⋄ 𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟯: 𝗯𝗮𝗰𝗸 𝗶𝗻 𝘁𝗵𝗲 𝗱𝗮𝘆𝘀 ⋄

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Rückblick

Es war vor 3 Jahren, auf der Kitagawa Daiichi. Der erste Schultag ging gerade zu Ende und die Club-Aktivitäten begannen, als sich Kageyamas und meine Wege zum ersten Mal kreuzten. Er war bereits als sehr talentierter Volleyballspieler bekannt und wurde von allen schon den gesamten Tag als „Versprechen des Jahrgangs" betrachtet. Ich betrat nervös die Halle, während Kageyama bereits intensiv trainierte, seine Präsenz füllte den Raum. Er warf dem Rest der Mannschaft Anweisungen zu und schmetterte Bälle mit einer Präzision, die beeindruckend, aber auch einschüchternd war.

„Hey du da! Yamamoto! Dein Aufschlag war zu schwach! Nimm dir ein Beispiel an jemandem, der weiß, was er tut!"

Seine Stimme hallte durch die Halle, die anderen Spieler sahen sich unsicher an. Ich konnte die Spannung förmlich bis ins Mark spüren und fragte mich, ob ich wirklich in diesem Team spielen wollte. Während des Trainings versuchte ich, mich anzupassen und meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Doch Kageyama war unerbittlich.

„Tenma, was zur Hölle machst du da?! So wirst du niemals einen Punkt machen! Konzentrier dich gefälligst und mach es richtig!"

Ich biss die Zähne zusammen und versuchte, mich zu verbessern, aber Tobios harte Worte trafen mich damals hart. Er war als „König des Spielfeldes" bekannt, ein Titel, der nicht nur seine Fähigkeiten, sondern auch seine befehlshaberische Art widerspiegelte.
Die Wochen vergingen und ich gewöhnte mich – wenn auch nur sehr, sehr langsam –  an Kageyamas Strenge. Doch seine Kritik wurde nicht weniger. Eines Tages, während eines besonders intensiven Trainings, – wir hatten vor Kurzem ein Trainingsspiel verloren – explodierte Kageyama in einem Wutanfall.

„Warum versteht ihr  Idioten das nicht? Wenn ihr nicht bereit seid, hart zu arbeiten, geht verdammt nochmal nach Hause! Ihr müsst doch nur höher springen und fester schlagen, seid schneller! Ich brauche hier keine Schwächlinge!" brüllte er uns wütend an. Alle wanden sich von ihm ab, sichtbar getroffen von seinen Worten und Schikanen, denen niemand mehr Folge leisten wollte. Der Trainer schüttelte den Kopf.

„Kageyama. Auf die Bank. Für den Rest der Saison übernimmt Oikawa deinen Platz. Denk über dein Verhalten nach. Wenn du dich besserst, darfst du wieder aufs Feld."

Man sah ihm den Schock an, erst jetzt schien er sein Verhalten zu reflektieren. Doch mich trafen diese Worte besonders hart, da ich ja daheim mehr als jeder andere zu trainieren hatte. Nach dem Training blieb ich länger und schlug auf einen Volleyball ein, Tränen der Frustration in meinen Augen. Ich hörte nicht, wie sich Kageyama näherte, bis er schließlich zu mir sprach.

„Du bist immer noch hier?" hörte ich ihn leise sagen. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn hinter mir stehen. Seine übliche harte Miene war einer nachdenklichen gewichen.

„Warum bist du so? Warum bist du immer so hart zu uns?" flüsterte ich schon fast.

Er sah mich an, eine Mischung aus Stolz und Schmerz in seinen Augen.

„Weil ich unbedingt gewinnen will. Ich will, dass wir das stärkste Team sind, aber ich weiß nicht, wie ich das vermitteln soll."

Zum ersten Mal konnte ich die Unsicherheit hinter seiner sonst so strengen Fassade erkennen. Ich ging einen Schritt auf ihn zu.

„Vielleicht, wenn du uns nicht wie Scheiße behandeln würdest, könnten wir alle besser werden. Wir sind ein Team, Kageyama, wir sollten zusammenarbeiten und nicht gegeneinander."

Er war für einen Moment sprachlos. Noch nie hatte jemand so zu ihm gesprochen, keiner wagte es. Er nickte langsam, es wirkte fast, als ob er meine Worte verarbeite.

„Vielleicht hast du recht. Aber es ist schwer, ich weiß nicht, wie ich mich ändern soll."

„Dann lass es uns zusammen versuchen. Du bist ein großartiger Spieler, Kageyama," lächelte ich ihn an, „aber wir können alle voneinander lernen."

Von diesem Moment an begann sich, etwas zu ändern. Kageyama war zwar immer noch recht befehlshaberisch, weswegen er bei Spielen mehr als Bankwärmer anstatt als Spieler diente, aber über die restlichen Jahre der Mittelschule, wurde es besser.

Rückblick Ende

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Heyy also erstmal wollte ich mich für alle reads so weit bedanken! Es ist meine erste fanfiction und das bedeutet mir so viel! Falls ihr irgendwelche Vorschläge/Ideen habt, schreibt sie gern in die Kommentare :)) byee!

Die Krähe, die wieder fliegen will // Kageyama X readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt