Kapitel 14: Eine hinterhältige Falle

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Als ich wieder zu mir kam, war ich nicht mehr im Lagerhaus, sondern in einer Zelle. Ich setzte mich langsam auf, meine Fesseln waren wohl gelöst worden. Doch der Schmerz in der Seite ließ mich schlagartig wieder zu Boden sinken.

,,Verdammt...hätte er nicht wenigstens einen glatten Durchschuss erzielen können?", dachte ich.

Langsam versuchte ich erneut aufzustehen, was dieses Mal funktionierte. Ich wankte zur Tür und sah mich um. Nichts als Zellen...verflucht! Ich wusste nicht, ob ich alleine hier war oder nicht.

,,Ghost...bitte beeil dich...", dachte ich verzweifelt.

Hinter mir hörte ich, wie sich jemand bewegte und drehte mich zu schnell um. Vor Schmerzen sackte ich erneut zu Boden und hielt mit Mühe die Augen offen. Langsam trat die Gestalt ins Licht.

,,Das kann nicht sein...bitte nicht...wie...", stammelte ich und sah in das Gesicht von König.

,,Dasselbe könnte ich dich fragen...ich wollte das nicht...es tut mir leid...", meinte er und ließ sich neben mir nieder.

Verwirrt sah ich ihn an und zuckte zusammen, als er leicht an die Wunde kam. Scheiße...sie blutete wieder wie Sau. König riss ein Stück von seinem Shirt ab und sah mich fragend an. Stumm nickte ich und hob langsam mein Shirt hoch. Er verband die Wunde provisorisch und sah mich dann mit Tränen in den Augen an.

,,Hey...wir kommen hier raus...ich verspreche es...", meinte ich und sah ihn aufmunternd an.

König zog sich wieder in seine Ecke zurück, in der er anscheinend die ganze Zeit gesessen hatte. Langsam folgte ich ihm und kniete mich vorsichtig vor ihm hin. Ihn so zu sehen brach mir das Herz. Ich hasste es, wenn es Freunden schlecht ging.

,,Es ist meine Schuld...ohne mich wärst du nicht hier...es war eine Falle...bitte vergib mir", sagte er leise.

Ich verstand kein Wort und fragte: ,,Von was redest du da König? Verrat mir bitte, was für ein beschissenes Spiel hier gespielt wird!"

Mein bester Freund sah mich traurig an und sprach: ,,Makarov erwischte mich, als ich gerade Price die Information mailte, dass er hier sei...Er sperrte mich hier ein und nahm mir alles weg. Auch mein Handy...und er fand es wohl ziemlich witzig, Price zu schreiben, nachdem er sah, dass du Teil der Army bist...er schrieb, dass ich dringend Verstärkung bräuchte und das er dich mitschicken solle, damit du was lernst...ich schwöre ich wollte das nicht!"

Während er sprach, bahnte sich in mir eine unbändige Wut an. Nicht auf König...oh nein. Ich rappelte mich auf, die Schmerzen hatte ich vergessen und spürte sie im Moment nicht mehr. Dafür würde Makarov bezahlen. Jetzt wusste ich, wieso alles zu kurzfristig und schnell gehen musste.

,,Er wird dafür büßen...ich habe ihn gewarnt. Ich bring den eigenhändig um...", knurrte ich und ging zum Gitter.

,,Ey ihr Wichser! Bewegt eure Ärsche gefälligst her ihr feigen Ratten!", brüllte ich.

Und tatsächlich: es nährten sich Schritte. Es klang nach 2 oder mehreren Leuten. Mir war es egal, wer es war. Hauptsache ich hatte ihre Aufmerksamkeit. Doch als ich erkannte, dass es nur 2 waren und wer, gefror mir das Blut in den Adern. Die eine Person war Makarov, der mich grinsend ansah und die andere...

,,Zack! Also bist du der Drahtzieher des ganzen Mists hier...schön kann ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Lass mich raus und stell dich mir, wenn du Eier hast...was ich bezweifle außer sie sind klein und man sieht sie nur mit einer Lupe", knurrte ich und grinste hämisch.

Zack sah mich kalt an und meinte: ,,Ich sagte doch, du wirst es noch bereuen. Ganz schön große Töne für jemanden, der sich kaum bewegen kann. Willst du wirklich riskieren zu sterben oder soll ich dir ganz leicht die Lösung vorschlagen, die euch beide retten kann?"

Eine Lösung, um König und mich zu retten? Das ich nicht lachte, schob ich auf die Schmerzen. Zack war bekannt für sinnlose Lösungen, die nicht mal ansatzweise irgendetwas änderten. Doch ich überlegte...je nachdem was seine Forderung war, war das Öffnen der Zelle garantiert. Soweit ich gesehen hatte, war König nicht schwer verletzt, bis auf ein paar Kratzer. Er konnte also zuschlagen.

,,Dann lass mal deinen dämlichen Vorschlag hören. So gescheit kann der ja nicht sein. Denken war nie deine Stärke", meinte ich.

König war aufgestanden und trat ebenfalls ans Gitter. Scheinbar war auch seine Neugier geweckt worden. Doch mein Bauchgefühl sagte mir bereits, dass nichts gutes dabei raus kommen konnte. Verbissen überlegte ich, unterbrach aber meine Gedanken, als Zack näher kam.

,,Es ist ganz einfach: du verlässt die Army, kommst wieder mit mir zusammen, tust was ich dir sage ohne Widerrede und deinem kleinen Freund passiert nichts. Wenn nicht...nun ich denke ich muss es nicht aussprechen. Die Wahl liegt bei dir. Leben oder sterben. Ich gebe dir 2 Tage, dann will ich eine Antwort", sprach er und sah mir dabei direkt in die Augen.

Dieser arrogante Arsch...er wusste genau, wie wichtig mir König war. Zack war immer eifersüchtig auf die Freundschaft gewesen und hatte Angst gehabt, ich würde ihn wegen König verlassen. Naja, letzendes hatte er in seiner krankhaften Eifersucht gedacht, ich wäre ihm fremd gegangen und tat es selbst. Durch seine Aktion zerstörte er alles. Dachte er also wirklich, ich wäre immer noch so naiv wie damals? Tja...ich hatte mich verändert.

,,Träum weiter Arschloch. Du wirst in zwei Tagen dieselbe Antwort erhalten wie jetzt: Fick dich und verpiss dich endlich aus meinem Leben!", antwortete ich.

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er schneller geworden war, aber Zack's Hand schloss sich um meinen Hals und drückte zu. Ich bekam kaum noch Luft und starrte ihn verbittert an.

,,An deiner Stelle würde ich es mir nochmal überlegen...zwei Tage Alessa...", raunte er leise und ließ los.

Hustend taumelte ich zurück und wäre beinahe geflogen, wäre König nicht gewesen. Er starrte die beiden mit einem Ausdruck des Hasses an. Makarov und Zack verschwanden. König sah mich besorgt an, doch ich winkte ab. Verdammter Wichser...er meinte es also ernst. Gut...er hatte keine Ahnung, was ihn erwartete.

,,Was machen wir jetzt?...", murmelte König.

Ich grinste ihn an und ließ mich an der Wand langsam nieder. Meine verdammte Wunde schmerzte und pochte, so dass es mir schwer fiel, mich zu konzentrieren. Doch ich musste einen klaren Kopf behalten. Zack dachte, unsere Freiheit hinge von meiner Entscheidung ab, doch er hatte einiges nicht bedacht.

,,König? Hat Makarov dein Handy zerstört?", fragte ich.

Er überlegte kurz, schüttelte den Kopf und antwortete: ,,Nein, er hat es in seine Beintasche. Ich konnte es eben sehen."

Ich grinste und nickte langsam. Der Punkt ging an uns. Meines zu orten, war sinnlos. Es war im Hotelzimmer im Rucksack. Ich hoffte, dass Price und den anderen früh genug die Wahrheit aufgefallen war.

,,Sehr gut. Die Dummheit von denen wird ihr Todesurteil unterschreiben", sagte ich.

Hass, Freundschaft, Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt