Wahrheiten und Lügen (1/3)

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»Ich werd dir nichts tun.«,sagte er während sie ihn immer noch so komisch ansah. Als sie nichts sagte meinte er schnell. »Ich hab dir Kleider mit gebracht, es sind meine, da die der Damen wahrscheinlich zu kurz für dich werden.«, er musste sich immer noch bemühen sie zu dutzen. Es war komisch eine Frau bei ihrem Vornamen zu nennen vor allem wenn er nicht mit besagter Frau verheiratet war.

»Ich glaub auch nicht das du mir was tun wirst. Aber dennoch muss ich dir keine Show bieten!«, sagte sie mit fester Stimme. Was auch immer sie mit ihren komischen Worten meinte, verstand er sie dennoch, also zumindest das was sie meinte. »Verzeiht D'graeys ich wollte euch in keinem Fall entblößen. Oder gar beschämen das war ganz bestimmt nicht meine Absicht.«
»Jana, Kaz. Mein Name ist Jana.« versuchte sie ihm erneut zu sagen. Er gab ihr keine Antwort schaute ihr nur dabei zu wie sie zum Beckenrand schwomm. Sie war Blind und dennoch viel es kaum auf. Verdammt sie hatte sogar gegen ihn gekämpft. Gegen den Drachen gekämpft bis jetzt hatte das noch keine Frau gemacht.

Kazzius hatte viel länger gelebt, als er hätte leben sollen, fünfhundert Jahre waren eindeutig zu viel, und er wusste, dass es zum größten Teil sich selbst überlassen worden war. Seine Mutter war immer viel mit seinem älteren Bruder und seinen Problemen beschäftigt gewesen. Zudem hatte sie sich noch um die Zwillinge kümmern müssen die als Kazzius beschloss in den Krieg zu ziehen gerade einmal zwei Jahre alt waren. Und dann war da noch die Sache mit seiner kleinen Schwester, die verrückt zur Welt gekommen war. Da war nicht viel Zeit für ihn geblieben. Sein Vater hatte nie ein Auge für ihn gehabt, war er doch viel zu sehr damit beschäftigt, Drachen zu töten und gegen die Krankheit anzukämpfen, die seine Knochen befallen hatte. Kazzius hatte gedacht, dass wenn er Bremigor töten würde, müsse sein Vater ihm endlich Respekt zollen.  Doch als er mit dem Schädel des Drachen vom Schlachtfeld zurückkehrte. War sein Vater schon so schwer von der Krankheit betroffen, dass er gar nicht verstand, wer da vor ihm stand und ihm erzählte, dass er den Drachen umgebracht hatte. Nein, sein Vater rief immer nur nach seiner Mutter um den Bengel aus dem Zimmer zu holen. Mutter hatte damals zu ihm gemeint das das einfach der Lauf der Dinge war. Und das er sich dafür nicht grämen sollte, sie wäre ja schließlich Stolz auf ihn. Ja sie war stolz gewesen für Fünf Minuten ... danach hatte sie sich wieder Kazzius Bruder widmen müssen. Schliesslich war er der Erbe seines Vaters, in Kazzius Augen war Sein Bruder immer jemand gewesen war der sich mehr für Huren als für das Leben eines Lords interessierte.

Kazzius musste sagen, dass es ihm nicht leid tat, was seinem Vater wieder fahren war. Sein Vater war ein gemeiner, alter Mann gewesen, der sich lieber mit dem töten von Drachen beschäftigter als mit seinen eigenen Kindern. Es hat ihn noch nicht mal gestört als die Liebe gute Alya sich in den Tod gestürzt hatte, sie war zu gequält von ihrem eigenen Kopf und ihren eigenen Gedanken gewesen. Sie hatte Kazzius immer gesagt, dass er jemand Flammengeküssten, kennenlernen würde. Er hatte gedacht, er hätte sie gefunden als er Myra vom Scheiterhaufen gerettet hatte. Aber da hat er sich wohl geirrt, denn sie war nicht vom Glück berührt, wie man es normalerweise nannte, sondern einfach nur ein widerwärtiges Monster gewesen.

Die ihn selbst zu einem Biest gemacht hatte. Erst nach dem Tod von Helga hatte er versucht, sich mehr zu zeigen. Sich als ein Verwandter von seinem Neffen auszugeben und vielleicht wieder einen Platz in seinem zu Hause zu haben. Schließlich hatte er sich auf der einsamen Insel, die er selbst als Verbannung ausgewählt hatte, keinen einziges Mal die Kontrolle über seine andre Gestalt verloren. Und geübt hatte er viel, um sicher zu gehen, dass er es auch wirklich konnte auch wenn er das Gefühl nicht leiden konnte, auf Flügeln durch die Weltgeschichte getragen zu werden.

Doch, als sein Neffe ihm einen Platz am Hof gewährte, musste Kazzius fliehen da, sobald er in die Augen einer Frau sah er sich in einen Drachen wandelte.
Carlyon musste darauf hin begonnen haben, eigene Nachforschungen zu betreiben und das zweite Jahr, nachdem er zum König gewählt worden war, begann Frauen zu kommen. Junge, wunderschöne Frauen, die er alle  Niederbrannte. Er hatte sich nicht mehr mehr kontrollieren können, und der Drache, das Tier in ihm hatte übernommen. Und die Frauen niedergebrannt. Es war bei weitem nichts worauf er stolz gewesen wäre. Doch er hatte in den Fünfhundert Jahren sehr viel Zeit als Gefangener im Drachenkörper verbracht hatte. Schließlich war er immer in diese gezwungen worden als er in die Augen einer Frau geschaut hatte. Für lange Zeit hatte er versucht die Frauen zu ignorieren doch irgendwie hatte immer eine ihn gefunden, egal wo er sich auf der Insel versteckt hatte und sie alle waren somit verflucht gewesen, wie er es hasste.

Aber nicht so bei ihr, nicht bei Jana ... sie könnte der Schlüssel zum Brechen seines Fluches zu sein. Wenn er sie nur dazu bekommen würde, sich in ihn zu verlieben, dann könnte er endlich wieder frei sein.

Jana

Jana wusste nicht so genau wie sie mit der gesamten Situation umgehen sollte. Den Weg zurück hatte Kaz sie auch getragen. Doch sie hatte kein einziges Wort mit ihr gewechselt. Es war so, als wäre ein tiefen Gedanken versunken. Er hatte sie auf dem Bett abgesetzt. Nachdem sich die Tür geschlossen hatte, begann sie sich ordentlich hin zu setzen, allein das Schwimmen hatte sie erstaunlich viel Kraft gekostet, am liebsten wollte sie sich einfach nur hinlegen und erneut Schlafen. Allerdings konnte sie sich das nicht erlauben ... zumindest noch nicht. Sie musste sich erst mit dem Raum vertraut machen. Wer wusste schon wann sie wieder so eine Chance bekommen würde und vielleicht fand sie ja ein Messer oder so. Etwas was ihr bei ihrer Flucht helfen konnte. Sie konnte nichts außer dem knacken des Feuers hören, das in einem Kamin brennen musste. Das Wasser hatte ihren Füßen gut getan, zumindest brannten ihre schmisse nicht mehr so doll. Also schlüpfte sie vorsichtig vom Bett. Sie zögerte, als ihre Finger über, war das Pelz, fuhren. Das war eindeutig Kazs Bett, selbst der Pelz roch ganz nach ihm, alles in diesem Raum roch nach ihm. Vorsichtig versuchte Jana mit einer Hand auf dem Bett, ein paar Schritte zu gehen. Sie musste sich am besten so schnell wie möglich mit dem Ort vertraut machen, damit sie eine gute Chance aufs entkommen hatte. Sie konnte nur humpeln und auch nur einige Schritte. Danach schaffte sie es irgendwie wieder zurück aufs Bett. Denn dann wurde es ihr doch zu schlimm und sie vertröstete sich darauf das sie Morgen ein Messer finden würde.

Ihre Finger strichen, als sie sich wieder setzte, über etwas steifes. Er hatte ihr Kleidung gegeben doch etwas gemurmelt von wegen sie würde Kleider brauchen so richtige Kleider für Prinzessinen oder so. Wer trug heutzutage noch Kleider außer die alten Omas? Sie strich über den Stoff, der war, etwas steif, doch das Material war sehr weich. Sie versuchte so viel wie möglich, mit den Fingern zu berühren, um sich ein Bild von dem Kleid zu machen, das mindestens bis zum Boden ging. Aber bis auf das es sehr alt sein musste, fiel ihr nichts dazu ein.

Er hatte gesagt, er würde ihr nichts tun. Aber jetzt war sie hier in seinem Klamotten auf seinem Bett.  Nun war sie sich wirklich nicht mehr so sicher, Jana Schloss ihre Augen, die sowieso nichts mehr brachten, und versuchte, sich erneut auf die Magie zu konzentrieren. Schließlich hatte sie mit der Magie den Drachen besiegt. Nicht, dass er wirklich besiegt war, aber er hatte sie in Ruhe gelassen und das er sie nicht gefressen hatte, war schon mal ein Vorteil.  Sie blieb also erst mal relativ steif auf dem Bett sitzen, bis sie hörte, wie sich die Tür erneut öffnete. Kaz kam herein, sie konnte seine Schritte hören. Es waren insgesamt fünf Schritte die er von der Tür bis zum Bett ging.

»Ich hab was zu essen mitgebracht. Du musst hungrig sein. Komm, ich helft dir bis zum Tisch.« Also gab es schon mal einen Tisch in dem Zimmer vielleicht gab's ja auch einen Brieföffner. Jeder Mensch hatte doch bestimmt einen Brieföffner, oder? Obwohl bekam der hier überhaupt Briefe? Lieferte die Post hier hin?

So viele Fragen, auf die sie keine Antworten hatte. Er hatte erwähnt, dass seine Familie hier eines gewohnt hatte, aber da schon lange nicht mehr. Er hatte von seinem Vater erzählt, aber auch nur kurz. Vielleicht war das ja auch gelogen. Vielleicht nein, das konnte nicht sein. Menschen verwandelten sich nicht in Drachen und nicht einfach nur so um dann unschuldige Mädchen abzuschalten. Und vor allem wurden Menschen nicht über fünfhundert Jahre alt. »Wie alt bist du eigentlich, Kaz?«, fragte sie ihn mit einem sanften Lächeln im Gesicht, soweit sie das zumindest hin bekam, nachdem er ihr an den Tisch geholfen hatte. Und ihr gezeigt hatte, wo das Besteck war. Vielleicht könnte sie das Messer ja zurück halten...

»Ich bin 22 Jahre Jahre alt.« sagte er recht knapp. »Und wie lange kümmerst du dich schon um den Drachen?«
»Versuchst du, mich aus zu horchen?« verdammt, er hat ihr Spiel durchschaut. »Nein bei den Göttern, das würde mir nie einfallen.« versuchte sie schnell zu überspielen. »Allerdings möchte ich mehr über dich erfahren, woher du kommst, warum du den Job angenommen hast, wie du den Job überhaupt bekommen hast ... ich mein. Wie kriegt man einen Job um sich um einen Drachen zu kümmern und ich mein, wie viel verdienst du?«, fragte sie um ihn abzulenken, während sie unauffällig versuchte das Messer in ihren weiten Ärmel zu schieben. »Was genau denkst du da machst du?«
Oh Scheiße

Hallo ihr lieben ich hoffe euch gefällt das Kapitel. Falls ja würde ich mich über einen Like oder Kommentar freuen^^ Wir sehen uns dann im nächsten Kapitel. Lg eure Trouble

Flammengeküsst-Die Auserwählte des DrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt