Kapitel 3: Wer provoziert zu gerne?

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,,Äh...ich wusste nicht...ich...entschuldige", stotterte ich.
Ghost starrte mich einfach nur ausdruckslos an. Dieser kleine arrogante...in seinen Augen sah ich, wie lustig er diese Situation fand. Oh nein mein freund nicht mit mir! Ich schloss kurz die Augen, sammelte mich wieder und versuchte den Anblick von diesem verdammten Oberkörper zu vergessen...was ich leider nicht schaffte.
Als ich die Augen wieder öffnete, stand Simon direkt vor mir und schaute auf mich herab. Verdammt er stand defintiv zu nahe. Ich atmete seinen Duft ein. Frisch geduscht, mhm...
,,Was willst du hier? Das ist mein Zimmer ", fragte er leise. Seine bedrohliche Kälte in der Stimme ließ mich schlagartig nüchtern werden.
Also hob ich meinen Blick, sah ihm direkt in die Augen und antwortete: ,,Pech für dich. Ich bin dir zugeteilt worden. Und leider musst du nun damit vorlieb nehmen, mich an der Backe zu haben. Also gewöhn dich daran, keine dämlichen Fragen zu stellen, alles klar?"
Ich war defintiv eine Spur zu überheblich, aber es wirkte. Ghost trat ein paar Schritte zurück, so das ich unauffällig ausatmete. Man der Kerl hatte nerven.
Ohne was zu sagen, wies er auf das freie Bett...was seinem Gegenüber stand. Kurz nickte ich, ging zum Bett und warf meinen Rucksack drauf. Dann sah ich mich um.
Es war ein relativ großes Zimmer, ausgestattet mit 2 schränken, 2 Schreibtischen und ein paar Regalen. Das beste war der Balkon, zu dem ich direkt hinaus trat. Die leichte Brise zum Abend hin tat einfach gut.
,,Wen haben wir denn da? Alessa meine schöne!", hörte ich jemanden sagen.
Grinsend verdrehte ich die Augen und sah zu meiner linken. Auf dem Nachbarbalkon hockte König, ganz entspannt in Jogginghose und Tanktop.
,,Hallo mein hübscher", antwortete ich und hörte das leise lachen von König.
,,Alles okay? Mein beileid...naja du weißt schon. Aber wir sind Zimmer Nachbarn. Also wenn was ist kannst du jederzeit rüber kommen", sagte er.
Wir lachten gemeinsam, doch ein Blick zur Balkontür und mir lief der Schauer über den Rücken. Simon Riley starrte mich geradewegs an...Nein nicht mich, sondern gefühlt in meine Seele. Ich hasste solche Blicke.
Ich lehnte mich gegen das Geländer, verschränkte die Arme vor der Brust und hielt diesen eiskalten Blick stand.
,,Ghost, lass die Kleine in ruhe. Du wirst morgen noch genug Zeit für Streitigkeiten haben aber heute Abend solltest du sie ankommen lassen", meinte König.
,,Ich hatte nicht vor zu streiten, Dummhirn. Sonst wäre ich längst nicht so ruhig", antwortete Simon.
Ooookaaaay...das sollte Ruhe bei ihm sein? Ich wollte nicht wissen, was es dann heißen würde wenn er es nicht wäre.
Ich unterhielt mich noch ein wenig mit König, bevor ich mich verabschiedete und rein ging. Ghost saß am Laptop, scheinbar am arbeiten. Also nutzte ich die Ruhe, packte meinen Rucksack aus und setzte meine Kopfhörer auf. Mit Musik fiel es mir leichter einfach ruhig zu bleiben.
Ich lagerte alle meine Sachen sorgfältig im Schrank, dann baute ich meinen Laptop auf und checkte mein Handy, beantwortete hier und da ein paar Nachrichten. 
Doch ich war bereits viel zu müde, um noch groß irgendwas zu machen. Da ich keine Lust hatte, mich vor meinem Leutnant umzuziehen, ging ich ins Badezimmer.
,,Der erste Tag ist geschafft...Morgen geht es los", dachte ich und grinste. Schnell zog ich mich um und legte mich auf mein Bett.
Ich schloss die Augen, doch nervigerweise bemerkte ich das Beobachten. Also setzte ich die Kopfhörer ab und fragte: ,,Macht es Spaß mich zu beobachten oder hast du irgendein Problem? Wenn ja sprich ansonsten schau woanders hin. Es nervt!"
Oh oh...ich hörte wie Ghost von seinem Stuhl aufstand. Seine Schritte kamen näher bis er vor meinem Bett stand und ich ihn sehen konnte.
,,Ich gebe dir eine Woche. Dann ist dein großes Mundwerk genauso verschwunden wie du aus der Army. Denn wenn ich mit dir fertig bin...wirst du dir wünschen niemals hergekommen zu sein!", meinte Riley.
Durch meine dämliche Art mich leicht provozieren zu lassen, fuhr ich ziemlich schnell hoch, so das ich kniend auf dem Bett saß und auf Augenhöhe mit Ghost war.
,,Deine große Klappe geht mir ziemlich auf die Nerven Riley! (Seine Augen blitzten gefährlich auf als ich ihn beim Nachnamen nannte) Du wirst mich hier nicht weg ekeln können ist das mal klar? Versuch es ruhig...scheitern wirst du defintiv!", knurrte ich wütend.
Ghost grinste unter seiner Maske, ich konnte es sehen. ,,Ach wirklich Kleines? Ich denke du weißt nicht mit wem du dich anlegst...aber ich zeige es dir gerne!"
Eher ich mich versah, lag ich auf dem Rücken, Ghost über mir. Fuck my life...ok er war schnell...und viel zu nahe!
,,Konzentrier dich! Lass dich nicht verwirren! Es ist nur eine Taktik...", ermahnte ich mich in Gedanken.
Also begegnte ich kalt seinen feurigen Blick...Moment feurig??? Erst jetzt wurde mir seine Nähe zu sehr bewusst, sein Atem der durch die Maske trat, sein Bein zwischen meinen...sein Bein? Oookaaay ich musste defintiv Luft haben!
,,Tut mir leid...", murmelte ich und im selben Moment zog ich das Knie mit aller Kraft hoch.
Simon's Schmerzenschrei erfüllte den Raum, er rollte sich runter und krümmte sich. ,,Du dämliche fotze...warte ab...du wirst bluten!", schrie er und versuchte aufzustehen. 
Ich war aber längst geflüchtet und klopfte bei König nebenan. Er öffnete und ich huschte rein.
,,Alles okay? Wieso schreit der da drüben so?", fragte König und sah mich besorgt an.
Ich erzählte ihm was gewesen war. Und statt irgendwie zu schimpfen...lachte König lauthals los.
,,Du bist der Knaller Kleines. Dafür mag ich dich", meinte er.
,,Haha...aber ich kann heute Nacht nicht drüben sein...irgendwie hab ich nämlich das Gefühl es würde mein Tod bedeuten. Kann ich die nacht bei dir schlafen?", fragte ich meinen besten Freund.
Dieser nickte und erklärte mir aber, dass er nur ein Bett hätte. Das war mir aber egal. Ich vertraute König mehr als sonst jemanden. Also legten wir uns hin, er schaltete das Licht aus und ich merkte das er durch die Dunkelheit geschützt seine Maske auszog.
Ich kannte zwar sein Gesicht, aber wusste er mochte es selbst nicht. Gähnend drehte ich mich auf die rechte Seite und schloss die Augen.
,,Gute Nacht König", murmelte ich.
König hob meinen Kopf auf seine Schulter so das ich seinen Herzschlag hören konnte und legte den Arm um mich.
,,Gute Nacht Liebes", sagte er.

Hass, Freundschaft, Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt