23♥

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23♥

Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Hatte mich nur von einer Seite auf die andere gewälzt.

Ich war so verdammt müde, aber schlafen konnte ich nicht, da mir langsam bewusst wurde, dass Tim am darauf folgenden Tag wieder aus dem Krankenhaus kam. An und für sich war das ja wunderbar, aber er war ja mit Luisa zusammen. Wie sollte ich mich ihm gegenüber weiterhin verhalten? Mich irritierte ein wenig, dass sein Blick bei dem Besuch im Krankenhaus ausschließlich auf mir gehaftet hatte.

Mit Luisa verstand ich mich mittlerweilen wieder ziemlich gut. Obwohl ich die ganze Zeit darüber nachdenken musste, dass sie ja mit Tim zusammen war, tat es gut wieder etwas gemeinsam mit ihr zu machen. Weder sie noch ich schnitten das heikle Thema, wer nun mit Tim zusammen war, an. Ich glaub darüber war sie genauso froh wie ich.

Ich war noch nie gut darin über meine Gefühle zu reden und darüber, dass ich mich verarscht und betrogen fühlte. Ich verstand auch selbst nicht so genau warum ich mich betrogen fühlte. Immerhin hatte ich Mario. Und bei seinen Küssen hatte ich schon ein Gribbeln im Bauch. Irgendwann hatte ich dann beschlossen, die ganze Sache ruhen zu lassen und Tim einfach als Kumpel zu betrachten. Ich durfte mir nicht anmerken lassen, dass ich verletzt war.

Um 9 Uhr klingelte mein Wecker. Eigentlich eher k.o. , als ausgeschlafen setzte ich mich an den Frühstückstisch, nahm mir ein Brötchen, beschmierte es mit einer übertrieben dicken Schicht Nutella und biss hungrig hinein.

Ich stopfte mir so viel Zeug hinein, was hinein passte. Frustessen. Ich brauchte viel Mut für diesen Tag.

Keine Stunde später standen wir vor dem riesigen kahlen Gebäude, das sich Krankenhaus schimpfte.

Ich hatte ein komisches Gefühl im Bauch.

Mitgekommen waren, außer mir, Luisa, Mario, Daniel, Kim und Marie.

Das Abholen war ziemlich unkompliziert. Kim musste ein paar Formulare unterschreiben und dann durfte Tim auch schon mitkommen.

Im Auto war es ziemlich still. Keiner wusste so recht was er sagen sollte. Komische Situation.

Wieder auf dem Campingplatz angekommen wurde Tim von allen stürmisch unarmt und begrüßt. Mit ziemlich roter Birne, bedankte er sich für alle 'Gute Besserung's Wünsche.

Dann legte er sich mit einem leisem 'Sorry' in sein Zelt. Irgendwie hatte Tim etwas. Keine Ahnung was, aber er wirkte definitiv nicht glücklich.

Stirnrunzelnd schnappte ich mir mein Handtuch und legte mich an den Strand.

Natürlich dauerte es nicht lange, bis ich eingeschlafen war.

"He, süße! Aufwachen!", Luisa rüttelte sanft an meinen Schultern.

"W... w.... was?", stotterte ich noch halb im schlaf.

"Willst du mit mir in die Stadt gehen? Ein bisschen Abwechslung?"

Sofort wurde ich hellwach. Stadt! Das war jetzt genau das richtige.

Ich sprang auf und fiel ihr um den Hals.

"Des ist ne verdammt gute Idee! Danke. Immer am Strand liegen ist ja auch nichts!", sagte ich zwinkernd.

"Jo! Es wird dir ja wohl nichts ausmachen, wenn Tim mit geht, oder?", fragte sie gut gelaunt.

Nein. Och nö! Damit die zwei rumknutschen können und ich daneben hockte! Da hatte ich jetzt echt keinen Bock drauf!

Leider rutschte mir genau dieser Satz wie von selbst über die Lippen.

Sommer- Sonne- SonnenscheinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt