Kapitel 17: Willkommen Zuhause!

15 3 1
                                    

,,Muss das sein? Es geht mir verdammt nochmal gut!", schrie ich und verschränkte die Arme.

Ich lag im Krankenhaus, hatte Besuch von Price, Ghost und meiner Mutter. Price hatte mir gerade erklärt, dass er es besser fände, wenn ich trotz Genesung noch eine Weile Zuhause bliebe.

,,Ich will nicht Price! Und es ist mir scheiß egal, was du sagst! Mit dem Zwangsurlaub kann ich leben, aber lass mich gefälligst in der Kaserne bleiben! Ich brauche keine Ruhe und vor allem keine Langeweile", murrte ich.

Meine Mutter versuchte mich zu beruhigen und sagte: ,,Er möchte doch nur dein bestes...du warst...fast Tot."

Ihre Stimme zitterte und ich seufzte. Meine Miene wurde sanfter und ich nahm sie in den Arm. Ich hasste es, wenn sie weinte. Vor allem, wenn ich der Grund war.

,,Mir geht es gut Mama...ich lebe noch und bin gesund. Du hast den Arzt selbst gehört", sagte ich leise.

Ghost sprach leise mit Price und ich hörte, wie er seufzte. Heimlich grinste ich, denn ich wusste, was nun kommen würde.

,,Schön...du kannst bleiben, aber kein Training und keine Aufträge! Selbst das Schießen ist verboten, verstanden?", meinte er herrisch.

Ich ließ meine Mutter los, sah Price an und antwortete: ,,Natürlich Captain!"

Er konnte sich das Lachen nicht verkneifen und wir stimmten mit ein. Es waren nun zwei Monate vergangen. Ich hatte unzählige Knochenbrüche und Operationen überstanden und war nun wieder vollständig genesen. Die Zeit im Krankenhaus war ziemlich langweilig gewesen, trotz das ich täglich Besuch hatte. Ich vermisste die Kaserne und war froh, endlich wieder zurück zu dürfen.

,,Schön. Dann kann ich dich sofort mit Fragen bombardieren...und dich zur Schnecke machen!", sagte Price.

Ich grinste nur und dachte mir meinen Teil. Die Verabschiedung von meiner Mutter fiel mir schwer, doch ich versprach ihr, mich täglich zu melden. Dann fuhren wir zur Kaserne zurück und während der Fahrt war ich durchgehend am Strahlen.

,,Och ne...ich hab ihnen doch gesagt, sie sollen es lassen", murrte der Captain.

Neugierig sah ich vorne aus dem Fenster und musste fast heulen. Draußen standen die meisten aus der Kaserne und hielten ein Plakat hoch, auf welchem "Willkommen Zuhause Moonie!" stand. Als ich ausstieg, kam mir Soap sofort entgegen und hob mich hoch.

,,Unser vorlauter Rookie ist zuhause! Schön, dass du noch lebst!", sagte er und lachte.

Ich umarmte ihn und kicherte gerührt. Als er mich wieder runter ließ, kamen auch Keegan und König zu uns. Ich rannte den beiden entgegen und nahm sie in den Arm.

,,Vielen Dank...ich heule gleich! Das könnt ihr doch nicht verantworten!", meinte ich.

Die beiden lachten und wir ließen voneinander ab. Als ich zu der Menge sah, bekam ich einige Nicken und Lächeln zugeworfen. Breit grinsend steckte ich die Hände in die Hosentaschen und sah auf den Boden. Ich freute mich zwar, aber es war mir irgendwie auch ziemlich peinlich.

,,Hauptsache wir müssen deine scheiße schleppen. Du bist wieder gesund, also schlepp deinen Kram alleine", hörte ich Ghost rufen.

Ich lief zurück zum Auto, streckte Ghost die Zunge raus und schnappte mir meinen Kram. Simon hielt meinen Arm fest, zog mich zu sich und raunte: ,,Mach das nochmal Madame...und du wirst dir wünschen es nicht getan zu haben!"

Mein Gesicht verzog sich zu einem dicken Grinsen und ich antwortete nur: ,,Als ob deine Worte mir Angst machen. Versuchs doch."

Er ließ mich los, ich nahm meine Sachen und ging zu den anderen zurück. Auf dem Weg dorthin drehte ich mich grinsend um und streckte ihm erneut die Zunge raus...und rannte los, als ich sah, dass Ghost los lief. Ich warf meine Sachen zu den anderen, lachte und rannte weiter. Hinter mir hörte ich meinen Namen rufen, aber ich hatte keine Zeit, um stehen zu bleiben.

Flink wie ich war, hastete ich über das Gelände und hörte Simon hinter mir rufen: ,,Du entkommst mir nicht Fräulein!"

Erst als ich vollkommen außer Atem an einer Wand stehen blieb und meine Hände auf den Knien abstützte, bemerkte ich, dass ich Ghost abgehängt hatte. Leise lachte ich und lehnte mich gegen die Wand. Da war ich für den armen Kerl doch zu schnell gewesen. Ich schloss die Augen, horchte auf Schritte, doch es war nix zu hören.

,,Dachtest du, du kannst mir entkommen?", hörte ich seine Stimme.

,,Ach verdammt...hätte doch klappen können", erwiderte ich lachend und öffnete meine Augen.

Simon's Gesicht schwebte nur ein paar Zentimeter über meinem. Er hatte seine Maske ausgezogen und grinste. Ich stellte mich vernünftig hin und sah ihm direkt in die Augen. So standen wir ein paar Minuten einfach nur da, bis er knurrend seinen Kopf senkte und mich küsste. Darauf hatte ich nur gewartet. Ich drückte mich an ihn, sein Körper entfachte eine Hitze in meiner Mitte und verlangte nach mehr.

Ghost drückte mich gegen die Wand, vertiefte den Kuss und legte eine Hand in meinen Nacken. Schwer atmend löste er sich von mir und lehnte seine Stirn gegen meine. Auch ich war außer Atem, und das nicht nur vom Laufen.

,,Fuck...was machst du nur mit mir...", murmelte er.

Leise lachend suchte ich seinen Blick, zuckte nur mit den Schultern und deutete ihm an, dass wir gehen sollten. Er nickte, zog seine Maske auf und nahm meine Hand. Unsere Finger verschränkten sich automatisch und ja...es fühlte sich verdammt richtig an.

Gemeinsam betraten wir das Hauptgebäude, in dem bereits ein munteres Treiben herrschte. Sie feierten nicht nur meine Rückkehr sondern auch die gewonnene Schlacht. Die gute Laune war deutlich spürbar und ich lächelte. Ja...hier war ich wirklich zuhause.

,,Hab ich was verpasst? Du musst mir alles erzählen!", rief Soap und sah Ghost und mich abwechselnd an.

Verwundert schauten wir ihn an, bis uns einfiel, dass wir immernoch Händchen hielten. Schlagartig lösten wir uns voneinander und Soap sah uns grinsend an.

Auch die anderen gesellten sich zu uns. König legte seinen Arm um mich, was Ghost mit einem giftigen Blick quittierte. Ich verdrehte nur die Augen und seufzte leise. König drückte mir ein Bier in die Hand, was ich dankend annahm.

,,Wann hast du dir diesen Plan eigentlich überlegt?", fragte er.

Ich nippte an meiner Flasche und grinste. Stimmt ja, er wusste ja von nichts. Ich tat so, als ob ich nachdenken würde, bis König mir in die Seite piekste, was ich mit einem Lachen wahrnahm. Naja...eher einem quickenden Meerschweinchen. Die anderen sahen mich erstaunt an und lachten.

,,Danke du Arsch! (Ich schlug ihm gegen den Bauch, was er mit einem gespielten Stöhnen kommentierte) Naja...es war spontan. Irgendwie musste ich ja dafür sorgen, dass wir raus kommen. Die Vorarbeit hattest du geleistet, den Rest übernahm ich. Lange Rede kurzer Sinn: ich musste Zack dazu bringen, mir zu vertrauen, was easy war. Er hatte nichts bemerkt und nun kann er in der Hölle schmoren", meinte ich achselzuckend.

König nickte anerkennend und mein Blick wanderte zu Ghost, der von Soap belagert wurde. Unsere Blicke trafen sich und blieben ineinander hängen. Wir wussten beide...wenn wir nicht bald hier weg kamen, würden die anderen Zeugen werden.

Hass, Freundschaft, Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt