Immer wieder wog ich Alice in meinen Armen hin und her. Es war schwer sie zu beruhigen, immerhin kannte sie nur ihre kleine, mehr oder weniger, heile Welt und nun wurde ihre Weltbild zerstört. Erst Jacks Angriff und dann mein Ausraster. Ich schämte mich dafür. Nicht dass ich auf Jack losgegangen bin, nein! Sondern, weil Alice es mit erleben musste. Ja, ich wusste dass ich sie nicht ewig hätte beschützen können, doch ich wollte so sehr dass ihr nichts passiert.
Ich lachte über meine Naivität. Natürlich würde früher oder später etwas passieren. Was erwartete ich eigentlich? Dass wie alle an einem Tisch sitzen und mit unseren Puppen Kaffekränzchen halten? Leicht Kopfschüttelnd lachte ich. Wieso? Ich wusste es nicht. Meine Nerven lagen blank, da lacht man schonmal das ein oder andere Mal ohne Grund.
,,Emma?", hörte ich eine zarte, gebrechliche Stimme. ,,Ja Alice?" ,,Werden wir in den Himmel kommen?", fragte sie mich mit verkrampften Körper. ,,Aber nein wie kommst du jetzt darauf?" ,,Weil die Männer hier alle so böse sind. Die schicken uns bestimmt in den Himmel." Meine Schulter, auf welcher sie ihren Kopf betete, wurde nass. ,,Shhh, Alice, nicht weinen. Wir werden keine Engel, das verspreche ich dir. Schau doch mal wir sind immer ein kleines bisschen im Himmel.", versuchte ich ein neues Thema an zu schneiden. ,,Wie meinst du das?", wunderte sich Alice während sie weiter schluchzte. ,,Ich zeig es dir. Schließe deine Augen. Gut so und jetzt denke an etwas ganz schönes." ,,Mir fällt aber nichts ein.", weinte sie weiter. ,,Na gut. Schließe wieder deine Augen. Stelle dir vor wir liegen auf einem großen Grasteppich. Es schwirren Pollen durch die Gegend wie Feenstaub. Nun stehst du auf und läufst auf dem frischen Gras. Es kitzelt ein wenig deine Füße. Aufeinmal kommst du an einem Strand an. Lachend läufst du die Düne hinab und spürst den körnigen Sand zwischen deinen Zehen.", erzählte ich mit ruhiger Stimme.
Alice hatte Mühe ihre Augen offen zu halten, also lag ich mich hin und sie bettete ihren Kopf auf meiner Brust. ,,Leichte Wellen schwappen auf deine Füße und das Rauschen des Meeres erklingt sanft wie eine Melodie. Du schaust hinauf in den grau-blauen Himmel. Möwen singen ihr Lied und das lange Gras raschelt, wenn der sanfte Wind es streichelt. Ist das nicht ein kleines Stück Himmel? Ein kleines Paradies?"
Ein gleichmäßiges Atmen zeigte mir das Alice eingeschlafen war. Erleichtert strich ich durch ihr blondes Haar. Ich schloss meine Augen und meine beschriebene Szene am Meer tauchte auf. Den weichen Sandschlick, das Rauschen des Meeres, die sanfte Briese, all dies schien real zu sein. Eine wohlige Gänzehaut überzog meinen Körper.
,,Komm doch, du lahme Schnecke!", schrie ich meinem besten Freund entgegen. ,,Was heißt hier lahme Schnecke? Nur weil man nicht so Strand verrückt ist wie du heißt das noch lange nicht dass man eine lahme Schnecke ist!", maulte er zurück. ,,Na dann komm und beweiß es." Schnellen Schrittes rannte ich in Richtung Meer. Ich hörte ein Seufzen ehe ich bemerkte dass er mir hinterher rannte. Vor mir lag die Düne. Eilig kraxelte ich hinauf und mir blieb der Atem stocken. Ein rießiger Blauer Teppich breitete sich dort vor mir aus. Tief sog ich die Meeresluft ein ehe ich die Düne runter sauste. Der Wind peitschte mir dabei in das Gesicht und ich lachte. Schon lange war ich nicht mehr so frei. Das Lachen, das meine Kehle verließ, war so voller Leben. Ich hätte niemals gedacht das ich wieder voller Leben stecken würde.
Zwei Arme schlangen sich um mich. ,,Hab ich dich.", flüsterte mir eine schöne, tiefe Stimme ins Ohr. Meine Nackenhaare stellten sich auf. Selbst nach so langer Zeit die ich mit ihm befreundet war hatte er einen starken Einfluss auf meinen Körper, der mir nicht geheuer war. ,,Ist das nicht wunderschön hier?", fragte ich schwelgend im Glück. Ich verflochte meine Hände mit seinen. ,,Ja, wunderschön.", er schaute mich an. ,,Du schaust doch gar nicht hin!", quängelte ich. ,,Eben drum.", hauchte er, während ich mich vollends zu ihm umdrehte. Ich blickte in seine grünen Augen und ließ mich von ihnen fesseln. Ohne es zu bemerken kaute ich mir auf meiner Lippe herum. Eine lästige Angewohnheit von mir wenn mir langweilig ist oder ich nervös bin. ,,Hör auf an deinen Lippen zu kauen. Sie sind doch so schön.", tadelte er mich. Ein warmes Gefühl stieg in mir auf. Meine Backen verfärbten sich rosa. ,,Emma, bitte schlag mich nicht. Das wollte ich schon lange tun.", waren seine leisen Worte eher er seine Lippen auf meine legte. Ein Blitz schlug in mir ein. Ich schlang sofort meine Arme um ihn und presste mich näher an ihn. Dies war der Zeitpunkt an dem ich bemerkte dass ich mich in Zeth verliebt hatte.
Ich schreckte auf. Ein Traum, eine Erinnerung. ,,Alles in Ordnung?", erkundigte sich Alice müde. Langsam legte ich mich wieder auf die Matraze. ,,Ja alles klar Süße. Entschuldige, komm leg dich wiederhin." Alice nickte zarthaft und gähnte herzhaft. Sie rollte sich auf mir zusammen und benutzte meine Schulter als Kissen.
Ich wollte auch einschlafen, doch diese Erinnerung ließ mich nicht los. Es war einer der besten Tage in meinem Leben, aber auch einer der traurigsten. An diesem Tag musste ich mich entscheiden, ob ich die Liebe zu meinem besten Freund wagen könnte oder nicht, schließlich wollte ich ihn aufkeinen Fall verlieren. Hätte ich ihn danach nicht mir Lane verkuppelt, währe dann alles anderst gelaufen. Hätte Zeth mich nie entführt, wenn ich meine Liebe ihm eröffnet hätte? Aber es nützt ja nichts wenn ich unnötig darüber nachdachte, denn ich könnte nichts daran ändern. Müde schloss ich meine Augen und der Kuss mit Zeth erscheint. Mist! So könnte ich niemals schlafen!
Anscheinend musste ich doch eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen wieder auf schlug ereignete sich etwas schreckliches vor meinen Augen.
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NEIN bitte schlagt mich nicht! Ich weiß ich habe lange nichts mehr geupdated...
I'm so sorry *Hände vors Gesicht heb*!!
Aber nun ist ja ein Teil der Geschichte aufgedeckt;). Ich bin nicht ganz zufrieden damit aber wann ist man schonmal total zufrieden :D? Jo in diesem Sinne
Stay strong meine kleinen Fischis
Euer großer genialer Fisch aka eure starkwiezwei :)P.S. VIELEN DANK FÜR 2.39k *-*! Ihr seid die besten*-*
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Wieso ich??
AcakEmma Green wurde entführt. Schmerz, Trauer, Verrat und alte Bekannte bestimmen ihren kargen Alltag. Allein kämpft sie dich durch, bis sich eines Tages alles ändert.