XXV. ...eine ganz andere Sache

14 3 1
                                    

Sawyer|| Mit einer Tasse Kaffee, setze ich mich auf einer der Doppelliegestühle unsers Balkons und gähne, während ich nochmals versuche Maggi zu erreichen, aber wie auch schon die letzten Stunden landet mein Anruf direkt auf die Mailbox.

Das darf doch nicht wahr sein. Seit den ungewollten Kuss meinerseits, zwischen Abby und mir, ist Maggi wie vom Erdboden verschluckt. Ich hatte noch versucht ihr hinter her zu kommen, aber sie war mit ihrem Fahrrad hier und schon längst die Straße runter, als ich zur Tür raus bin. Keine Ahnung wohin sie unterwegs war, klar ist das ihr Weg sie definitiv nicht zu sich nach Hause geführt hat. Dies war nämlich meine erste Anlaufstelle. Nachdem ich mehrmals bei ihr schelte und klopfte warnte mich ihre Nachbarn davor, dass sie bald die Polizei riefe, sollte ich nicht endlich Ruhe geben. Also setze ich mich vor ihre Tür und wartete. Und wartete. Und wartete. Irgendwann kam Sam nach Hause und meinte das er hoffe alles sei nur ein großes Missverständnis. Ich versicherte ihm, dass der Kuss mich ebenfalls völlig überrumpelte und dieser allein von Abby ausging. Er glaubte mir, ohne großartig mit mir zu diskutieren.

Er hatte noch nicht Mal etwas dagegen, dass ich mit ihm zusammen die Wohnung betrat und mich davon überzeuge das Maggi ganz sicher nicht Zuhause ist. Er hat sogar bis um halb drei heute morgen mit mir auf seiner Couch gesessen, obwohl er sich sicher war, dass seine beste Freundin nicht auftauchen wird. Allerdings konnte er mir auch nicht sagen, wo sie sich gerade aufhält. Ob er es wirklich nicht weiß oder es mir einfach nicht sagen wollte, weiß ich nicht, aber da seine anrufe ebenfalls direkt an die Mailbox gegangen sind, würde es mich nicht wundern, dass er es wirklich nicht weiß.

"Aber mach dir keine Sorgen. Maggi taucht schon wieder auf und dann bin ich mir sicher, dass ihr die Sache relativ schnell aus der Welt schaffen könnt", versicherte er mir m, überzeugte mich damit aber null. Als ich um halb drei seine Wohnung verlassen habe, habe ich tatsächlich noch einmal auf der Dachterrasse unseres Restaurants nachgeschaut, aber auch dort fehlte von ihr jede Spur und auch an ihrer lieblings Strand-Stelle war sie nicht.

Also habe ich fürs erste aufgegeben und bin nach Hause. An schlafen war jedoch nicht zu denken, weshalb ich erst die Küche aufgeräumt habe, dann duschen war und mich letztendlich mit einem Kaffee hier hingesetzt habe in der Hoffnung die anderen nicht zu wecken und etwas von Maggi zu hören.

Leise öffnet sich die Balkontür, weshalb ich mich umdrehe und meine Schwester heraus schleichen sehe. Sie zieht ihre Strickjacke eng um sich und schließt die Türe wieder hinter sich. Sie schlingt einmal von hinten die Arme um mich und drückt mich. "Wann bist du nach Hause gekommen", will sie leise von mir wissen, löst sich wieder von mir und setze sich zu mir. "Kurz nach vier oder so.", antworte ich ihr und lasse mir die Kaffetasse aus der Hand nehmen. "Ich nehme an, dass du die Küche und auch hier draußen aufgeräumt hast und noch nicht geschlafen hast." Ich nicke und nehme mir wieder die Tasse um ebenfalls einen großen Schluck von dem starken Kaffee zu trinken.

Eine ganze Weile sitzen wir schweigend nebeneinander. "Alsooooo, du und Maggi, mhm?", durchbricht meine Schwester die Stille. Ich seufze. "Jap, Maggi und ich." "Schon die ganze Zeit? Also seit ich glaube, dass du dich mit Abby triffst?", hakt sie weiter nach und erhält ein nicken von mir als Antwort.

"Verstehe und deiner Laune nach zu urteilen, war das Gespräch mit ihr nicht so gut? Ich schätze ja Mal das du die letzten Stunden bei ihr warst." Ich zucke mit den Schultern. "Es gab kein Gespräch. Sie war nicht Zuhause. Oder am Strand. Oder auf der Dachterrasse. Meine Anrufen gehen direkt auf die Mailbox, aber die vom Sam auch.", erzähle ich ihr. Ich höre ein leises oh man, bevor sich sich im Schneidersitz vor mir am Fußende der Liege setzt.

"Sam hat sowas schon vermutet, als er noch hier war.", kommentiert sie und zupft an meine Schnürsenkel. "Zu mir meinte er auch, dass es normal sei und das sie schon wieder auftauche." "Glaubst du ihm nicht?" Erneut zucke ich mit den Schultern und weiß nicht ob meine Schwester hier die richtige Gesprächspartnerin ist.

Take me to the Happiness Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt