37♥

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Am nächsten Morgen konnte ich erstaunlicherweise schon ziemlich bald nicht mehr schlafen. Ich hatte beim besten Willen keinen Plan woran das liegen könnte. Immerhin war ich doch total fertig von gestern. Genervt schaute ich auf mein Handy. Verdammtes Ding, jetzt musste ich dieses verflixte Teil schon wieder suchen. Vier Uhr. WAS? Das konnte man nicht mal als Morgen bezeichnen. Für mich war das mitten in der Nacht.

Aber mich wieder hinlegen, nur damit ich mich alle paar Sekunden von eine auf die andere Seite wälzte, dazu hatte ich erst recht keinen Bock mehr.

Also quälte ich mich aus dem Zelt und stolperte dabei mindestens über vier Zeltschnüre. Jeder der wenigstens einmal gecampt hat, weiß was man nachts für einen Spießrutenlauf veranstalten musste, um da unverletzt nach draußen zu kommen.

Aber schließlich hatte ich es mehr oder weniger geschickt geschafft und überlegte, was ich jetzt machen sollte. Es war verdammt angenehm draußen. Die Luft war warm, sodass ich in meiner üblichen Schlafmontur, d.h. Boxershorts und Top, nicht fror.

Ich beschloss erst einmal an den Strand zu gehen. Der Sand war noch total warm und fühlte sich zwischen meine nackten Zehen total schön an. Gedankenverloren grub ich meine Füße unter den Sand.

Ich dachte vor allem über Luisa und Dirk nach. Langsam befürchtet ich, dass die zwei an meiner morgendlichen Munterkeit nicht ganz unbeteiligt waren. Ich mochte Luisa einfach unheimlich und ich zitterte jetzt schon bei dem Gedanken, ihr sagen zu müssen, dass Dirk nicht der aller treuste war.

Ich konnte mir ganz genau vorstellen, wie sehr sie das treffen würde. Sie würde total am Boden zerstört sein, wenn ich nur daran dachte, wie glücklich sie vorgestern Abend ausgehen hatte.

Sie hatte gestrahlt wie zwanzig Scheinwerfer zusammen.

Seufzend legte ich mich in den Sand und schaute in den Himmel. Er war Sternen übersäht. Je länger ich hin sah, desto mehr Sterne konnte ich erkennen. Wär ich ein Astrologe, würde ich bestimmt an die hundert Sternenbilder erkennen.

Ich wollte gerade aufstehen und mich ein bisschen an den Steg setzen, als ein kleines leuchtendes Licht am Himmel vorbei flitzte. Das wird doch wohl nicht... Doch! Eine Sternschnuppe. Die erste Sternschnuppe die ich in meinem bisherigen Leben gesehen hatte.

Ohne viel darüber nachdenken zu müssen, wünschte ich mir, dass die Beziehung zwischen Tim und mir ewig hielt. Hoffentlich ging sie in Erfüllung.

Mir den Sand aus den Haaren schüttelnd, setzte ich mich auf und ging zum Steg.

Huch, ich hatte gar nicht mitbekommen, dass sich jemand an den Steg gesetzt hatte. Dieser Jemand hatte eine Gitarre dabei und sang leidenschaftlich zu den Klängen des Instrumentes. Moment. Ich kannte das Lied. Und ich kannte die Stimme. Was machte Mario hier? Warum war er wohl schon wach?

"Sel? Was machst denn du hier?", hörte ich seine Stimme schon von weitem.

"Du wirst lachen, aber genau das selbe wollte ich dich auch gerade fragen.

Ich kann nicht mehr schlafen. Keine Ahnung warum."

"Ouh...! Ja, naja. Ich leide ab und zu unter schlafstörungen. Hab ich von meinem Vater geerbt. Dumme Sache."

"Ja das kenn ich. Mein Cousin hat das auch." hatte er wirklich.

"Setz dich halt neben mich!" sagte Mario lachen. Erst da war mir auf gefallen, dass ich immernoch da stand.

Also setzte ich mich neben ihn und ließ meine Füße ins Wasser baumeln. Lange Zeit sagte keiner etwas.

Aber das Schweigen war nicht unangenehm. Jeder hing für sich seinen eigenen Gedanken hinterher. Nach einer Zeit fing Mario wieder das Spielen an. Mein Lieblingslied von ihm. Zombie. Leise summte ich mit. Wie ich dieses Lied liebte.

Dann fing Mario das Singen an und alles um mich herum blieb stehen. Es stellte mir die Armhaare auf und ließ mich die Augen schließen. Ich war gefangen in seiner Stimme und er ließ mich nicht mehr los.

Aber ich genoss das Gefühl. Es war so unglaublich schön, wie er sang und sich voll und ganz seiner Musik hingab. Er zeigte sein Inneres und ließ jeden in sich hineinschauen.

Ich hatte gar nicht bemerkt, wie es das Regnen angefangen hatte. Erst als ich schon völlig durchweicht war und Mario, ebenfalls nicht ganz unnass, aufhörte zu Spielen, bemerkte ich es. Aber irgendwie machte es mir nichts, immerhin war es warm. Also blieben wir sitzen. Mitten im Regen. Ich legte mich auf den Steg und fing die schweren Tropfen mit meiner Zunge auf. Mit geschlossenen Augen lag ich dort, bis ich allen ernstes wieder eingeschlafen war.

aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

let the sky faaaaaauuuuull!

ne irgendwie sinnlos :DD naja muss auch mal sein <3

Sommer- Sonne- SonnenscheinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt