Chapter twelve

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Nachdem ich Zayn gezwungener Weise alles über mich und meine Vergangenheit preisgegeben habe, hat er den ganzen Abend weiterhin meine Hand gehalten und versucht mich zu beruhigen. Irgendwann bin ich so müde gewesen, dass ich einfach nur noch ins Bett gefallen und eingeschlafen bin. Mittlerweile sind wir wieder in Club und trainieren, wobei diesmal auch ein paar andere Mitglieder da sind. In den vergangenen Tagen war es relativ ruhig, sodass wir die Mitglieder des Clubs immer nur dann gesehen haben, wenn wir kamen und sie gingen oder wenn wir gingen und sie kamen. Doch durch den großen Wettkampf morgen haben sich viele Mitglieder versammelt um nochmal richtig zu üben.

Dadurch, dass Zayns Gegner heute anwesend ist können wir leider nicht die Tricks trainieren, die ich ihm gestern beigebracht habe. Deswegen gibt es bislang nur Ausdauer Training und einfaches Boxen mit mir. Nach drei weiteren Stunden wird der Raum jedoch etwas leerer, da in vier Stunden der Club offiziell aufmacht. Dadurch, dass wir in eineinhalb Stunden rausgeschmissen werden, gehen die meisten jetzt schon, sodass Zayn und ich eine viertel Stunde später komplett alleine sind.

Somit gehen wir wieder an den Boxsack und trainieren die Techniken, die ich ihm gestern beigebracht habe. Schon beim ersten Schlag an macht er alles richtig, sodass ich innerlich recht stolz auf mich bin. Auch wenn ich nicht oft irgendwelche Boxer trainiere, macht es mich trotzdem glücklich wenn sie es verstehen und auch schaffen etwas anzuwenden, was ich ihnen sage. Somit stehe ich mit einem Lächeln auf den Lippen und verschränkten Armen mitten im Raum und beobachte Zayn bei seinen Übungen. Ab und zu gebe ich einen Kommentar ab, was er hätte besser machen können. Nach knapp einer Stunde machen wir uns auf den Weg zu den duschen, wobei wir uns eine halbe Stunde später gemeinsam auf den Weg zu Zayns Wohnung machen.

>>Das Training war übrigens toll gewesen. Wenn du die neue Technik morgen an Tiger anwendest, dann könntest du ein K.O. erzielen. Du solltest jedoch gut auf deine Deckung achten. Tiger ist dafür bekannt seine Gegner mit schwachen Schlägen an den Rippen und der Hüfte abzulenken, sodass ihre Deckung am Kopf fällt und er somit einen K.O. erzielt. Aber du wirst das morgen definitiv hinbekommen.<< sprudelt es aus mir heraus, als wir im Auto sitzen.

>>Wirst du morgen wieder im Sanitärteam sein?<< fragt er mich, ohne auf meine Ansprache von vorhin zu reagieren.

Mit hochgezogener Augenbraue drehe ich mich zu ihm, ehe ich antworte.

>>Ja ich werde in deinem Team mit Clark und Neel sein. Davor werde ich jedoch der ersten Kampf ebenfalls begleiteten.<<

>>Denn von XMan und Dino, und meinen Match?<< fragt er, was ich mit einem „Ja" und einem nicken bestätige.

>>Du schaffst das morgen, ich glaube an dich.<< Ist das letzte was ich sage.

Bei Zayn in der Wohnung angekommen setzten wir uns noch kurz in sein Wohnzimmer und besprechen, wie der morgige Tag aussehen wird. Wir reden über mögliche Ansätze, damit Zayn im Kampf die Oberhand gewinnt und und und. Gerade als wir uns gegenseitig eine „Gute Nacht" wünschen, hält mich Zayn am Handgelenk zurück.

>>Danke, dass du an mich glaubst. Ich bin sowas nicht gewohnt, weshalb ich nichts gesagt habe. Aber trotzdem danke, dass du mir hilfst und für mich da bist.<< flüstert er in den fast dunklen Raum. Gebannt schauen wir einander tief in die Augen, wobei mich sein Daumen wahnsinnig macht, der wie gestern Abend zuvor auch kleine Kreise auf meine Haut zeichnete. Schmetterlinge sammeln sich in meinem Bauch an und ich bin kurz davor mich zu ihm vorzubeugen, um ihn zu küssen. Doch genau in dem Moment, als ich meine meinen ganzen Mut zusammengebracht zu haben, steht er auf, drückt mein Handgelenk nochmal kurz und geht an mir vorbei, wobei sich unsere Schultern streifen.

>>Gute Nacht Hayley. Ich hoffe du schläfst gut.<<

Und mit diesen Worten verschwindet er im Badezimmer. Kurz Atme ich tief ein und aus, ehe ich in sein Schlafzimmer gehe und mich dort umziehe. In meiner kurzen Shorts und in meinem Top, beides in Babyblau und mit spitze, lege ich mich ins Bett und greife nach meinem Handy. Auf Google gebe ich in die Suchzeile Stellenanzeigen für Wohnung ein, durch welche ich mich durchstöbere. Auch wenn Zayn gesagt hat, dass ich ruhig länger bleiben kann, möchte ich ihm nicht länger als nötig belästigen. Zudem macht mich seine Anwesenheit von Tag zu Tag immer verrückter. Jeden Tag sehe ich seinen verschwitzen Körper und höre seinen schnellen Atem beim Training, was mein Puls höher schlagen lässt. Von Anzeige zu Anzeige wird mir stetig immer klarer, dass ich mindestens noch zwei weitere Jobs brauche, um mir die Wohnungen hier in Boston zu leisten und mir nebenbei auch noch essen und anderes zu leisten.

Serendipity - We fight together  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt