6. Kapitel

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Ein reges Treiben herrschte auf dem Gestüt der Schuhmachers als ich mit meinen Eltern durch die Hofeinfahrt fuhr. Man konnte schon einige LKWs oder auch Anhänger sehen und Pferde wie sie in die Box gebracht wurden. „Und ihr müsst heute auch noch aufbauen," schmunzelte Papa als er Mama in den Rollstuhl verhalf, während ich mir meinen Rucksack wie üblich um die Schulter hievte und gespannt dem ganzen was sich vor mich bat, ansah. „Es gab leider auch ein paar Verzögerungen," grummelte ich nur und hoffte das sie es nicht gehört haben.

Anscheinend nicht den sie wünschten mir noch viel Spaß und so stapfte ich mit meinen Winterstiefeln durch den doch noch frischen Schnee. „Bitte sag mir, dass du auch nicht gut geschlafen hast," gab Kathi von sich die in ihrem dicken Mantel angerannt kam. „Hab fast kein Auge zubekommen," antwortete ich ihr und zusammen machten wir uns zum Stall. „Die anderen haben echt schon viel zu tun," gab die junge Frau von sich und auch ich sah nun genauer hin. Helmut und auch Hannes waren mitten im Geschehen und halfen den angekommen Gästen sich zurecht zu finden. Charlotta eilte mit ein paar Tuberdosen rüber ins Café und Barbara hieß die Gäste nebenbei Willkommen. „Ist das hier etwa immer so spannend?," fragte ich Kathi belustigt und diese lachte. „Du warst doch die letzten Male auch dabei?," fragte sie mich grinsend. „Da habe ich nicht ganz so aufgepasst," gab ich verschmitzt zu und wollten weiter gehen als Mia uns entgegenkam.

„Gut das ihr beide da seid. Wir müssen die Halle noch schmücken," sagte Mia und Kathi grummelte. „Och man, das hätte ich beinahe vergessen," fluchte sie und ich stellte lachend meinen Rucksack in die Sattelkammer. „Na dann, würde ich mal sagen wir machen uns an die Arbeit," meinte ich und zu dritt gingen wir wieder hinaus in die Kälte. „Die Girlanden und die ganzen Kränze sind auch schon in der Halle, wir müssen sie also nur noch aufhängen. Es werden auch nebenbei noch Reiter trainieren aber hoffentlich nicht in der großen Halle," meinte Mia und sah mir das ganze Zeug an.

Man ist das viel. Dennoch waren wir alle aufgeregt. Das große Winter- oder auch Weihnachtsturnier der Schuhmachers stand an und war wie das Sommerturnier eines der Heiß begehrtesten Turniere in Nordrhein-Westfalen. Daher mussten wir alle sicherstellen, dass alles perfekt lief. Für mich war es selbstverständlich zu helfen, nicht nur weil ich hier als Stallmädchen angefangen hatte und nun eine Turnierreiterin war, sondern weil ich den Zusammenhalt hier wichtig fand. Außerdem wusste ich wie es Helmut nahe lag das alles am Gestüt währenddessen perfekt lief.
Vor allem weil es auch frisch geschneit hatte und nun auch unser Traktor den Schnee wegschob. Während wir mit unseren Aufgaben begannen, hörten wir draußen, Hufgeräusche und das Schnauben der Pferde. „Hi ihr drei," hörten wir auf einmal Charlotta die zu uns reinkam. „Entfliehst du dem Trubel da draußen?," fragte ich das Mädchen belustigt.
„Ja und nein. Ich wollte euch nur Bescheid sagen das viele Reiter heute noch hier reiten um den Pferden die Halle zu zeigen. Ihr wisst doch wie schaurig die Pferde manchmal werden können," gab sie von sich und verschwand dann wieder. „Dann würde ich sagen wir gehen mit Magic und Jolly danach noch schnell eine Runde hier rein oder?," fragte Kathi mich und ich bejahrte. Ich wusste das der Stute nicht schnell etwas aus der Ruhe bringen konnte aber ich wollte einfach auf Nummer sicher gehen.

Gerade hing ich die Kränze auf. Schmunzelnd betrachtete ich sie. Ich musste lachen als ich an November zurückdachte. Kathi, Hannah und ich haben Erika geholfen das grüne Gestrübt auf Vordermann zu bringen. Einen Vorteil hatte es, ich liebte es kreativ zu sein und so hatten wir echt witzige Ideen die wir auch dank Helmuts Einverständnis umsetzten durften. Daher hatte er auch uns die Aufgabe erteilt, die Halle zu schmücken. Gerade als ich wieder eines der Kränze aufhing, hörte ich ein Huben und sah so gut ich von der Leiter aus konnte, aus der Halle hinaus. Ein Transporter fuhr auf den Hof. Ein neuer Einsteller für das Wochenende ist also wieder aufgetroffen. Der kleine LKW schien teuer zu sein, er glänzte trotzt der Kälte. Er unterschied sich deutlich von den anderen Fahrzeugen die heute schon eingekehrt waren. Nur wer konnte dies sein? Da es schon etwas trüb draußen geworden war konnte ich leider die Schrift die drauf war nicht erkennen. Auch wenn ich neugierig war. Ich musste mich auf die Arbeit hier und jetzt konzentrieren.
Ich hängte den letzten Kranz auf und trat von der Leiter runter. Ich blickte einmal herum und grinste. „Die Halle sieht ja mega aus. Ihr habt da echt ein Winterwunderland hergezaubert," lobte Barbara uns die hereingekommen war. „Danke aber das haben wir nicht alleine geschafft," bedankte sich Mia und auch ich nickte. „Barbara, wer ist eigentlich das auf dem Hof?," fragte ich sie neugierig. „Das würde ich auch gerne wissen. Ich weiß nur dass die beiden bekannte Reiter sind. Mehr wollte mein Mann mir nicht sagen," gab sie von sich und ich nickte enttäuschend.

Salire - Leb deinen TraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt