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Wir verbringen noch eine Weile, nebeneinander liegend auf der Lichtung, bis der Himmel langsam beginnt rosa zu werden.

'Du solltest dich demnächst mal zurück verwandeln, damit wir weiter können.' gibt Nathan mir bescheid und mehr muss er gar nicht sagen, da laufe ich schon zu meinen Klamotten zurück. Er liegt bereits so, das ich mich umziehen kann und er nichts sieht. Innerhalb von zwei Minuten habe ich mich wieder zurück verwandelt und mich angezogen. Mit seinen Sachen in der Hand laufe ich zu ihm zurück.

"Wir können los." informiere ich ihn, doch er schüttelt nur seinen großen schwarzen Wolfskopf.

'Du musst deine Augen noch verbinden meine Liebe' weist er mich an. Unzufrieden blicke ich erst in sein ernstes Gesicht und dann auf die Augenbinde in meiner Hand. Seufzend lege ich seine Klamotten auf seinem Rücken ab, was ihn zum unzufriedenen Knurren und mich zum lachen bringt. Ich binde mir die Augenbinde wieder um und taste nach Nathan, um ihm die Klamotten wieder abzunehmen und mich auf seinen Rücken zu setzen.

Kaum das ich sitze, richtet er sich schon auf und beinahe wäre ich von ihm runter gefallen, doch ich kann mich geradeso  im letzten Moment in seinem Fell festkrallen.

'Alles gut bei dir?' fragt er mich besorgt, doch ich streiche ihm zur Beruhigung durch sein Schulterfell.

"Alles gut."

Nathan setzt sich in Bewegung und verlässt mit mir die Lichtung. Nach guten weiteren zehn Minuten wird er langsamer, bis er schließlich ganz stehen bleibt.

'Du solltest dich jetzt vielleicht mit beiden Händen festhalten' empfiehlt er mir und ich komme seiner Aufforderung sofort nach. Im nächsten Moment geht es etwas nach unten. Doch kaum ist er wieder in einer geraden Position, gibt er mir zu verstehen, das ich die Augenbinde abnehmen kann.

Auch dieses mal ziehe ich mir die Augenbinde vom Kopf und muss leicht blinzeln. Unter dem Tuch ist es einfach sehr dunkel, wenn man dann wieder ins Licht blickt, ist es wieder viel zu hell, sodass man erstmal blinzeln muss damit sich die Augen wieder ans Licht gewöhnen. Sobald ich wieder etwas sehe betrachte ich meine Umgebung.

Nathan hat mich zum See gebracht. Die langsam untergehende Sonne gibt dem See einen gemütlichen und wunderschönen Touch.

Vor uns erkenne ich den Steg der in den See hineinragt und auf dem eine Picknickdecke mit kleinen Leckereien ausgelegt wurde. Außerdem befinden sich auch Handtücher auf der Decke.

Mit großen Augen betrachte ich den Steg. Gerührt von der Mühe die Nathan sich gemacht hat, streiche ich ihm durch sein Fell.

'Gefällt es dir?' neugierig auf meine Reaktion hat er seinen Kopf zu mir gedreht. Ich nicke ihm begeistert zu und schwinge mich von seinem Rücken.

"Es ist wunderschön." Ich trete ein paar Schritte nach vorne, sodass ich direkt neben ihm stehe. Seine Klamotten lege ich neben mir auf einen Baumstamm und mache ein paar Schritte auf den Steg zu, damit er sich in ruhe zurück verwandeln kann.

An der Picknickdecke angekommen streife ich mir meine Schuhe und Socken ab und lege seine Schlüssel und unsere Handys auf die Decke, ehe ich bis zum Ende laufe und mich hinsetze, die Füße ins Wasser baumelnd.

Die Sonne glitzert auf dem klaren Wasser, welches durch die Bewegung meiner Füße leicht zu schwappen beginnt. Das Wasser ist angenehm frisch und der Gedanke jetzt einfach ins Wasser zu springen und zu schwimmen verlockt mich schon sehr, doch ich bleibe weiterhin am Steg sitzen. Immerhin hat Nathan das Date für uns geplant und sich die Mühe gemacht, hier alles so schön herzurichten, da wäre es nicht sehr nett, wenn ich mich einfach ins Wasser werfe.

WolfsmateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt