Eine tiefe Unruhe mischte sich zu der Entschlossenheit, die Scorpius bislang vorangetrieben hatte, als er über die Türschwelle des schmalen Reihenhauses trat. Die Dielen knarzten leise unter seinem Gewicht und das Geräusch hallte unheilverkündend im leeren Flur wieder. Alles war still. Zu still.
"Hallo? Leonore?" Keine Antwort. "Leonore?" Er klang heiser vor Rauch. Hatte er wirklich geglaubt, es könnte so einfach sein? Nach Hogwarts fliehen? Weg von Verantwortung, von Rächern, und sich nur dem Grimoire und Randals zusammengeworfener Rebellion widmen? Ein Teil von Scorpius wollte sich rechtfertigen. Natürlich hatte das Grimoire oberste Priorität, denn sollte es jemals in die Hände der Rächer geraten, dann wäre die Zaubererwelt einmal gewesen. Und dass nun auch Randal von der Existenz seines größten Fehlers wusste, verkomplizierte die Sache unweigerlich.
Nur hatte er das Leid dieser Familien dabei allzu gerne verdrängt. Und diese Dinge fanden letztendlich immer einen Weg, dem jungen Malfoy mit voller Wucht zurück ins Gesicht zu schlagen.
Wenn die Rächer bereit waren, die gesamte Nokturngasse bis auf die Grundmauern niederzubrennen, dann mussten sie genug Sympathisanten auf ihre Seite gezogen haben, um aus dem Schatten zu treten. Sie hatten ihre Taktik geändert. Scorpius gefiel nicht, was das bedeutete. "Leonore? Bist du hier?"
"Nein, nein, nein!"
Ein empörtes Schimpfen ließ den Blondschopf herumfahren, den Zauberstab zum Angriff erhoben. Über einer Kommode aus dunklem Ebenholz hing das kleine Portrait einer alten Dame im Schaukelstuhl. Sie hatte ihr Buch beiseitegelegt und funkelte Scorpius aus ihrem schmalen Silberrahmen heraus an. "Das ist absolut inakzeptabel! Einbrecher! Einbrecher! Sie können nicht einfach hineinspazieren, wie es Ihnen gerade beliebt!" Wenn sie nicht nur aus Ölfarbe und Magie bestünde, hätte sie ihm ihren dicken Wälzer wohl an den Kopf geknallt. So senkte Scorpius jedoch nur seinen Zauberstab und ging an dem keifenden Portrait vorbei zur schmalen Treppe.
"Stehen bleiben!", zeterte die Hexe auf dem Schaukelstuhl weiter und warf Scorpius noch eine bunte Auswahl an Schimpfworten hinterher, unwissend der vielen hungrigen Feuerzungen, die bereits an ihren Dachbalken leckten. Sonst hätte die Hexe wohl ganz andere Sorgen gehabt. Ihr Geschimpfe begleitete den Jungen die schmale Treppe hinauf ins erste Obergeschoss, wo der Aufgang in einem schrägen Korridor mündete. Das hintere Ende des Flurs war im dichten Rauch schon nicht mehr auszumachen. Dunkle Rußschwaden formten gehässige Fratzen, die ihm in einem verzerrten duwirstsienichtfindenNICHTFINDEN entgegenlachten, und Scorpius' Herz rutschte ihm in die Kniekehlen. Sie kamen aus dem Türspalt ganz am Ende des Korridors gekrochen.
Tief Luft holen und durch.
Genau.
Nicht an die Rächer denken.Wie sehr wünschte er sich, Dämonsfeuer wäre mit einem einfachen Aquamenti zu löschen. Aber wie bei so vielen grausigen Flüchen ließ der Zauber sich nur durch den Fluchsprecher selbst wieder einfangen - und auch das nur zum höchsten Preis. Die Flammen waren lebendig, unersättlich, und nährten sich zuerst von Angst, bevor sie schließlich verkohltes Fleisch von kreischenden Körpern fraßen.
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𝕋𝕙𝕖 ℝ𝕖𝕚𝕘𝕟 𝕠𝕗 𝕄𝕒𝕝𝕗𝕠𝕪 || 𝕊𝕔𝕠𝕣𝕓𝕦𝕤
Fanfic„𝘋𝘪𝘦 𝘔𝘢𝘭𝘧𝘰𝘺𝘴? 𝘛𝘰𝘥𝘦𝘴𝘴𝘦𝘳, 𝘳𝘦𝘪𝘯𝘣𝘭ü𝘵𝘪𝘨𝘦 𝘍𝘢𝘯𝘢𝘵𝘪𝘬𝘦𝘳, 𝘥𝘦𝘮 𝘥𝘶𝘯𝘬𝘭𝘦𝘯 𝘓𝘰𝘳𝘥 𝘯𝘰𝘤𝘩 𝘪𝘮𝘮𝘦𝘳 𝘵𝘳𝘦𝘶! 𝘚𝘪𝘦 𝘴𝘢𝘨𝘦𝘯, 𝘥𝘦𝘳 𝘚𝘰𝘩𝘯 𝘪𝘴𝘵 𝘣𝘦𝘨𝘢𝘣𝘵 𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘯 ... 𝘢𝘯𝘥𝘦𝘳𝘦𝘯 𝘒ü𝘯𝘴𝘵𝘦𝘯. 𝘞�...