Kapitel 21

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Ich wache in einem fremden Zimmer auf und starre direkt eine knallpinke Wand an. Ok, eindeutig nicht mein Zimmer! Als ich einen Blick unter die Decke werfe, merke ich, dass ich nackt bin und da das hier ja eindeutig ja ein Mädchenzimmer ist, dürfte klar sein, was passiert ist. Ich schlüpfe unter der Decke hervor und suche meine Klamotten zusammen. Ich schlüpfe in meine Boxer, meine Jeans und meine Jordans, danach verlasse ich fluchtartig das Zimmer, meine anderen Sachen in der Hand und renne direkt zur Tür. Ich habe keine Ahnung, was in der Nacht passiert ist und ich glaueb, das liegt nicht am Alkohol! Eher daran, dass ich es verdrängt habe, aber egal. Mein Auto habe ich wohl bei der Disco gelassen, da es nirgends zu finden ist. Ich seuftze genervt, ziehe mir mein Oberteil und meine Lederjacke an und wandere dann die Straßen entlang. Mein Handy, die Schlüssel und mein Geldbeutel sind da und meine Snapback werfe ich immer mal wieder hoch, um sie dann mit dem Kopf aufzufangen. Ja, eigentlich schon ein bisschen kindisch, aber es macht trotzdem Spaß! Bei der Diskothek steht tatsächlich mein Auto, allerdings mir einer kleinen... Änderung. Welche? Naja, auf der Motorhaube liegt ein betrunkener Typ und meine Reifen sind verschwunden, stattdessen habe ich Ziegel. Toller Ersatz, oder? Aber normalerweise kann ich damit auch was anfangen! Ich kann drum rum Schaten machen und voilá! Ich könnte trotzdem weiter fahren! Gesagt getan! Bei mir daheim steige ich dann aus und lasse die Schatten wieder dahin verschwinden, wo sie hin gehören, natürlich nachdem ich mich umgeschaut hatte. Schon vor der Tür schlüpfe ich aus meiner Jacke und sperre dann die Tür auf. Drinnen ziehe ich mir die Schuhe von den Füßen und gehe erstmal ins Bad. Meine Haare stehen in alle Richtungen ab und ich fürchte, dagegen hilft nur duschen. Schon wieder. Nicht falsch verstehen, ich dusche eigentlich schon, aber ich halte nicht allzu viel davon. Ich kann garnicht richtig schwitzen und somit nicht stinken. Wenn mir zu warm wird, schiebe ich einfach ein paar "Wolken" vor die Sonne oder kühle meinen Körper anderweitig ab. Ich springe schnell unter die Dusche, gebe mir aber nicht allzu viel Mühe. Nach der schnellen Katzenwäsche ziehe ich mir eine Jogginghose an und gehe in den Trainingsraum. Was für ein Tag ist heute nochmal? Hm... naja, egal. In die Schule werde ich so schnell so oder so nicht gehen, weil mir das zu langweilig ist! Ich stelle mich an meinen Boxsack und schlage darauf ein, allerdings nicht wahllos sondern mit Taktik! Linker Haken in den Bauch, antäuschen, rechter Haken ins Gesicht und direkt danach gegen die Brust. Zumindest stelle ich es mir so vor. Als ich dann meiner Meinung nach genug geboxt habe, kreise ich kurz mit den Schultern und ziehe mir dann die Boxhandschuhe aus und nehme das Tape von meinen Knöcheln. Ich lege alles zusammen wieder in das Regal zu den Hanteln und verlasse dann den Raum. Geschwitzt habe ich eh nicht, weshalb ich einfach so runter gehe, als es an der klingelt. Momentan habe ich aber viel Besuch! Ich reiße die Tür auf und sehe... ein Mädchen. Kann es sein, dass das die von letzter Nacht ist? "Hiiiii!" Jep, eindeutig. AN die Stimme kann ich mich erinnern! "Hi Micky." "Micky?" "Egal. Was willst du und wie hast du mich hier gefunden?" "Du redest ja, als wäre deine Adresse das bestgehütetste Geheimnis auf der ganzen Welt!" Naja, fast. Das wäre dann eigentlich die magische Welt, die in der "normalen" Welt der Menschen ist, aber egal. "Was willst du?", wiederhole ich meine Frage und schaue sie daraufhin genervt an. "Naja, du hast mich nach letzter Nacht einfach alleine gelassen und da wollte ich dich fragen warum." "Und du bist nur deswegen hier?" "So... ungefähr... ich hätte gerne eine Wiederholung!" In dem Moment kommt Ruby vorbei, wahrscheinlich will sie zu Miranda. Ich kann sehen, dass sie lauscht und kurzzeitig scheine ich etwas wie Schmerz in ihren Augen aufblitzen zu sehen, bevor sie mir ihr Gesicht vollkommen abwendet. Ich schaue wieder das Mädchen vor mir an, schüttle dann den kopf und schlage ihr die Tür vor der Nase zu. Erwas betrübt gehe ich in den Garten hinter und setze mich auf eine Liege, den Blick auf den Pool gerichtet. Ich schlüpfe aus den Socken und vergrabe meine Zehen im weichen Sand, während ich nachdenke. Schon merkwürdig, dass Ruby so geschaut hat, schließlich haben wir nicht viel miteinander zutun! Das zwischen uns ist kein Hass, es ist eher so, dass wir uns nicht wirklich verstehen und man geht nunmal den Leuten aus dem Weg, die man nicht mag. Trotzdem verstört mich dieser Blick etwas, wenn auch nur ganz wenig. Meine Gedanken kreisen darum und jedes neue Rädchen, dass ich an meine Gedanken dran setze, lässt zwei weitere Fragen auftauchen. Lektion für's Leben? Denk nie mit Zahnrädchen!

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