Chapter nine

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Mit leicht zitternden Händen nehme ich die Klamotten von Silver entgegen, wobei ich auf das T-Shirt mit den Engeln drauf schaue und mich plötzlich ein bedrückendes Gefühl überkommt.

>>Die Klamotten gehören der Freundin meines Bruders.<< erklärt er mir, wobei ich erwischt hoch in sein Gesicht schaue.

>>Oh ähm...schon gut. Ich...also danke. Also für die Klamotten.<< stottere ich vor mich hin, wobei ich mich dafür selber Ohrfeigen könnte.

>>Ich ähm gehe mich dann eben schnell umziehen.<< sage ich zu ihm, wobei er mir mit einem kleinen Lächeln im Gesicht mir zunickt.

Somit drehe ich mich um und gehe schnell ins Badezimmer. Dort lege ich die Klamotten ins Waschbecken und trockne mich nochmal ab, ehe ich meinen BH und meinen Slip von davor anziehe, was vielleicht etwas eklig ist aber um einiges komischer wäre, wenn ich nichts von beidem anziehen würde. Danach greife ich nach der schwarzen Leggins und dem grauen Oversize T-Shirt mit den kleinen schwarzen Engeln drauf und ziehe beides an. Beides passt mir perfekt. Ein letztes Mal trockne ich meine Haare ab, ehe ich die Haarbürste nehme, die eventuell der Freundin von Silvers Bruder gehört, und mir die Haare kämme. Danach binde ich meine Haare zu einem unordentlichen Dutt hoch und mache alles sauber, ehe ich zurück zu Silver gehe, welcher an einem kleinen Esstisch zwischen dem Wohnzimmer und der Küche mit dem Frühstück sitzt. Ich setzte mich ihm gegenüber, wo ein Teller mit einem leckeren Brot draufliegt.

>>Ich hoffe, dass es dir schmeckt.<< sagt er zu mir, wobei er mich anlächelt und anfängt mit seinem Besteck ein Stück vom Brot abzuschneiden.

>>Bestimmt. Kochst du oft?<< frag ich ihn, bevor ich mir ebenfalls ein Stück Brot abzuschneiden.

>>Nein, definitiv nicht. Das ist eher Nathans Ding.<< erklärt er mir, wobei ich am liebsten aufstöhnen möchte, da ich echt nicht gedacht habe, dass Brot so gut schmecken könnte. Wieder schneide ich mir ein Stück ab, welches mit dem Dressing oben drauf noch etwas besser schmeckt. Erst als ich zwei weitere Stücke gekaut habe, verstehe ich seine Worte und lege fragend das Besteck zur Seite.

>>Nathan?<<

>>Mein Bruder.<< antwortet er mit kurzer Verzögerung auf meine Frage hin. Dabei lehnt er sich zurück und mustert mein Gesicht dabei.

>>Wie geht es dir? Hast du Schmerzen?<<

>>Es geht schon. Danke.<< beantworte ich seine Frage, wobei meine Hand am liebsten zu meiner Wunde wandern möchte. Als ich mich vorhin im Badezimmer fertig gemacht und in den Spiegel geschaut habe, habe ich mich kurz erschrocken, da der blaue Fleck noch etwas intensiver von der Farbe geworden ist. Zwar sind die Spuren von Kims Nägeln etwas verblasster, wodurch es wenigstens ein kleines bisschen besser aussieht.

>>Hast du noch weitere Geschwister?<< frage ich ihn nach kurzem zögern, da ich das Gefühl habe, dass er nicht so gerne über sich selbst spricht.

>>Noch eine jüngere Schwester.<<

>>Sind sie älter oder jünger?<< frage ich weiter nach.

Doch als er in den nächsten Sekunden nicht antwortet gebe ich es mit einem seufzten auf und widme mich wieder meinem Frühstück. Auch wenn es wirklich sehr lecker schmeckt, fühle ich mich schuldig, dass ich weiter nach gefragt habe, wobei mir das Essen schwer im Magen liegt. Außerdem macht mich die Stille fertig, da ich kein großer Fan von unangenehmen Stillen bin. Somit denke ich darüber nach, was ich mache, wenn ich wieder in meiner Wohnung bin und auf Kim treffen werde, um mich abzulenken. Dabei esse ich mein Frühstück auf und starre danach etwas vor mir hin.

Serendipity - We fight together  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt