Kapitel 11

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Ich wusste genau welches Risiko ich gleich eingehen würde aber was sollte ich machen?
Ich holte nochmal tief Luft und antwortete dann.

"Pflicht"

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"Soso da ist wohl jemand mutig geworden", grinst Niall.
"Hmm Liam was soll der liebe Harry den machen?"
Liam lehnte sich zu Niall und flüsterte ihm etwas ins Ohr woraufhin dieser zu grinsen begann und nickte.
"Sehr gute Idee Liam. Also da Louis ja bi ist wie wir gerade erfahren haben, dürft ihr zwei jetzt den restlichen Abend so tun als wärt ihr ein Paar", eröffnete uns Niall jetzt.
Ist das deren Ernst?
Die beiden spinnen doch total.
Nicht das ich was dagegen hätte aber mir war die gesamte Situation einfach unangenehm.
Dachten die beiden nicht daran wie offensichtlich das hier alles war?
Ich starrte die beiden an und senkte dann den Blick, damit Louis nicht mitbekam wie rot ich wurde.
"Aaaw Harry du musst doch nicht so rot werden", grinste Niall.
Wie ich den kleinen Iren gerade hasste. Wie konnte er mich hier einfach so bloßstellen?
Vorsichtig warf ich einen Blick zu Louis der mich ansah und ein Lächeln auf den Lippen hatte.
Ach verdammt ...
Plötzlich stand Louis auf und kam zu mir. Er hob meinen Kopf sanft an und sah mir kurz in die Augen und lächelte mich aufmunternd an. Dann beugte er sich vor und flüsterte mir ganz leise ins Ohr:" Den beiden zeigen wir jetzt mal wie sich ein Pärchen verhält. Die Aufgabe ist gar nicht so schlimm"
Dann setzte er sich einfach auf meinen Schoß.
Ich war mit der plötzlichen Nähe ziemlich überfordert und mein Gesicht musste mittlerweile dunkelrot angelaufen sein. Doch dann schlang ich meine Arme von hinten um seinen Bauch. In mir begann alles zu kribbeln und mein Herzschlag beschleunigte sich mindestens um das doppelte. Ich war nur heilfroh das ich gerade saß, denn sonst hätten meine Füße garantiert nachgegeben.
Um mich zumindest etwas zu beruhigen, nahm ich einen Schluck aus meiner Bierflasche und atmete einmal tief durch, natürlich so unauffällig wie möglich.
"So spielen wir weiter", sagte Louis.

„Niall? Truth or Dare?", stellte er den Iren vor die Wahl.
„Dare"
Sehr zu unserer Belustigung, ließ er Niall eine Person seiner Wahl imitieren. 
Da dieser Eleanor wähle und das Szenario bei der Kinokasse nochmal nachspielte, brachen wir alle in schallendes Gelächter aus.

„Gut Harry. Truth or Dare?", kam es wieder von Niall.

„Truth", antwortete ich, da es ja im Notfall immer noch einen Ausweg gab - die extra Regel.
„Du bist also verliebt wie wir nun alle wissen. Ist diese Person denn ein Junge oder ein Mädchen?"
Einen Moment dachte ich an die extra Regel, doch entschied mich schließlich einfach die Wahrheit zu sagen, da Louis es früher oder später so oder so erfahren würde.
„Ein Junge", seufzte ich also.
Beinahe zeitgleich spürte ich wie Louis sich auf meinem Schoß umdrehte und mir überrascht ins Gesicht sah.
Ja damit hatte er wohl nicht gerechnet.

Ich war mir nicht sicher, ob er seine eigene Aufgabe von vorhin nun weiter fortsetzten wollte, doch er machte keine Anstalten aufzustehen.
Im Gegenteil, er grinste mich an und als ich schließlich spürte wie er meine Hand in seine nahm setzte mein Herz wieder einmal kurz aus.
„Oh haben wir nicht ein sehr schönes Paar hier sitzen Liam?", feixte Niall und bekam prompt einen mahnenden Blick von mir.
Er hatte sie doch wirklich nichtmehr alle.

Eine weitere Stunde verging, in der wir anfangs noch etwas gespielt hatten aber dann einfach noch über Gott und die Welt redeten.
Nach dieser Stunde gähnte Liam und stand schließlich auf.
„Ich werde dann mal nach Hause gehen. Mein Bett ruft", sagte er und er sah wirklich schon sehr müde aus
Niall bot ihm an ihn nach Hause zu fahren, da er sowieso nur ein Bier getrunken hatte und so noch fahren durfte.
Also gingen wir alle zur Tür und verabschiedeten uns.
Als ich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte und mich umdrehte sah ich Louis der mich fragend ansah.
"Duuu Harry?"
"Ja?"
"Stört es dich, wenn ich... also naja, wenn ich heute vielleicht hier übernachte? Ich will nichtmehr nach Hause gehen und ich hatte heute Morgen Streit mit meiner Schwester", fragte er dann etwas geknickt.
"Nein überhaupt kein Problem. Ich freu mich, wenn ich nicht alleine bin", sagte ich und lächelte ihn an.
"Danke Harry", sagte er und plötzlich schlang er seine Arme um meinen Bauch. Ich legte meine Arme ebenfalls um ihn und so standen wir kurze Zeit mitten im Flur. Die Schmetterlinge in meinem Bauch flogen einen Looping nach dem anderen, mein Herzschlag setzte einen Moment aus, nur um dann doppelt so schnell weiter zu schlagen.
Wie konnte ich mich nur so sehr in diesen Jungen verlieben?
Und oh mein Gott er war bi. Er hatte es heute selbst gesagt das es ihm egal war ob Mädchen oder Junge.

"Vielleicht hast du ja doch eine Chance bei ihm?", meldete sich meine innere Stimme.
Nein das hatte ich nie und werde ich auch nie haben. Wieso auch. Auch wenn er auch auf Jungs stand - er könnte vermutlich jeden schwulen Typen haben. Warum sollte er sich da für mich entscheiden.

Als Louis sich langsam aus der Umarmung löste wurde ich aus meinen Gedanken gerissen
"Boa ich bin total müde", sagte Louis und gähnte.
"Ja ich auch. Komm gehen wir schlafen. Du kannst in meinem Zimmer übernachten und ich schlafe einfach im Wohnzimmer", sagte ich und ging die ersten Treppen hinauf.
„Ich kann doch auch im Wohnzimmer schlafen", protestierte Louis.
„Nein du bist mein Gast, also schlafe ich unten und du machst es dir hier gemütlich", wiedersprach ich sofort, da es überhaupt nicht in Frage kam.
Ich öffnete die Tür zu meinem Zimmer und trat hinein, dicht gefolgt von Louis.
„Ich hätte aber auch kein Problem damit, wenn du ebenfalls in deinem Bett schläfst", kam der Vorschlag von Louis und ich hätte mich beinahe an meiner eigenen Spucke verschluckt.
„Wenn das für dich wirklich okay ist?", fragte ich sicherheitshalber nach.
„Natürlich", grinste er und schmiss sich auf mein Bett.

"Warte ich hol noch was zu trinken", sagte ich und ging nochmal hinunter. Dort füllte ich ein Glas mit kaltem Wasser und trank es in einem Zug aus.
Ich atmete ein paar Mal tief ein und aus um mich selbst zu beruhigen.
Dieser Typ machte mich wahnsinnig, im positiven Sinne versteht sich. Ich konnte es immer noch nicht glauben. Die halbe Schule stand auf ihn. Die ganze Zeit war ich eifersüchtig gewesen. Gut ich war es immer noch aber trotzdem. Ich meine klar ich werde trotzdem keine Chance bei ihm haben. Wieso sollte er sich auch in jemanden wie mich verlieben? Wir waren gute Freunde aber mehr würden wir auch nie sein.
Und wie zur Hölle sollte ich in dieser Nacht auch nur eine Minute Schlaf finden, wenn er neben mir in meinem Bett lag?

"Harry?", hörte ich ihn plötzlich rufen. Ups ich war so in Gedanken versunken das ich gar nicht bemerkt hatte wie lange ich schon hier stand.
Schnell schnappte ich mir zwei Gläser und eine Wasserflasche und lief die Treppen hinauf.
"Da bist du ja. Ich dachte schon du bist unterwegs eingeschlafen.", grinste er.
"Nein nein, ich bin noch wach", lachte ich.
Wie schaffte er es nur jedes Mal mit einem Satz die ganze Situation aufzulockern?
"Okay gut. Sonst hätte ich dich nämlich hochtragen müssen und dafür bin ich viel zu müde", grinste er.
Das hätte mich absolut nicht gestört aber das konnte ich ja schlecht zugeben.
„Naja dann gute Nacht Hazza. Danke nochmal das ihr mich heute mitgenommen habt", sagte er.
"Haben wir gerne gemacht. Gute Nacht Lou", sagte ich.
In dieser Nacht lag ich noch lange wach und dachte über alles nach.
Nie hätte ich gedacht das Louis und ich uns so gut verstehen würden.
Ich hatte wirklich erwartet, dass dieses Schuljahr genauso laufen würde wie das letzte.
Wenn ihr euch jetzt fragt was ich meine: Ich hatte das ganze letzte Jahr damit verbracht ihn aus der Ferne zu beobachten und anzuhimmeln. Natürlich hatte ich mich nie getraut ihn anzusprechen. Das einzige mal das ich mit ihm geredet hatte war an meinem ersten Schultag aber das wisst ihr ja.
Naja und ehrlich gesagt dachte ich, dass es dieses Jahr nicht wirklich anders laufen würde. Doch jetzt waren wir befreundet. Ziemlich gut sogar.
Ich dachte noch eine Weile über Louis nach als mir plötzlich ein ganz anderer Gedanke kam.
Mr. X
Den hatte ich schon fast wieder vergessen. Ich hatte nach wie vor immer noch keine Ahnung wer das sein könnte. Ich wusste zwar, dass es ein Junge war und das er in Louis Klasse ging aber sonst? Es könnte jeder in der Klasse sein. Es waren immerhin 20 Jungs und nur 7 Mädchen. Nur wie sollte ich herausfinden welcher der 20 Jungs es war.
Klar konnte ich einige bereits ausschließen da sie entweder vergeben, homophob oder Zayn waren.
Da ich nun mal ein ziemlich neugieriger Mensch war, würde es mir so oder so keine Ruhe lassen bevor ich es nicht wusste wer dahintersteckte.
Ich dachte noch so lange über Mr. X nach bis mir schließlich auch die Augen zu fielen und ich in einen ruhigen und traumlosen Schlaf fiel.


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Schande über mich – ich bin wirklich nicht sehr zufrieden mit diesem Kapitel.
Naja falls die Story überhaupt noch jemand liest – Dankeschön!
Hab euch lieb

XxLara

Nobody knows (Larry Stylinon Au)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt