachdem sich Georgie umgezogen hatte und ich einige Sachen zusammengepackt hatte.

„So! Dann wollen wir mal ..."
Brabbelte ich vor mich hin und stieg ins Auto.

„Wo fahren wir denn hin?"
Fragte sie, während sie zu mir ins Auto stieg.

„Lass dich überraschen. Wir sind auf jeden Fall ein bisschen unterwegs, zumindest bis es anfängt zu dämmern, aber danach fahren wir wieder hierher und setzen uns ans Meer."
Antwortete ich motiviert und fuhr aus der Einfahrt.

Während der Fahrt schob mir Georgie ganz unauffällig und sanft ihre Hand auf den Oberschenkel.
Ich legte liebevoll meine Hand in ihre und konzentrierte mich auf den Verkehr.

Eine halbe Stunde später fuhren wir auch schon langsam in das Waldstück hinein, das ich im Kopf hatte.
Als ich dann auf einem abgelegenen Parkplatz parkte, bekam ich merkwürdige Blicke von der Seite.

„Was denn? Eure Majestät ist sich wohl zu fein?"
Sprach ich sarkastisch und stellte den Motor ab.

„Ich hab mir was anderes vorgestellt, als Wald und Insekten ..."
Antwortete sie und man merkte, wie ihre Stimmung etwas abflachte.

„Gib dir einen kleinen Ruck. Das leuchtende Meerwasser hast du auch nicht erwartet."
Merkte ich etwas grinsend an und stieg aus.

Georgie verdrehte kurz ihre Augen und stieg daraufhin auch aus.

Es war schon etwas später, aber nicht so spät, dass es schon dunkel werden würde.
Ich sackte meinen Rucksack aus dem Kofferraum und ging zu Georgie.

Sie sah mich nicht begeistert an und ich nahm daraufhin ihre Hände.
„Komm schon. Lass uns ein bisschen laufen, frische Luft einatmen und einfach sehen, was passiert."
Sprach ich etwas einfühlsam und erhaschte ein kleines Lächeln.

Hand in Hand liefen wir ein Stück in den blühend grünen Wald hinein.
Die Luft war unglaublich toll und die Atmosphäre total angenehm.
Georgie war immer noch skeptisch und krallte sich in meine Hand.

Langsam näherten wir uns einer Lichtung und ich stellte meinen Rucksack ab.

Georgie sah sich um und hörte es um uns herum knacken.
Entspannt zog ich die Decke aus meiner Tasche und breitete sie aus.

„Komm her. Es ist sicherlich nur ein Tier."
Sprach ich entspannt und ließ Georgie sich auf die Decke setzen.

„Entspann dich und lass es einfach auf dich wirken", fügte ich sanft hinzu und Georgie setzte sich endlich auf ihren Hintern.

Ich nahm einen der beiden Plastikbecher und goss ihr etwas Wein ein.

Dankend nahm sie es mir aus der Hand und nippte direkt daran.

„Du bist nicht so der Naturmensch, oder?", fragte ich sie und goss mir nur einen halben Becher ein.

„Also, ich liebe Tiere. Ich bin aber jetzt nicht so der Fan von Schlangen oder Insekten ..."
Sprach sie, und ich nickte ihr schmunzelnd zu.

„Also, wenn uns ein Känguru oder Wombat überfällt, ist alles fein?"
Fragte ich sie neckisch, und sie grinste sofort.

„Ja, da ist alles gut."
Antwortete sie ebenso schmunzelnd und sah sich erneut in der Gegend um.

Georgie wurde endlich etwas entspannter und ließ sich auf diese Situation ein.

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