17♥

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Die ganze Nacht wälzte ich mich auf meiner Isomatte hin und her.

Es war schrecklich. Erstens hatte ich einen richtig fiesen Albtraum, in dem Tim und Luisa geheiratet haben und eine glückliche Familie mit drei Kindern wurden und zweitens war ich jede Stunde aufgewacht. Um 5 Uhr morgens, als es langsam unaushaltbar wurde, kletterte ich wieder nur in Boxershorts und einem schwarzen Top aus dem Zelt und setzte mich erst einmal auf den Boden. Verzweifelt fing ich wieder an lautlos zu weinen. Mit dem Gesicht in meinen mittlerweilen schon durch die Tränen nassen Händen vergraben saß ich dort. Ich konnte nichts mehr außer weinen. Langsam stieg die Sonne über den Horizont, als ich aus dem Zelt der Jungs ein leises Geräusch hörte. Gerade, als ich mich fragte, wer das sein könnte und ob dieser jemand mich so sehen sollte, stolperte Mario aus dem Zelt. Er hatte eine Klopapierrolle in der einen Hand. Ich war so unglaublich froh ihn zu sehen, dass ich ihm entgegen rannte.

"Hey! Ich bin so froh, dass ich dich sehe. Ich bin so verzweifelt, hab die ganze Nacht durch geheult! Kann ich mit dir mitgehen? Ich fühle mich so einsam! Vor allem mit Luisa in einem Zelt!" mit diesen Worten zog ich ihn an mich und umarmte ihn stürmisch.

"Weißt du was? Du siehst echt nicht gut aus. Ich mach dir einen Vorschlag wie es dir besser gehen könnte. Das hab ich nämlich gemacht, als ich wegen dir so fertig war. Ich gehe jetzt schnell aufs Klo und dann gehen wir schwimmen. Einfach so in Klamotten. Ist egal, scheiß drauf. Okay?"

Er hatte genau wie ich nur Boxershorts an. Aber dafür ohne Oberteil. Ich starrte hemmungslos auf seine Brust. Mir ist vorher noch gar nicht aufgefallen wie muskulös er war.

"Sel? Sel! Alles okay?", huuups. Er hatte gemerkt, dass ich ihn voll angestarrt hatte. Nachdem ich erst einmal richtig peinlich berührt rot angelaufen war, sagte ich nach kurzem Überlegen:

"Ja bitte. Ich brauch jetzt nen kühlen Kopf!"

Er lachte über mein Wortspiel und zog mich mit sich.

Je mehr ich darüber nachdachte, desto besser gefiel mir die Idee bei Sonnenaufgang baden zu gehen. Und mit Boxershorts und Top konnte man bestimmt auch einigermaßen schwimmen.

Das Wasser war traumhaft. Mein ganzer Körper prickelte, als Mario und ich Hand in Hand in das Wasser rannten. Wir sahen bestimmt aus wie zwei Irre. Ich mit meiner Spongebob Boxershorts und Mario mit seinen karierten Hand in Hand auf das Meer zu stürmend.

Das Wasser war, trotz der Tatsache, dass es noch ziemlich dunkel war, angenehm warm. Es war unglaublich, wie klar das Wasser war. Man sah alles. Einen kleinen Krebs, der fröhlich über den Sand kriechte, ein paar Seeigel, deren Stacheln sich langsam im Tackt der Wellen bewegen, Fische, die ausgelassen hintereinander her schwammen.

Früh am Morgen war das Unterwasserleben noch voll im Gange. Erst wenn unmengen an Familien mit ihren Kindern im Wasser herumtobten, schwammen die vielen Lebewesen weiter auf das Meer hinaus. Langsam ließ ich mich im Wasser treiben. Unterwasser schien die Zeit stehen zu bleiben. Ich schaute Mario an. Er sah echt sexy aus in seinen Boxershorts. Er hatte den vollen Waschbrettbauch. Ich ertappte mich dabei wie ich schwärmend seufzte. Er sah aber auch zu gut aus.

Aber ich mochte doch Tim, oder etwa nicht mehr? Konnte das so schnell gehen?

In diesem Moment beschmiss mich Mario mit Schlamm.

"Boaaaah!" schrie ich schnaubend und nur zwei Sekunden später war sein ganzes Gesicht mit Schlamm bedeckt und wieder 2 Sekunden später meins.

Wir fingen wie bekloppt das Kichern an. Wie zwei kleine Kinder. Aber wir fanden es irre lustig. Gegenseitig malten wir uns Kriegsbemalungen auf und lachten uns gegenseitig aus, weil wir so schäg aussahen. Nachdem wir uns erst einmal untergetaucht hatten, damit wir wieder sauber wurden. Dann hob mich Mario hoch, schmiss mich über seine muskulösen Schultern und trug mich durch das Wasser, ohne zu beachten, dass ich wie wild herum schrie und zappelte.

Sommer- Sonne- SonnenscheinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt