Kapitel 12

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Mirabel

„Dein Piercing an der nicht sichtbaren Stelle ist übrigens sichtbar.", murmelt er. Ich setze mich auf und schaue auf meine Brust und natürlich ist mein kleiner Stecker an der Brustwarze nicht zu übersehen. „Stört dich das?", frage ich ihn. Er lacht und schüttelt seinen Kopf, dann antwortet er: „Natürlich nicht! Es ist dein Körper und wenn dir das gefällt, dann ist das für mich in Ordnung." Er zieht mich an sich, dann küsst Roman mich sanft. Ich erwidere den Kuss und lege meine Hände an seine Wangen. Als wir uns lösen, schaue ich auf die Uhr. „Oh! Es ist schon gleich Mitternacht.", sage ich. „Oh Mist! Ich muss los! Willst du morgen zu mir kommen? Nach der Analyse und dem Training?", fragt er, während er von der Couch aufsteht. „Wir bleiben diesbezüglich in Kontakt ok? Ich muss morgen noch etwas lernen und für einen Kunden das Motiv weiter entwerfen.", sage ich und stehe ebenfalls auf. „Kein Stress Miri. Wir schauen einfach morgen ok?", sagt er ruhig. An der Wohnungstür zieht er seine Schuhe an, holt seinen Schlüssel heraus und dreht sich zu mir. „Was sind wir jetzt?", frage ich ihn und klinge leicht unsicher. Er fängt an zu schmunzeln, dann zieht er mich mit seiner freien Hand an sich. Meine Hände gehen wie von selbst auf seine Brustmuskeln, dann legt sich seine Hand an meine Taille. „Mhm, wie wäre es mit Freund und Freundin?", fragt er und ich kriege große Augen, worauf er lacht. „Deine Reaktion gefällt mir. Wir sehen uns Mirabel.", verabschiedet er sich, dann küsst er mich ganz sanft. „Bis dann Roman.", flüstere ich an seine Lippen. Er löst sich von mir, grinst zwinkernd und verlässt meine Wohnung. Ich schließe die Tür hinter ihm, lehne mich an diese und seufze glücklich, während mein Herz schnell schlägt. „Oh mein Gott!", flüstere ich und fahre mit meinen Händen über mein Gesicht. Schnell hole ich mein Telefon und rufe Sarah an.

Sarah: „Ich hoffe du hast einen guten Grund! Es ist Nacht!"
Mirabel: „Sarah! Roman war hier!"
Sarah: „Schön und?"
Mirabel: „Wir versuchen es.."
Sarah: „WIE BITTE? Jetzt erzähl mir alles!"
Jule: „Man! Sei leise!"
Sarah: „Ruhe Jule! Mirabel und Roman sind ein Paar!"
Jule: „Was? Wie!?"
Sarah: „Das würde ich mir jetzt gerne anhören! Also erzähle!"

Lachend setze ich mich in mein Bett, decke mich zu und erzähle ihr alles in kleinste Detail.

Sarah: „Das klingt unglaublich süß! Ich freue mich so für euch beide!"
Mirabel: „Danke Sarah, aber jetzt lasse ich euch schlafen. Ich sollte mich auch hinlegen."
Sarah: „Alles klar! Gute Nacht Mirabel."
Mirabel: „Gute Nacht!"

Ich lege auf und gehe in den Chat von Roman und mir.

Mirabel: Bist du zuhause? 🏠
Romü 💕: Macht sich jemand Sorgen? 😉
Mirabel: Möglich! Also? 🤫
Romü 💕: Natürlich! Seit paar Minuten. Ich lege mich jetzt ins Bett und das solltest du auch tun. 😉😘
Mirabel: Ich liege schon längst im Bett 😌
Romü 💕: Perfekt! Schlaf gut Mirabelli 😘
Mirabel: Du auch Romü 💕

Ich gehe offline, lege mein Handy weg und suche eine bequeme Schlafposition, bis ich endlich eingeschlafen bin.

*nächster Tag*

Nachdem ich im Laufe des Tages bereits gelernt habe und an dem Motiv weitergearbeitet habe, hat mich Roman angerufen ob ich vorbeikommen möchte. Es ist das erste Mal, dass ich in seine Wohnung gehe und ich bin sehr aufgeregt tatsächlich. Als ich die bei seiner Wohnanschrift geparkt habe, laufe ich gerade über die Straße zur richtigen Hausnummer. Auf einmal höre ich viele kleine Mauzer. Ich drehe mich fragend in die Richtung, dann sehe ich zwei kleine britisch Kurzhaar Katzen aus einem Gebüsch schauen. „Ach du Schreck! Was ist denn mit euch?", frage ich und gehe in die Richtung. Beide kommen schnell auf mich zu. Sie sind total abgemagert und dreckig. Vor allem sind sie viel zu klein! „Wo ist eure Mama? Ihr überlebt niemals ohne sie.", murmle ich und ziehe das Gebüsch auseinander. Dort trifft mich der Schlag und lässt mich schlucken. Eine wunderschöne graue britisch Kurzhaar liegt Tod mit einem weiteren leblosen Baby. Die Starre ist schon eingetreten. Ich greife mit zittrigen nach meinem Handy und rufe Roman an.

Romü 💕: „Hey! Ist alles in Ordnung?"
Mirabel: „Ich bin an der Hausnummer 16 beim Gebüsch! Roman! Hier sind Babykatzen! Die Mutter ist Tod!"
Romü 💕: „Ach du Schreck. Moment! Ich komme mit einem Karton!"

Er legt auf und ich habe die zwei kleinen noch lebenden Katzen auf dem Schoß. „Ihr seid nicht mehr allein. Hört ihr? Jetzt helfen wir euch.", sage ich und streichle sanft über ihre Köpfe. Ich schaue die Straße entlang, dann sehe ich Roman mit einem Korb kommen, in der eine Decke ist. „Hey, zeig mal her. Ach Gott. Das sind ja Britisch Kurzhaar.", murmelt er und stellt den Korb ab. Während ich die beiden Kätzchen reinsetze, hebt Roman vorsichtig mit einem weiterem Handtuch die tote Mama und das tote Kätzchen aus dem Gebüsch und legt sie in den Korb. „Komm! Wir müssen den armen was zum Essen geben.", sagt er und hebt den Korb hoch. Wie ein Entenbaby laufe ich Roman nach. „Greif mal in meine Hosentasche und hole den Schlüssel raus.", bittet er mich. Ich fahre vorsichtig in seine Hosentasche, dann brummt er kurz. „Das ist nicht der Schlüssel.", sagt er angespannt. Ach du heiliger Gott! Das war sein Schwanz! „Ähm, Sorry!", entschuldige ich mich und nehme endlich den Schlüssel. „Also du gehst ja ran nach einem Tag.", neckt er mich und sorgt dafür, dass ich knallrot werde. Ich öffne die Eingangstür und er läuft zu dem Aufzug. Ich folge ihm und im Aufzug stützt er den Karton auf der Stange ab. „Ich mache übrigens nur Spaß. Komm her.", sagt er auf einmal sanft und legt seine freie Hand an meinen Nacken, dann küsst er mich. Ich erwidere kurz, bis ein Miauen uns unterbricht. „Ihr zwei seid wirklich süß. Wem gehört ihr wohl?", fragt er und schaut sich die Tote Mama an. „Kein Halsband, nicht gechipt...wurdet ihr etwa ausgesetzt? Dann kein Wunder, dass eure Mama verstorben ist. Mein Gott ihr armen.", sagt er und ich seufze. „Wie alt schätzt du die Katzen?", frage ich, dabei gehen wir aus dem Aufzug und er läuft zur Wohnungstür. „Ich schätze mal auf sieben oder acht Wochen. Jedenfalls viel zu früh.", murmelt er. In der Zeit sperre ich die Tür auf und Roman geht direkt durch. Ich ziehe meine Schuhe aus, dann folge ich ihm. Fasziniert schaue ich mir seine moderne Wohnung an. „Gefällt es dir hier?", fragt er mich. „Sehr! Du wohnst unglaublich.", sage ich und er schaue zu ihm. Er hebt sanft die zwei Kätzchen raus und lässt in seiner Spüle Wasser ein. „Jetzt machen wir euch sauber. Würdest du das übernehmen? Ich rufe so lange einen Kollegen an, die britisch Kurzhaar Katzen züchten. Der hat bestimmt etwas Fressen da.", sagt er und läuft an mir vorbei. Er lässt meine Schläfe, dann verlässt er die Küche. Ich schaue zu den zitternden Katzen, die anfange sanft zu baden.

Blinddate - (Roman Bürki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt