⋄ 𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟭𝟬: 𝗲𝘀𝗰𝗮𝗽𝗶𝗻𝗴 ⋄

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Possible TriggerWarning/Alkoholsucht
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Es ist Mittwochabend. Ich komme gerade aus der Dusche und setze mich an den Schreibtisch. Die Woche war bis jetzt schon total anstrengend, die Lehrer haben uns schon die ersten Termine für Tests angesagt. Ich erledige meine Hausaufgaben. Der Raum ist still, nur das Kratzen meines Stiftes auf dem Papier kann man hören. Plötzlich klingelt es an der Tür. Überrascht schaue ich auf die Uhr.

Wer kommt denn so spät noch vorbei?

Ich stehe auf und gehe zur Tür. Als ich sie öffne, stockt mir der Atem. Vor mir steht Kageyama, verweint, mit einem blauen Auge, einer kleinen Platzwunde im Gesicht und einer Tasche in seiner Hand.

„Kageyama! Was ist passiert?"

Er schaut mich an, Tränen laufen über seine Wangen. Er wirkt verletzt und verzweifelt.

„Kann ich..kann ich reinkommen?" fragt er mich leise. So leise, dass ihn fast das Rauschen des Windes übertönt.

„Natürlich, komm rein."

Ich ziehe ihn ins Haus und schließe die Tür hinter ihm. Ich führe ihn ins Wohnzimmer und setze ihn auf die Couch.

„Ich hole schnell ein Erste-Hilfe-Set, warte hier."

Ich eile ins Badezimmer, um das Set zu holen und kehre schnell zu ihm zurück. Ich knie mich vor ihn hin und beginne, seine Wunden vorsichtig zu reinigen und zu verarzten.

„Was ist passiert, wer hat dir das angetan?" frage ich ihn schließlich, so sanft wie möglich. Er zögert einen Moment, dann bricht er in Tränen aus.

„Mein Vater...er hat seit langer Zeit ein Alkoholproblem, genauer gesagt seitdem Mutter ihn verlassen hat und heute wieder getrunken. Er wurde wütend und dann..hat er mich geschlagen. Ich konnte dort nicht mehr bleiben, Aiko..."

Ich fühle, wie die Wut in mir hochkocht. Ich atme tief durch und lege eine Hand auf seine Schulter und rede beruhigend auf ihn ein.

„Es tut mir so leid, Kageyama. Du bist hier sicher. Niemand wird dir hier wehtun. Ich werde mich um dich kümmern."

Ich reinige die Platzwunde an seinem Kopf und klebe ein Pflaster darauf. Dann lege ich vorsichtig Eis auf sein Auge, um die Schwellung zu lindern.

„Das wird dir helfen. Du musst jetzt erstmal zur Ruhe kommen."

Kageyama nickt dankbar, immer noch erschüttert, aber etwas ruhiger. Ich setze mich neben ihn und halte seine Hand.

„Du kannst solange bleiben, wie du willst. Wir finden eine Lösung, okay?"

Kageyama sieht mir in die Augen, tief berührt von meiner Fürsorge und Unterstützung. Er nickt und drückt meine Hand fest.

„Danke, Aiko. Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun würde."

Wir sitzen eine Weile schweigend da, die Anwesenheit des anderen tröstend und beruhigend. Schließlich stehe ich auf.

„Ich bereite dir das Gästezimmer vor. Du solltest dich ausruhen. Wir reden morgen weiter."

Kageyama nickt wieder und folgt mir ins Gästezimmer. Ich bereite ihm alles vor und gebe ihm ein frisches Handtuch.

„Versuch zu schlafen, Kageyama. Ich bin hier, wenn du mich brauchst."

Kageyama legt sich ins Bett und ich gebe ihm einen sanften Kuss auf den Kopf.

Warte was wie wieso hab ich das jetzt getan?

Die Krähe, die wieder fliegen will // Kageyama X readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt