Bun schlendert durch die belebten Straßen der Stadt, als sein Blick auf einen sensationellen, versteckt liegenden Kostümladen fällt. Die Fassade des Ladens strahlt eine unglaubliche Authentizität aus, doch man kann richtig spüren, dass nur wenige den Weg hierher finden.
Die angebotenen Kostüme wirken wie Relikte vergangener Zeiten und als er den Laden betritt, umfängt ihn der Duft alter Textilien. Er durchstöbert die Regale, auf der Suche nach etwas, das förmlich nach „Ich bin ein Held" schreit. Nach einer Weile entdeckt er eine rote Augenmaske, die sofort sein Interesse weckt und ihn magisch anzieht. Er zögert nicht lange und nimmt sie einfach mit zur Kasse.
Der Kassierer, übergewichtig und ungepflegt, erhebt sich von seinem Stuhl und betrachtet Bun von oben herab. Mit einem grimmigen Unterton in der Stimme nennt er den Preis: „Das macht 12,99." Mit einem grimmigen Ausdruck im Gesicht nimmt er das Geld entgegen, während Bun die Maske aufsetzt und mit Vorfreude den Laden verlässt. Der Kassierer murmelt etwas Unverständliches und vertieft sich wieder in seine Zeitschrift.
*Start i need a Hero von Bonnie Tyler*
Mit klopfendem Herzen betrachtet Bun sein Spiegelbild mit der neuen Maske. „Das könnte echt cool aussehen", denkt er und spürt den Adrenalinschub, als plötzlich der Klang von Feuermeldern und Sirenen durch die Luft schneidet. Schwarzer Rauch steigt bedrohlich über den Dächern auf, während die Flammen gierig nach Luft schnappen. Die Feuerwehrleute geben alles, um das Inferno unter Kontrolle zu bringen. Doch die Situation scheint immer mehr außer Kontrolle zu geraten. Die nahe Schwebebahn könnte in Gefahr sein.
„Kann ich helfen?", ruft Bun voller Elan einem Feuerwehrmann zu. Dieser weist Bun jedoch ab, was ihn zunächst enttäuscht, aber nicht entmutigt. „Kleiner, verschwinde! Das ist viel zu gefährlich für dich. Geh hinter die Absperrung!" Er zeigt auf ein Absperrband, welches ein kleines Gebiet eingrenzt. „Sind noch Personen in diesem Gebäude?" Er schaut hinauf auf das brennende Gebäude, welches anfängt, Feuer aus den Fenstern zu schießen.
„Wir machen das schon, verschwinde endlich!", befiehlt der Feuerwehrmann voller Stress. Doch Bun lässt sich nicht abwimmeln. Mit einem Anflug von Mut entscheidet er sich, zu handeln – und zwar sofort! Mit seiner unglaublichen Schnelligkeit sprintet er zum Ort des Geschehens. Durch ein noch nicht von Feuer umgebenes Fenster gelangt er in das brennende Gebäude, wo er zwei Personen in der Ecke sitzen sieht, voller Angst.
Die Tür ist versperrt von einem umgekippten Schrank und von einer eingestürzten Decke. „Hallo, halten Sie sich gut fest, ich bringe Sie hier raus", sagt er zu den Personen und lehnt sich so nach vorne, dass die beiden auf seinen Rücken steigen könnten. Der Rauch wird immer dichter und das Gebäude beginnt, sich zu bewegen! „Wie willst du das denn anstellen?" „Moment, wie bist du überhaupt hier hereingekommen?"
„Das ist jetzt nicht wichtig, wir sollten uns beeilen!"
Das Gebäude rüttelt erneut. Die beiden klammern sich unter die Arme von Bun und er sprintet aus dem Gebäude. „Sind sonst noch welche im Gebäude?", „Nein, der Rest ist bereits unten", antwortet eines der Opfer.
Der Großteil des Feuers wurde gelöscht. Zum einen wegen der Feuerwehrleute, aber auch weil Bun sehr schnell gelaufen ist und der Wind hat die Flammen ausgeblasen. Aber das hat nicht gereicht, eine Feuer-Explosion schießt aus einem der Fenster und trifft die Schwebebahn. Die Bahn schwankt gefährlich in der Luft umher und droht jeden Moment herunterzufallen.
Die Feuerwehrleute, Passanten und Bun blicken voller Panik in den Himmel. Ihr Herz schlägt bis zum Hals, als die Dringlichkeit der Situation sie überwältigt. Bun spürt den Adrenalinschub, der durch seinen Körper schießt, und er weiß, dass er jetzt handeln muss. Die Wärme seiner Superkräfte pulsiert in ihm, ein flammender Ruf zum Handeln, der ihn beflügelt. Mit einem kraftvollen Sprung stürzt er sich auf die Fassade des brennenden Gebäudes, seine Muskeln gespannt vor Anspannung und Entschlossenheit. Voller Angst sprintet er, die Wand hoch, bis er schließlich das Dach erreicht.
Dort oben, mit dem Gefühl des Überlebenskampfes im Nacken, beobachtet er die Menschen unter der Schwebebahn, die in wilder Panik davonlaufen. Die Bahn selbst zögert, als ob sie ihre eigenen Zweifel hätte, ob sie dem Feuer trotzen kann. Bun spürt den Mut in sich aufkeimen, einen Funken Hoffnung inmitten des Chaos. Doch als er sich zum Sprung bereit macht, durchzuckt ihn plötzlich die Furcht. „Oh Mann, das ist echt hoch", flüstert er sich selbst zu. Die Angst greift nach seinem Verstand, doch er kämpft gegen sie an, stählt seinen Willen für den Moment des Sprungs. Er nimmt Anlauf und... springt nicht. „Komm schon, komm schon" versucht er sich zu ermutigen.
Mit dem zweiten Versuch nimmt er wieder Anlauf und stößt sich von der Fassade ab, sein Herz rast, als er durch die Luft schnellt. Die Landung auf der Schwebebahn ist hart, seine Füße finden Halt auf dem unebenen Dach, während er sich orientiert. Die Passagiere, voller Angst und Verzweiflung, wenden sich an ihn, ihre Augen voller Hoffnung und Hilflosigkeit. Bun eilt zur Fahrerkabine, seine Schritte von Entschlossenheit und Besorgnis begleitet.
"Alles in Ordnung?", fragt er mit fester, aber besorgter Stimme. „Der Zug bewegt sich nicht vom Fleck und die Anzeige sagt, dass der Zug gleich abstürzt!", antwortet der Lokführer voller Panik. Die Antwort des Lokführers lässt sein Herz schneller schlagen, die Zeit scheint in diesem Moment stillzustehen. Doch er weiß, er hat keine Wahl, er muss handeln. Mit jedem Atemzug spürt er die Verantwortung, die auf seinen Schultern lastet.
"Okay, also ich werde die Passagiere und Sie zuerst in Sicherheit bringen und dann kümmere ich mich um den Zug!" Der Lokführer nickt zustimmend. Also sprintet er los und schafft einen nach dem anderen Passagier aus dem Zug heraus. Nachdem er die Passagiere in Sicherheit gebracht hat, setzt Bun alles daran, den Zug vor dem drohenden Absturz zu bewahren.
Er versucht den Zug auf ein Dach eines naheliegenden Gebäudes zu ziehen, aber Bun scheint zu schwach zu sein „Ich dachte, ich hätte Superstärke..." Er versucht es nochmal mit einem Ruck, aber nichts bewegt sich. Der Zug rüttelt und mit jedem Mal, indem der Zug rüttelt, fällt dieser etwas weiter zum Boden.
Die Übermacht des Feuers und die Schwäche seiner eigenen Kräfte drohen ihn zu überwältigen. "Ich dachte, ich hätte Superkräfte...", murmelt er enttäuscht, die Frustration in seiner Stimme ist kaum zu überhören. Aber er gibt nicht auf, sein Verstand sucht fieberhaft nach einer Lösung, einem Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit.
Plötzlich sieht er etwas was helfen könnte. Auf einer Baustelle sieht er ein sehr langes Seil „Ich hab eine Idee!". Er sprintet zur Baustelle und mit einem letzten verzweifelten Ruck greift er nach dem Seil und setzt alles auf eine Karte.
Er bindet den Zug mit einigen Laternen und Zäunen Fest. Die Spannung in der Luft ist greifbar, als der Zug in der Schwebe gehalten wird, der Moment der Rettung zum Greifen nah. Doch als das Seil reißt und der Zug zu Boden stürzt, überkommt Bun das Gefühl der Niederlage.
"Wenigstens ist niemand verletzt", sagt er für sich. Ein Feuerwehrmann eilt auf ihn zu: „Danke für deine Hilfe... wer bist du eigentlich?", „Ich...". Bun überlegt, was er antworten soll. Den Namen, den Phil vorgeschlagen hatte, fand er blöd, aber er wollte ihn trotzdem sagen: „Ich bin Bun", sagt er versehentlich und hält sich die Hände vor den Mund. Der Feuerwehrmann will gerade antworten, als Bun schon wegläuft, um dem Gespräch zu entkommen.
*Ende i need a Hero von Bonnie Tyler*
Bun kauert auf einem Dach, seine Gestalt zeichnet sich gegen den glühenden Himmel ab, während die Abendsonne langsam hinter der Stadtsilhouette versinkt. Sein Herz pocht laut in seiner Brust, ein wildes Trommeln von Triumphgefühle und Selbstzweifeln. Stolz durchdringt seine Seele wie eine warme Umarmung, aber auch Scham steigt langsam auf wie Schatten in der Dämmerung.
"Warum sage ich Bun? Bin ich wirklich so dumm?", flüstert er in die stille Luft, Zweifel in der Stimme. Er blickt hinauf zur Sonne, die sich majestätisch hinter den Wolkenkratzern verabschiedet, ihre letzten Strahlen tauchen die Stadt in ein goldenes Glühen. Die Häuser erheben sich wie mächtige Wächter, ihre Fassaden werden von orangenem und rotem Licht umspielt, ein Schauspiel der Farben und Emotionen.
Ein Anwohner, mit einer Gießkanne in der Hand und von Neugier getrieben, tritt aus seiner Tür und unterbricht Buns schweigsames Nachdenken. "Entschuldigung? Wie sind Sie hier hinaufgekommen?", fragt er erstaunt, während er seine Pflanzen gießt. Bun zögert einen Moment, bevor er antwortet, seine Gedanken ein Wirbelwind aus Selbstzweifel und Selbstbestätigung. "Tut mir leid, ich gehe wieder", murmelt er verlegen und huscht aus der Tür, um den gewohnten Weg durchs Treppenhaus zu nehmen. "Was für ein komisches Kind", murmelt der Bewohner und wendet seinen Blick wieder den blühenden Blumen zu.
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Buch 2: Bun Origins
ActionBun führt ein scheinbar normales Leben auf dem Planeten 27FA im beeindruckenden Alpha Centauri Sonnensystem. Doch als er plötzlich unglaubliche Kräfte entwickelt, ändert sich alles. Inmitten der futuristischen Stadt mit grünen Dächern und fliegenden...