III. Erklärungsversuche

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Sawyer|| Ich packe die letzten Teller aus der Spülmaschiene zurück ins Regal. Mittlerweile ist es fast Mitternacht, die letzten Gäste sind vor einer guten halbe Stunde gegangen und weil wir nicht glauben, dass mitten in der Woche noch so spät jemand hier auftaucht, haben Woods und ich vorhin gemeinsam beschlossen, dass Restaurant heute schon vorzeitig zu schließen - warum sollen wir uns auch die Beine in den Bauch stehen, wenn wir um zwölf eh hätten so langsam Schluss gemacht?

Die letzten Mitarbeiter hier aus der Küche, habe ich grade auch schon nach Hause, wir müssen uns hier ja nicht alle langweilen. "Ich bin jetzt auch weg. Vorne ist alles drine und abgeschlossen haben wir auch überall.", lässt mich Woods wissen. Ich nicke. "Gut, ich packe eben nur noch denn Müll zusammen und dann mache ich auch Schluss.", informiere ich ihn. Er seufzt. "Was soll ich deiner Schwester sagen, wenn sie mich fragt wo du heute schläfst?", will er von mir wissen. Kaum hatte mit Maggi heute mittag geschrieben, dass Sam schon heute nach New York ist, habe ich meinem besten Freund gesagt, dass ich heute auswärts schlafe und habe mich dann ruck zuck wieder in die Küche verkrümmelt, damit er nicht alt so viele Fragen stellt. Obwohl ich noch immer nicht ganz nachvollziehen kann, wieso Mags aus unserer Beziehung so ein großes Geheimnis machen will, nehme ich es hin - was anderes bleibt mir ja nicht übrig wenn ich unsere Beziehung aufrecht halten will.

Ich zucke mit den Schultern. "Vielleicht, dass es sie nichts angeht wo ich wann bin. Ich bin alt genug.", erwidere ich nun, weil mir grade einfach keine passende Lüge einfällt. Mein bester Freund schüttelt den Kopf. "Nee mein lieber das kannst du Leoni schön alleine sagen.", stellt er klar. "Man Woods, es ist doch so. Oder sehe ich das falsch?", frage ich ihn. "Ich halte mich da raus. Ich weiß nur das deine Schwester im Moment ziemlich wütend auf dich ist, weil du in den letzten Wochen so ein Riesen Geheimnis darum machst, wo du warst, was du und vor allem mit wem du etwas gemacht hast. Sie macht sich Sorgen.", redet er mir ein schlechtes Gewissen ein. Ich verschränke die Arme. "Braucht sie nicht - es ist alles in bester Ordnung.", versichere ich ihm. "Sie fängt an sauer auf dich zu werden und ich schwöre dir, wenn es anfängt bei uns zu Hause in eine unangenehme Situation zu schwenken, werde ich definitiv auf ihre Seite stehen, denn ich finde es auch nicht so prickelnd, dass du mir, deinem besten Freund, so gut wie nichts erzählst.", informiert er mich.

Ich seufze. "Ich weiß gar nicht, warum ihr beide da so ein verdammt großes Thema daraus macht." "Weil du ein Riesen großes Geheimnis um alles machst. Heute morgen ist ein sehr gutes Beispiel.", gibt er von sich. Ich schlucke und versuche zumindest unwissend zu wirken. "Wieso, was war denn heute Morgen?" Woods zieht die Augenbrauen hoch.

"Du...." - "Ich bin dann auch weg.", wird mein bester Freund von Maggi unterbrochen, die ihren Kopf durch die Tür steckt. Eigentlich hatte ich angenommen wir würden beide gemeinsam gehen. "Okay, holt Sam dich ab?", will Woods besorgt wissen. Eigentlich ist ihr bester Freund so spät immer zur stelle, wenn wir beide nicht noch etwas vor haben und ich sie dann geschwind bei ihr rum bringe. Einerseits ist es beruhigend zu wissen, dass sie so immer sicher nach Hause kommt, aber Unmut darüber dass die beiden sich so verdammt gut verstehen und im Gegensatz zu uns so viel Zeit miteinander verbringen löst es bei mir schon aus. Maggi schüttelt den Kopf. "Nein, der ist heute schon nach New York geflogen, aber ich bin ein großes Mädchen und schaffe es ausnahmsweise auch mal alleine nach Hause.", versichert sie uns und mir wird bewusst, dass sie definitiv nicht irgendwo auf mich warten wird. "Sicher? Ich kann dich eben schnell rum bringen oder Sawyer sicher auch gleich.", schlägt Woods vor. Maggi sieht mich einen Augenblick eindringlich an und schüttelt dann den Kopf. "Ist okay, ich schaff das schon.", erwidert sie und will grade gehen, allerding ist Woods noch immer nicht ganz davon begeistert. "Dann schreib Leoni wenigstens, dass du gut Heim gekommen bist. Wenn ich nämlich gleich zu Hause bin, wird sie mich sicher Fragen was mit dir ist und..." - "Okay, mach ich. Schönen Abend euch beiden noch.", unterbricht sie ihn etwas barsch und verschwindet.

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