Kapitel 15: Seitenwechsel

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,,Wie meinst du das?", fragte König und sah mich fragend an.

Ich stöhnte leise und hielt mir die Wunde. Diese scheiß Schmerzen...ich kämpfte gegen die Ohnmacht an und sprach: ,,Ganz einfach: Du vergisst, dass Price und die anderen nicht blöd sind. Sie werden sehr wahrscheinlich dank Ghost bereits Bescheid wissen. Doch falls sie es nicht rechtzeitig schaffen...muss ich handeln."

König sah mich schockiert an und meinte: ,,Du meinst doch nicht, dass du der Forderung zustimmen wirst?"

Ich nickte und verzog mein Gesicht. Meinen Kopf ließ ich gegen die Wand sinken und schloss die Augen. Meine Kraft ließ nach, was bei dem Blutverlust kein Wunder war. Doch ich musste aushalten...kostete es dennoch am Ende mein Leben?

,,Verdammt Alessa, das kannst du nicht machen! Wir finden eine andere Lösung!", hörte ich König sagen.

Seine Stimme klang weit weg und ich wusste, ich konnte nicht mehr verhindern, dass ich ohnmächtig wurde. Selbst für eine Antwort fehlte mir die Kraft. Ich hörte nur noch seinen verzweifelten Ruf, dann war ich weg.

Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf einer Liege. Nein...es war ein Bett. Das grelle Licht blendete und ich legte mir meinen Arm über die Augen. Bis ich neben mir eine Bewegung bemerkte.

,,Gott sei dank...ich dachte du...", murmelte jemand.

Ich setzte mich auf und sah mich um. Ich lag in einem Krankenzimmer, zumindest sah es danach aus. Als ich etwas schmerzhaftes an meinem Arm bemerkte, sah ich hin. Ich hing an einem Tropf...nein besser gesagt an einer Blutkonserve. Ich spürte keine Schmerzen und erst jetzt wandte ich meinen Blick zu der Person, die an meinem Bett saß.

,,Was ist passiert?", fragte ich König.

Er setzte sich zu mir aufs Bett, nahm meine Hand in seine und antwortete: ,,Du hast zu viel Blut verloren. Als du ohnmächtig wurdest, habe ich nach Hilfe gerufen. Erst wollten sie nicht aber dann...ich habe die Entscheidung mitgeteilt...es tut mir leid."

Doch ich nickte lächelnd und drückte seine Hand. Er tat mir leid...aber ich konnte ihn nicht in alles einweihen. Dieser Krieg ging nur mich und Zack etwas an. Und ich war mir in einer Sache zu 100% sicher: wir würden hier lebend raus kommen.

,,Danach hat er dich versorgen lassen. Ich sollte gehen...aber ich meinte ich bleibe hier, bis du wach bist", sprach König weiter.

Vorsichtig entzog ich meine Hand der seinen und seine Wärme fehlte augenblicklich. Dann stand ich auf und zog mir die Kanüle selbst.

,,Geh...und wenn du sie triffst...sag ihnen es ist vorbei. Sag ihnen ich sei tot oder so. Es war schön dich wiederzusehen, aber diese Zeit ist vorbei. Verschwinde...und lass dich in Zukunft hier nicht mehr blicken", sagte ich kalt und sah König an.

Schockiert sah er mich an, setzte an etwas zu erwidern doch entschied sich dagegen. Als er die Türe öffnete, stand Zack vor dieser und grinste. König warf ihm einen hasserfüllten Blick zu und verschwand.

,,Das ging ja schnell. Wie du siehst halte ich mein Wort. Er wird leben und du...du wirst hier bei mir bleiben mein Engel...du hast mir gefehlt", meinte er und kam näher.

Ich atmete tief durch und mahnte mich, ihn nicht sofort die Faust in seine Visage zu rammen. Stattdessen lächelte ich zwangsweise und antwortete: ,,Natürlich hab ich dir gefehlt. Wir sind füreinander bestimmt Zack...ich habe keinen Tag aufgehört an dich zu denken. Endlich bist du wieder bei mir."

Durch meine eigenen Worte wurde mir schlecht, aber Zack lächelte und umarmte mich. Wie viele Gelegenheiten wollte er mir noch geben...verdammt! Aber es war zu früh. Er führte mich hinaus und zeigte mir sein Quartier. Naja...ich erkannte schnell, dass es ein altes Militärgelände war. Er hatte es zwar neu aufgebaut, aber vieles war zu offensichtlich. Ich sah mich nach Schlupflöcher um, doch es waren keine zu sehen. Also komplizierter als gedacht.

,,Bekomm ich eigentlich meine Sachen wieder?", fragte ich.

Zack blieb stehen und schaute mich nachdenklich an, dann nickte er. Ich folgte ihm zu einer Art Waffenkammer und wenn ich sagte eine Art, dann war es auch so. Überall lagen Waffen, Messer, Katanas, Granaten und so weiter rum. Doch auch Besen und Schrubber waren in diesem Raum.

,,Entschuldige das Chaos...wir sind nicht ganz fertig momentan und arbeiten daran", meinte Zack.

Doch seine Heuchelei entging mir nicht. Ich bekam meine Waffen zurück, doch mein Pager blieb aus. Auf meine Frage hin, wo er wäre, bekam ich nur die Antwort: ,,Zerstört."

Was ein Trottel. Zack brachte mich in eine Zentrale, bei der ich sofort erkannte, es war die Überwachsungszentrale. Einen Haufen Computer, Kameras, Monitore und so weiter standen rum. Mir kam schlagartig eine Idee und ich grinste heimlich. Ich sagte ja...deren Dummheit würde ihr Untergang bedeuten.

,,Du wirst erstmal hier bleiben und sobald deine Wunde abgeheilt ist, wirst du an meiner Seite genauso Befehle erteilen wie ich. Und noch dazu wirst du Aufträge ausführen. Fast wie die Army, nicht wahr?", meinte Zack und grinste kalt.

,,Nur das die Army wesentlich mehr Gehirn besitzt als du", dachte ich, verkniff mir diesen Kommentar aber und nickte nur.

Ich fand schnell heraus, wie das System funktionierte. Als plötzlich der Alarm los ging, grinste ich heimlich. Da hatte ich wohl den falschen Knopf gedrückt...naja eigentlich nicht. Während alle raus rannten, hatte ich mir genügend Zeit verschafft, Price zu kontaktieren.

,,Alessa Gott sei dank, wir dachten...", meinte er, doch ich schüttelte den Kopf.

,,Ich habe nicht viel Zeit, also hört mir zu: Das Gelände wird überwacht, König ist raus...frag mich nicht wie. Ich kann nur so viel sagen: ich erledige es von Innen heraus. Ortet das Handy von König! Und beeilt euch...viel Zeit bleibt nicht mehr...", sprach ich und sah zwischendurch nach, ob jemand kam.

Als ich wieder auf den Monitor schaute, sah ich Ghost im Hintergrund. Die Erleichterung sah ich ihn sofort an. Ich nickte leicht und lächelte. Dann beendete ich den Anruf und verließ den Raum.

Der Alarm war bereits abgestellt, doch die Aufruhr hielt an. Ich gesellte mich unauffällig dazu und hörte zu, als Zack brüllte: ,,Jetzt haltet die Schnauze! Irgendwer von euch ist ein Maulwurf! Ich werde noch raus finden wer und wenn ich es weiß...bring ich diese person persönlich um!"

,,Wie dämlich willst du sein...Versuchs ruhig. Du wirst zuerst sterben", dachte ich und lächelte kalt.

Hass, Freundschaft, Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt