20♥

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-Tim-

Der Steg war noch recht warm. Ich zog meine Schuhe aus und ließ meine Füße ins Wasser hängen. Das Wasser war noch erstaunlich warm.

Hmmm, überlegte ich. Würde es mir besser gehen nach einer Mitternachtsrunde Schwimmen? Versuchen könnte ichs.

Ja das würde mir bestimmt gut tun. Also zog ich mir mein T- shirt aus, zum Glück hatte ich meine Badehose noch an, und sprang so leise wie möglich ins Wasser, damit es keiner mitbekam. Ich schwamm einfach gerade aus auf das Meer hinaus. Ja, Schwimmen tat richtig gut!

Ich war schon ziemlich lang im Wasser, als ein heftiger Wind aufzog. Dann fing es auch noch an zu Regnen.

Ich merkte wie ich das Zittern anfing. Durch den kühlen Wind, wurde mir ziemlich kalt. Ich überlegte, ob ich vielleicht trotzdem noch im Wasser bleiben sollte. Das schwimmen und ja, sogar die Kälte, half mir Sel auszublenden. Vielleicht brauchte ich einfach nur ein bisschen Aktion.

Also schwamm ich weiter aufs Meer hinaus. Hier war es bestimmt schon 15 Meter tief. Den Boden konnte ich jedenfalls nicht sehen. Auch wenn ich so weit herunter tauchte wie ich konnte, kam ich nicht auf den Boden.

Der Wind wurde stärker und ein leiser Donnerschlag grollte über dem Meer.

Oje, das sah ja gar nicht gut aus. Ich überlegte.

Die Wellen wurden auch immer stärker. Langsam fing ich an in regelmäßigen Abständen Wasser zu schlucken, weswegen ich immer heftif husten musste.

Sollte ich wieder zurück schwimmen?

Lust hatte ich keine und das kühle Wasser tat so unheimlich gut. Aber die Wellen waren so stark und zogen mich immer wieder herunter.

Mittlerweile wurde der ganze Himmel von unmengen von Blitzen erhellt. Um mir dröhnte der Donner. Ich tauchte kurz unter um meine Ohren zu beruhigen. Gerade als ich meine Not erkannt hatte und um nichts auf der Welt hier bleiben wollte, erfasste mich eine heftige Kraft und wirbelte mich durch das Wasser. Ich wusste nicht mehr wo oben und unten war. Mir wurde schwindelig und anschließend war alles schwarz.........

-Sel-

Ich wurde von einem lauten Donnerschlag geweckt. Luisa und Marie schien es nicht anders zu gehen. Sie saßen senkrecht im Schlafsack mit weit aufgerissenen Augen. Das ganze Zelt wackelte und wenn man an die Zeltwand fasste war diese total nass.

Draußen war das heftigste Gewitter, dass ich je miterlebt hatte, das war klar.

Ich fing an zu zittern. Mir war dermaßen kalt und in unserem Zelt tropfte es. Das Zelt war zwar wetterfest, aber gegen diesen Sturm hatte selbst das Zelt keine Chance.

Ich nahm mir vor den Zeitabstand zwischen Donner und Blitz zu zählen, musste dann aber schockiert feststellen, dass es da keinen gab. Das Gewitter war genau über uns.

"Scheiße, uns fliegt gleich das Zelt um die Ohren!", schrie ich.

"Einer von uns muss raus und die Heringe wieder in den Boden schlagen!"schrie Marie zurück.

"Ich würde vorschlagen, dass wir alle zusammen raus gehen und das Zelt wieder fest machen und dann zu den Jungs gehen. Ich hab echt Angst!", sagte Luisa zitternd.

Genau das taten wir auch. Auf dem Campingplatz war ein einziges hecktisches Gewusel. Viele Camper machten Fenster zu, rollten durchmatschte Teppiche weg, hängten Handtücher ab und sammelten generell alles ein. Die Boote standen schon fast senkrecht im Wasser.

Bei uns sah das alles viel schlimmer aus. Viele von den Mädchen fingen an zu weinen oder saßen einfach nur mit riesigen Augen da.

Am Himmel war mächtig was los. Donner und Blitze wechselten sich nicht mehr ab, sondern zuckten gleichzeitig immer wieder über den Himmel.

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