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Als ich das nächste mal wach werde spüre ich nicht die Wärme von gestern Abend an meiner Seite, stattdessen ist das Bett neben mir kalt. Nathan ist wohl schon länger wach und fand es zu langweilig neben mir liegen zu bleiben. Mir soll es recht sein.

Ich schwinge meine Beine aus dem Bett und verschwinde im Ankleidezimmer. Dort suche ich mir eine schwarze kurze Hose, Unterwäsche und ein hellblaues Top heraus. Mit samt der Sachen verschwinde ich im Badezimmer.

Ein bisschen mehr als zehn Minuten später, mache ich mich auf den Weg nach unten in die Küche. Schon auf halbem Wege erreicht mich der leckere Duft von frisch gemachten Pfannekuchen. Diesem folge ich bis zu seinem Ursprung in der Küche und bleibe mit großen Augen im Türrahmen stehen.

Nathan steht Oberkörperfrei am Herd und wendet einen Pfannekuchen in einer der Pfannen vor ihm. Neben ihm thronen bereits zwei Haufen auf zwei Tellern. Doch auch wenn das Essen wirklich köstlich aussieht, bleibt mein Blick an seinem muskulösen Rücken und den Schultern hängen. Fasziniert beobachte ich das Spiel seiner Muskeln, sobald er sich bewegt und einen Pfannkuchen aus der Pfanne nimmt und wieder Teig nach legt.

Ich sehe sicherlich gerade wie ein creepy Stalker aus, doch ich kann meinen Blick auch nicht wirklich abwenden.

"Ist mein Rücken wirklich so spannend?" ertönt die belustigte Stimme des Alphas vor mir. Erschrocken zucke ich zusammen und betrete endlich ganz die Küche. Woher hat er gewusst, das ich genau auf seinen Rücken gestarrt habe? Meine Präsenz hat er sicherlich gespürt gehabt, aber woher wusste er was ich mache?

Ich lasse mich auf einem Barhocker an der Kochinsel fallen und betrachte hungrig den Haufen an Pfannekuchen. Ein weiterer findet seinen Platz auf dem Haufen und schon wird die erste Pfanne vom Herd genommen und auf die Seite gestellt. Auch der letzte Pfannekuchen landet auf einem der Haufen, Ehe die zweite Pfanne ebenfalls vom Herd genommen wird.

Mit den Tellern in der Hand dreht Nathan sich zu mir um und stellt einen vor mir und einen auf dem Platz neben mir ab. Aus einer Schublade holt er noch Apfelmus, Sirup und Zimt und Zucker, sowie Besteck und stellt sie ebenfalls zu uns. Sobald er sitzt greift er nach dem Zimt und bestäubt seinen Pfannekuchen damit.

"Danke für das Frühstück." Nathan lächelt mich kurz an. Auch ich greife nun nach dem Apfelmus und versuche den Deckel zu öffnen. Ich liefere mir mit dem Glas einen kurzen Kampf, welcher allerdings von Nathan gewonnen wird, da er mir den Apfelmus einfach abnimmt und mit einer Leichtigkeit den Deckel öffnet.

Das hat er nur geschafft, weil ich die ganze Vorarbeit geleistet habe. Eigentlich ist es mein Verdienst. Schießt es mir durch den Kopf.

Stumm nehme ich ihm das offene Glas ab, welches er mir nun entgegenstreckt und beginne meinen ersten Pfannekuchen zu bestreichen.

*

Nach dem Essen helfe ich ihm noch dabei die Küche wieder aufzuräumen.

"Ich habe mir gedacht, wir können heute zusammen den Wald ein bisschen auskundschaften. Dabei bekommen unsere Wölfe ein bisschen Bewegung und du lernst das Gebiet besser kennen. Was hältst du davon?" weit Nathan mich in seinen Plan ein und wirft mir während des Abwaschens der Pfanne einen kurzen Blick zu.

"Können wir machen." Antworte ich ihm und freue mich schon darauf wieder als Wolf durch den Wald zu laufen. Meine einzige Sorge ist und bleibt es jedoch, das er durch seine Alphastimme mehr Kontrolle über mich hat, solange ich ein Wolf bin, doch diese schiebe ich erst einmal in den Hintergrund. Meine Freude wieder als Wolf so richtig laufen zu können überwiegt jegliche Zweifel.

Sobald wir damit fertig sind die Küche aufzuräumen, macht sich Nathan auf den Weg in den Garten.

"Ich komme gleich nach, geh du schon mal raus." rufe ich ihm hinterher und verschwinde im Flur, damit ich mich verwandeln kann, ohne das ich mich durch ihn beobachtet fühle. Ich streife mir meine Klamotten ab und lege sie ordentlich an die Seite. Kaum liegen alle meine Kleidungsstücke am Boden verwandle ich mich in meinen weißen Wolf.

WolfsmateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt