Kapitel 19

571 60 0
                                    

Ich knurre leise und schaue dann wieder zu den Mädchen. Ja, richtig gelesen. Ich sotze noch immer hier fest und ich wäre wahrscheinlich schon längst gegangen, wenn die nicht Wachen aufgestellt hätten! Versteht mich nicht falsch, ich habe keine Angst vor denen, aber überlegt euch doch mal, ich würde zu meinem Auto laufen und die sehen es. Stellt euch vor, sie würden dann mein Kennzeichen sehen und dann bei der Polizei oder sonst wo fragen, wo dieses Kennzeichen hingehört. Und schon habe ich die dauerhaft an der Backe. Zusätzlich haben sich noch einige weitere Mädchen zu uns gesellt und ich bin schwer am überlegen, mir eine beste Freundin zu suchen. Die könnte dann so tun, als wäre ich ihr Freund oder so. "So Mädels. Tut mir leid, aber ich muss weiter." "Ohhhhh! Gehst du nicht noch davor mit uns ins Wasser?" Ich will schon nein sagen, aber da kommt mir ein Gedanke! "Na gut." Alle kreischen freudig auf, naja, außer ein paar Mädchen, bei denen nur die Augen funkeln. Allerdings könnte ich auch darauf verzichten. Sie rennen ins Wasser, allerdings stehe ich noch ein wenig da. "Bringt meine Sachen zum Auto!", flüstere ich und ziehe dann ein paar Schatten her, die meine Klamotten verschlucken und weg bringen. Würde ich weglaufen, würde es ja irgendwie auch auffallen! Ich renne zum Wasser und springe über den Steg ins Meer. Die Mädchen klatschen, aber ich schwimme einfach weiter raus. 3...2...1...! Ich hole tief Luft und tauche unter. Allerdings tauche ich nicht gleich wieder auf sondern schwimme immer weiter nach unten. Die Schatten lasse ich unauffällig Luftblasen zu mir bringen, die ich dann zum Atmen verwenden kann. Immer weiter tauche ich nach unten und schwimme in die Richtung, in der ich mein Auto vermute. Die Schrei der Mädchen dringen nur gedämpft zu mir durch, aber jede Bewegung im Wasser kann ich genau hören. Die Fische, die Schwimmer, den Rettungsschwimmer, der ins Wasser springt. Spätestens jetzt sollte ich möglichst weit runter! Flossen wären jetzt irgendwie angenehm... Immer mehr verzweifelte Stimmen reden durcheinander und eigentlich tut es mir ja leid, dass die sich jetzt alle so aufregen, aber mir bleibt keine andere Wahl. Meinetwegen bin ich etwas paranoid, aber trotzdem lieber Vorsicht vor Nachsicht! Und ganz ehrlich: ich will nicht wieder umziehen müssen! Ca. 200m weiter steige ich wieder aus dem Wasser und renne in Badesachen zu meinem Auto. Auf dem Weg trpckne ich mich mithilfe meiner Schatten. Naja, ich kann auch ein wenig auf Feuer zugreifen, allerdings nicht so wie ein Feuerdrache. Irgendwas muss ich schließlich machen, damit die fehlenden Schatten nicht so auffallen! Ich wärme mich ein wenig auf, lasse meine Haare aber nass und öffne die Autotür. Meine Sachen liegen schon drin und ich lächle schief, als ich sie raus ziehe und rein schlüpfe. Etwas genervt fahre ich mir durch die Harre, weil die blöden Dinger mal wieder machen was sie wollen und lasse mich dann in den Autositz sinken. Zufrieden seuftze ich, starte den Motor und lege den Rückwärtsgang ein.Ich gebe gas, fahre um die Kurve und schalte dann in den 1. Gang. Mit ein paar Schatten verdecke ich mein Nummernschild sicherheitshalber so weit es eben geht und fahre dann los. Die Straßen sind relativ leer und die Mädchen habe ich auch nicht mehr gesehen, weshalb es alles in allem ein wirklich schöner Tag war. Bei meinem Haus bleibe ich stehen und steige dann aus. Ich schnappe mir meine Tasche, fische die Schlüssel raus und sperre die Haustür auf, allerdings drehe ich mich nochmal schnell um und sperre meinen Wagen zu, bevor ich rein gehe. Die Tasche werfe ich einfach hin, schlüpfe aus meinen Schuhen und setze mich dann etwas gelangweilt auf mein Sofa. Ein bisschen Gesellschaft wäre jetzt nicht schlecht und ich hätte wahrscheinlich nichtmal was gegen Miranda. Wie auf Kommando klingelt es an der Tür und ich rapple mich auf. Ich schlurfe zur Haustür und reiße sie auf. Vor mir steht Miranda und irgendwie grinst sie wirklich merkwürdig. Ich gehe wortlos einen Schritt zur Seite und sie schaut mich erstaunt an, weil ich sie nicht angeschnauzt habe. Sie komm rein, zieht sich ihre Schuhe aus und marschiert dann ins Wohnzimmer, wo sie sich auf das Sofa fallen lässt. Ja ja, klar! Fühl dich wie zuhause! Notiz an mich selbst: pass auf, was du dir wünschst! Ich stecke mir die Hände in die Hosentaschen und bleibe ihr gegenüber mit hochnäsigem Blick stehen. "Was gibt's?" "Ich wollte dich was fragen. Bei euch Drachen gibt es ja Elemente, aber was hast du für eins?" Wusstet ihr eigentlich, dass wir Drachen immer ein Tattoo haben, das unser Element abbildet? Nein? Jetzt schon! Die Stellen und die Größe variieren je nach Drache und letztendlich ist keines gleich, aber trotzdem kann man es daran genau erkennen. Bei Feuerdrachen ist immer eine Flamme dabei, bei Winddrachen ein Tornado, bei Wasserdrachen eine Welle, bei den Blitzdrachen (oh Wunder) eine Gewitterwolke aus der ein Blitz kommt, bei Erddrachen ein Baum oder eine Blume (je nach Geschlecht) und bei den Eisdrachen entweder eine Schneeflocke oder eine Eisblume, keine Ahnung nach welchen Kriterien. Tja, und bei den Schattendrachen ist es ein schwarzer Drache. Ich weiß, bei uns ist es eher weniger einfalltslos, aber wir sind ja auch noch eine neue Spezies und so gesehen sind die auch nicht allzu auffällig. Wie gesagt, keines ist gleich.  Mein Drache schaut eben aus wie ein chinesischer (Bild! (falls es mal wieder nicht funktionieren sollte: http://www.tattooforaweek.com/images/Powerful-Dragon-Temporary-Tattoo.jpg)). Erinnert irgendwie an meinen Vater...

Dragon Academy²Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt