⋄ 𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟭: 𝗺𝗲𝗲𝘁𝗶𝗻𝗴 ⋄

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Die Sommerferien sind morgen vorbei. Ich verbrachte sie zu 90% im Bett, um meine Verletzung auszukurieren. Die Kitagawa Daiichi verlor das Finalspiel um die Meisterschaft, ich habs mir auf dem Fernseher angesehen. Mit meiner Verletzung endete für mich nicht nur das Turnier, sondern auch meine Mittelschulzeit. Morgen geht's auf die Oberschule, herrje bin ich nervös. Habe ich mich eigentlich schon vorgestellt?

Mein Name ist Aiko Tenma und bin 16 Jahre alt, richtig gehört: Tenma. Ich bin die kleine Schwester des berühmten „kleinen Titan", der einst mit Karasuno zu den Nationalen Meisterschaften fuhr. Ich bin aber größer als er, stolze 1,70m bringe ich zustande. Bereits als Kinder waren ich und Udai von früh bis spät auf dem Volleyballplatz in der Nähe unseres Zuhauses und spielten. Wir beide haben eine riesige Liebe zu Volleyball und ich sah schon immer zu meinem älteren Bruder auf. Ich bewundere seine Spielweise und seine Schnelligkeit, jedoch war das Training mit ihm immer hart und lang, was aber auch mir zugute kam. Ich bin schnell, wendig und habe eine hohe Ausdauer. Allerdings stand ich nicht mehr auf dem Platz seit meinem Unfall. Mein Sprunggelenk ist zwar wieder vollständig geheilt und der Arzt hat mir auch die Freigabe zum Spielen gegeben, aber ich habe einfach große Angst, dass mir noch einmal so etwas widerfährt. Zudem habe ich langes, dunkles Haar und eine schlanke Figur mit langen Beinen. Meine Mum meinte immer, ich könne genauso gut modeln, was ich zwar immer sehr schmeichelhaft, aber auch etwas übertrieben fand. Ausgezogen von zuhause bin ich schon seit geraumer Zeit, da meine Eltern immer nur auf den Ruhm meines Bruders aus waren und mich vernachlässigten. Ich sehe sie aber noch bei Familientreffen. Ich blicke auf die Uhr, 14:27 Uhr zeigt sie an. Ich ziehe meine Schuhe an und gehe raus, etwas joggen um mich in Form zu halten. Es ist warm und sonnig, ich setze meine Kopfhörer auf und so beginne ich meine 5km-Runde. Ich jogge durch die Kleinstadt, am Fluss vorbei Richtung Wald und zurück nach Hause.

Morgen um die Zeit komme ich von der Schule zurück, wie die alle wohl sein werden?

Ich muss zugeben, etwas nervös bin ich schon. Ich wollte schon immer auf die Karasuno, vor allem nachdem ich damals meinen Bruder beim Volleyball angefeuert habe. Ich betrete meine Wohnung, schnappe mir frische Klamotten aus meinem Schrank und dusche. Nach einer guten Viertelstunde unter lauwarmem Wasser kehre ich zurück und laufe in die Küche. Dort fange ich an, Gemüse zu schnippeln und einen Salat zu machen. Nach dem „Kochen" wasche ich ab und inhaliere meinen Salat, Sport macht halt hungrig. Ich dachte gerade etwas über den morgigen Tag nach, als mein Handy auf einmal aufleuchtet.

1 neue Nachricht von Oikawa

Ich lächele leicht, als ich seinen Namen wahrnehme. Ich muss zugeben, damals auf der Mittelschule schwärmte ich schon für ihn, wie viele andere Mädchen eben auch. Oikawa war immer ein guter Freund für mich und ließ mich immer bei ihm ausheulen, wenn zuhause mal wieder die Kacke am dampfen war. Ich nehme mein Handy und drücke auf die Nachricht:

Oikawa

Hey Aiko, lange nichts mehr von dir gehört. Wie geht's dir?

Hi Toru, schön dass du mir schreibst. Tut mir leid, dass ich dir nicht geschrieben habe, ich hatte in letzter Zeit viel Stress gehabt mit Krankenhaus usw..
Mir geht es gut, danke der Nachfrage,
und dir so?

Mir geht es auch gut. Da morgen die Oberschule anfängt, wollte ich fragen, ob du vielleicht noch mit mir in die Stadt willst? Ich würde dich in ca ner halben Stunde abholen kommen :3

Klar, sehr gerne! Bis dann!

——————

Mein Blick schweift zur Uhr. 16:45 Uhr zeigt sie an.Ich stehe auf, räume ab und suche mir ein Outfit für die Stadt aus. Ich entscheide mich für einen schwarzen Rock mit einem süßen, bauchfreien Oberteil und Sneaker. Ich nehme eine Handtasche und packe meinen Geldbeutel ein und gehe ins Bad, um mich noch dezent zu schminken. Meine Haare föhne ich und mache leichte Wellen rein. Ich schaue kurz auf mein Handy und sehe, dass Oikawa schon fast da sein müsste. Ich nehme meine Handtasche und eine dünne Jacke mit, falls es abkühlt. Da klingelt auch schon Oikawa und ich öffne ihm.

„Hi Aiko, schön dich zu sehen!"

Er steht vor mir in einer braunen Jeans, weißem T-Shirt und darüber trägt er seine dunkelblaue Jacke und seine Brille, mit der ich ihn schon immer etwas niedlich fand.

„Hi Oikawa!" Er zieht mich in eine Umarmung. Nach ein paar Momenten lösen wir uns.

„Wollen wir?"

„Sehr gerne"

Wir gehen nach draußen und steigen in sein Auto. Nach einiger Zeit kommen wir in der Stadt an.

„Lass uns ein Eis essen gehen, Aiko"

Ich nickte zustimmend und so suchen wir unsere Lieblingseisdiele.

„Wie immer?" fragt er mich.

Ich schaue ihn verwundert an.

Als ob der sich immer noch an meine Bestellung erinnert. Was n Freak.

Ich nicke erneut und Oikawa bestellt 2 Eis. Er kommt nach kuzer Zeit zu mir zurück.

„Hier bitte" er reicht mir mein Eis.

„Danke dir, sehr nett von dir"

„Also erzähl mal: wie geht's mit dir weiter? Spielst du wieder Volleyball? Auf welche Oberschule wirst du gehen, auf der Aoba Johsai hast du dich ja nicht eingeschrieben?"

Ich muss fast etwas lachen.

„Langsam Toru. Ich spiele kein Volleyball mehr, ich will nicht, dass mir so etwas nochmal passiert. Ich jogge ab und an um fit zu bleiben, aber das wars. Und nein, auf der Aoba Johsai bin ich nicht, du weißt ja, ich wollte schon immer auf die Karasuno und ab morgen gehe ich auch auf diese Oberschule."

Er sieht mich total perplex an und ich lache los, sein Gesicht ist gold wert. Nach kurzer Zeit beruhige ich mich wieder:

„Das ist so eine Vergeudung deines Talents! Aber ich verstehe dich total, das sah damals wirklich übel aus wie du dich verletzt hast. Trotzdem ist es schade, ich würde alles geben um nach so einer Verletzung wieder zu spielen."

„Du hast ja irgendwo auch Recht, aber was wenn wieder etwas passiert? Diese Gedanken gehen mir immer wieder durch den Kopf, auch heute träume ich ab und an noch von diesem Tag."

Wir essen unser Eis und schlendern noch etwas durch die Stadt. Irgendwann fährt mich Oikawa schließlich nach Hause, da es schon spät geworden ist. Zuhause angekommen bereite ich meine Schultasche für morgen vor und lege meine Uniform raus, damit ich morgen ganz entspannt aufstehen kann. Ich gehe ins Bad und putze meine Zähne, wasche mein Gesicht gründlich und lege mich dann schlafen.

Die Krähe, die wieder fliegen will // Kageyama X readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt