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Damian fängt einfach an zu lachen. Eingeschnappt drücke ich mich von ihm weg, so dass er mich runterlassen muss. Dann verschränke ich meine Arme vor der Brust und sehe ihn herausfordernd an.

„Beruhig dich, mi amore!", fängt er an, als er sich ein wenig beruhig hat, und macht wieder einen Schritt auf mich zu und legt seine Hände auf meine Oberarme und fährt diese rauf und runter „meine Cousine heiratet und da wirst du als meine Begleitung mitkommen. Aber ich fühle mich geehrt, dass du anscheinend über eine Hochzeit mit mir nachdenkst!" Grinsend beugt er sich vor und versucht mir einen Kuss zu geben. Jedoch drehe ich meinen Kopf zur Seite und seine Lippen landen auf meiner Wange.

„Idiot!" Er hat seinen Satz sehr bewusst so gesagt, damit ich das denke.

„Du kannst mir nicht widerstehen", flüstert er leider wirklich sehr verführerisch. Und das er jetzt meinen Hals entlang küsst, macht es wirklich nicht besser. Seine eine Hand legt er in meinen Nacken und die andere auf meine Taille. Dadurch, dass ich das Tshirt am Saum geknotet habe, liegt seine Hand auf meiner nackten Haut.

Egal, wie sehr mein Kopf auch sagt, dass es falsch ist, mein Körper reagiert auf Damian und seine Berührungen. Ich bekomme eine leichte Gänsehaut und schließe meine Augen. Ich neige meinen Kopf ein wenig zur Seite, so dass er meinen Hals leichter küssen kann. Ich lasse mich vollkommen in seine Zuneigung fallen. Ohne meine Augen zu öffnen spüre ich, dass er grinst. Vermutlich weil ich nachgegeben habe und er das als einen Sieg wertet.

Während er mit seinen Lippen nun mein Gesicht erkundet, streicht seine Hand an meiner Taille immer wieder auf und ab. Das veranlasst mich dazu auch auf Erkundung zu gehen. Vorsichtig wandere ich mit meinen Händen unter sein Tshirt. Sofort spüre ich seine Bauchmuskeln. Ich male leichte Kreise mit meinen Fingern, dabei spüre ich, dass Damian sich anspannt und seufzt. Es bringt mich zum Lächeln, dass auch meine Berührungen nicht spurlos an ihm vorbei gehen. Seine Lippen haben inzwischen die Erkundung meines Gesichts eingestellt und bewegen sich im Einklang meiner Lippen.

Plötzlich ertönt ein Räuspern, was uns auseinander schrecken lässt.

„Was?", fragt Damian sofort genervt. Ich gewinne sofort Abstand und drehe mich vorsichtig zur Tür. Will ich wissen, wer uns so gesehen hat?

Noch bevor ich mich umdrehe, erkenne ich die Stimme: Lorenzo. „Es gibt Neuigkeiten von den Berlusconis!", sagt er genervt.

Ich drehe mich um und sehe, dass nicht nur Lorenzo da steht, sondern auch Jack und Sandro. Während Lorenzo mir jedoch einen vernichtenden Blick zu wirft, grinsen Jack und Sandro mich an.

„Alles klar! Ich komme. Sandro bleib bei ihr!", erwidert Damian kurz. Nimmt sein Handy und verlässt ohne mich eines Blickes zu würdigen den Raum.

Idiot! Denke ich mir. Nicht das ich anderes erwartet hätte, aber es ist schon sehr verletzend so ignoriert zu werden, nachdem man sich so intensiv geküsst hat.

Jack und Lorenzo folgen Damian, während Sandro weiterhin grinsend zu mir kommt.

„Warum grinst du so?", frage ich genervt.

„Das fragst du noch? Ihr habt euch ja halb aufgefressen! Das war kein Küssen mehr, das war richtiges Rummachen. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn wir nicht gekommen wären", sagt Sandro grinsend. Ich verdrehe meine Augen.

Ich setze mich auf den Boden und dehne mich einfach nochmal. Ich muss einfach etwas tun und vor allem Sandros Blick ausweichen. Er legt sich neben mich auf den Rücken und verschränkt seine Hände hinter seinem Kopf.

„Was läuft da zwischen euch?"

Kurz halte ich inne und ziehe eine Augenbraue hoch.

„Naja, es sah nicht so aus, als würde Damian dich zum Kuss zwingen. Stehst du auf ihn?"

Ich breche in Gelächter aus. Sandro guckt mich kurz geschockt und dann fragend an.

„Ob ich auf ihn stehe? Er hält mich gegen meinen Willen hier gefangen! Es ist noch nicht zum Stockholm-Syndrom gekommen!"

„Aber du hast ihn freiwillig, nennen wir es, geküsst?", hakt Sandro weiter nach.

Ich seufze: „Ja!"

„Weil?", fragt er langezogen.

„Ach ich weiß es doch auch nicht", antworte ich und lasse mich auch auf den Rücken fallen.

„Es ist, weil er so unfassbar attraktiv ist, hab ich recht? Dieses Aussehen und dazu die Ausstrahlung", fängt Sandro an.

Ich setze mich auf und schaue Sandro kritisch an. Es klingt fast so als...

„Was? Ich verstehe das. Würde er auf Männer stehen, wäre er definitiv mein Beuteschema!"

„Du stehst auf Männer?", frage ich irritiert.

„Klar, hast du gesehen, wie gut einige aussehen!" Dieser Satz bringt mich zum Lachen!

„Ach und Frauen sehen nicht gut aus?", frage ich jetzt herausfordernd.

„Das habe ich nie gesagt, aber es ist etwas anderes. Außerdem stehst du doch auch auf Männer oder etwa nicht?"

„Das stimmt."

„Deshalb meinte ich auch zu dir, dass ich in dieser Hinsicht kein Interesse an dir habe. Aber ich verstehe definitiv, warum alle Männer hier Interesse an dir haben und warum Damian allen verbietet mit dir zu sprechen oder dich gar anzufassen. Denn auch wenn ich auf Männer stehe, sehe ich wie unfassbar attraktiv du bist!"

„Alle Männer? Ich denke, du übertreibst. Hier hat noch niemand Interesse an mir gezeigt", antworte ich und versuche seine Komplimente zu ignorieren, da ich damit nicht gut umgehen kann.

„Natürlich nicht! Würde sich jemand dir auch nur ansatzweise nähern, hätte er eine Kugel mindestens im Arm, wenn nicht sogar im Kopf. Und nachdem ich euch so gesehen habe, verstehe ich auch, warum Damian so besitzergreifend ist."

Mafia RussoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt