22♥

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Als ich aufgewachte, ging draußen gerade die Sonne auf. Wir waren dir ganze Nacht in diesem dummen Krankenhaus? Oh Gott. Schnell schaute ich mich um. Luisa stand an einem Wasserspender und sah alles andere als gesund aus und auch Daniel glich einer Leiche.

"Na, wie hast du geschlafen?", fragte mich Luisa, als ich mir auch einen Becher Wasser holen wollte.

"Graußam, du?", ich gähnte.

"Schlimmer!"

"Bin ich mir nicht sicher!"

"Habt ihr schon was von Tim gehört?!"

"Die Krankenschwester hat gesagt, dass wir so um 9 Uhr mal rein schauen dürfen. Sein Gehirn war sehr lange ohne Luft und die Ärzte sagen, dass er wahrscheinlich nur durch unsere erste Hilfe Leistungen überlebt hat."

Ich musste schlucken. So knapp war es gewesen? Mir wurde ganz schlecht bei der Vorstellung, was gewesen wäre, wenn Luisa nicht mit der Mund zu Mund Beatmung angefangen hätte.

Nein darüber wollte ich beim besten Willen nicht nachdenken.

Ich lächelte Luisa an und wir gingen zurück zu unseren Stühlen.

Ich schaute auf das Display meines Handys. Okay 8 Uhr. Die Stunde bekamen wir auch noch irgendwie herum.

Die meiste Zeit verbrachte ich damit entweder Spiele auf meinem Handy zu spielen oder mit Mario, Luis, Marcel oder Marie über Whats App seelischen Beistand abzuholen.

Sie waren richtige Freunde. Ich war so froh, dass sie mich nicht löcherten, sondern warteten bis ich es von selbst erzählte. Sie wussten einfach, dass ich total fertig mit den Nerven war und einfach nur auf andere Gedanken kommen musste.

Tick, Tack, Tick, Tack.

Die Uhr an der Wand nervte wie die Pest.

Tick, Tack, Tick, Tack.

Und in dem kahlen Raum, mit den unbequemen Stühlen, fühlte man sich absolut nicht wohl.

Tick, Tack, Tick, Tack.

Dann reichte es mir. Ich schnappte mir Luisa, raunte Daniel ein "Wir kommen gleich wieder.", zu und zog Luisa mit nach draußen. Es tat richtig gut das stickige Krankenhaus zu verlassen.

Vor dem Krankenhaus war ein kleiner Garten in dem man viele Kranke sah, die von ihren Freunden oder Verwandten umhergefahren oder geführt wurden.

Wir beschlossen uns auf eine Bank in der Sonne zu setzten. Wir brauchten mal ein bisschen Wärme und Licht. Luisa und ich waren beide ein bisschen erkältet. Aber das hätten wir eigentlich vorhersehen müssen. Wenn man 5 Stunden im Regen herumrannte und dann eine ganze Nacht in nassen Klamotten in einem stickigen Krankenhaus saß, kam das schon mal vor.

Die Sonne war wunderbar. Meine Haut kribbelte. Jede Zelle meines Körpers saugte das Licht und die Wärme in sich auf.

Und so saßen wir einfach nur da.

5 Minuten

10 Minuten

15 Minuten

Dann drehte ich mich zu Luisa und umarmte sie.

"Ich vermisse dich!", flüsterte ich.

"Ich dich auch!"

Mit diesen Worten erwiederte sie meine Umarmung. Es tat so gut sie wieder in den Armen zu halten. Ich merkte erst, dass mir die Tränen kamen, als eine davon auf der Bank landete. Dort zog das Holz sie auf und ein kleiner Fleck blieb zurück.

Sommer- Sonne- SonnenscheinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt