XIX. Absagen

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Maggi|| Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass ich Sawyer in seiner eigenen Wohnung nicht aus den Weg gehen kann, allerdings hatte ich schon gehofft, dass er vielleicht einfach nicht da ist - oder noch schläft. Ich kann gerade einfach nicht in einem Raum mit ihm sein und schon gar nicht will ich seine Exfreundin treffen, weshalb ich froh bin, ziemlich schnell die Flucht ergreifen zu können.
Im Augenblick ist es mir egal, ob mein Verhalten ihm gegenüber auffällig ist oder nicht.

Vorgestern hatte ich mich noch gefreut, dass ihm unsere Distanz scheinbar ebenfalls gegen den Strich geht und schlug noch selber vor am nächsten Morgen gemeinsam zu Frühstücken, bloß um dann zehn Minuten vorher abzusagen - weil er mit er seiner Exfreundin dabei helfen wollte ihre alte Wohnung leer zu machen. Zumindest hat er angerufen, aber dennoch kann ich die Wut und vor allem Enttäuschung, dass Abby mal wieder Vorrang hatte nicht bei Seite Schieben, auch wenn ich meinte es sei okay.

"Hey Mags, warte Mal.", höre ich Sawyer rufen, als ich gerade mein Auto erreiche. "Können wir ganz kurz miteinander reden?", will er von mir wissen, als er bei mir ist. Ich verschränke die Arme vor der Brust. "Worüber?" "Das du zurecht sauer auf mich bist. Es tut mir Leid, dass ich dich gestern morgen auf den letzten Drücker versetzt habe.", antwortet er mir. Ich schaue ihn an. "Du täuscht dich. Ich bin nicht sauer.", lasse ich ihn wissen und sehe wie er skeptisch eine Augenbraue hoch zieht. "Wirklich. Also Danke für das Brötchen und deine Entschuldigung, aber ich meinte es ernst: ich habe kein Hunger, sauer bin ich auch nicht, aber mit Sam, wollte ich wirklich kurz telefonieren.", stelle ich klar und hole demonstrativ mein Handy raus - obwohl ich genau weiß, dass Sam aktuell wahrscheinlich beim Mittag mit seinen Kollegen sitzt und ich eigentlich ungern stören will. Wahrscheinlich wird er noch nicht Mal dran gehen.

"Und dann sagst du, du seist nicht sauer? Du hast ja noch nicht Mal auf meine Nachricht von gestern Abend oder heute Morgen geantwortet." Ich zucke mit den Schultern. "Wirklich, ich bin nicht sauer. Sauer, war ich gestern morgen, sei froh das du mir da nicht übern Weg gelaufen bin - aber mittlerweile bin ich einfach nur noch enttäuscht. Enttäuscht und traurig, dass dir deine Exfreundin gestern wichtiger war als ein paar Stunden mit mir.", stelle ich ruhig klar und sehe wie er kurz zusammen zuckt. "Abby war mir nicht wichtiger.", höre ich ihn leise sagen. "Na klar! Deshalb hast du mir auch kurzfristig abgesagt, damit du ihr helfen kannst. Ich hatte ja noch gar nichts vorbereitet - wo wir beide doch ohnehin schon so verdammt viel Zeit miteinander verbringen, seit sie bei euch wohnt." erwidere ich sarkastisch und ärgere mich ein wenig, dass die Enttäuschung nun doch in Wut umschlägt.

"Es tut mir Leid. Wirklich.", wiederholt er, woraufhin ich ebenfalls erneut mit den Schultern zucke. "Ist Okay, außerdem sagtest du es bereits. Eben, gestern auf meine Mailbox und in den Nachrichten die du mir geschrieben hast." Kurz schauen wir uns schweigend an, bevor er seufzt.
"Was hälst du davon, wenn ich heute Abend vorbei komme. Ich könnte was zu essen mitbringen.", schlägt er vor. "Ich hab auch ein Schoko Käsekuchen gemacht.", setzt er nach. Wieder hebe und senke ich meine Schultern. "Ich bin jetzt gleich mit deiner Schwester unterwegs. Wir haben schon lange nichts mehr zusammen unternommen, daher kann ich nicht einschätzen wie sich der Tag heute entwickelt. Vielleicht haben wir ja spontan Lust noch ins Kino zu gehen oder Perle und Nash zu besuchen."

Ich sehe ich ihn leicht grinsen, dann verringert er den Abstand ein wenig zwischen uns. "Okay, aber falls dich meine Schwester doch entbehren kann, dann weißt du ja, wer heute noch frei hat und den ganzen Tag auf sein Handy schauen und auf eine Nachricht von dir warten wird." Ich kann mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen und nicke. "Zur Kenntnis genommen.", ist das einzige was ich darauf antworte. Sawyer dreht sich ganz kurz in Richtung Haustür und drückt mir dann ganz schnell, einen ganz flüchtigen Kuss auf den Mundwinkel. Mit großen Augen schauen ich ihn an und sehe das es diesmal er ist der mit den Schultern zuckt. "Kleiner Vorgeschmack.", ist das einzige, was er sagt.

Take me to the Happiness Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt