𝐂𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝐓𝐰𝐞𝐧𝐭𝐲-𝐅𝐢𝐯𝐞

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"welcome to new york,
it's been waiting for you..."

𝐇 𝐀 𝐘 𝐋 𝐄 𝐄

Angst ist ein sehr intensives Gefühl für uns Menschen. Jeder von uns fürchtet sich vor etwas. Seien es Spinnen, Schlangen, Haie. Es sind aber nicht nur Tiere vor denen wir uns fürchten. Und sie sind auch unteranderem nicht die Angst, die unser Leben am meisten beeinflusst. Denn diese sind nunmal wir. Wenn wir genau darüber nachdenken, sind wir Menschen an erster Stelle Schuld, wieso solch eine Angst überhaupt entsteht.

Wir selbst manipulieren uns dazu zu denken, dass wir uns vor solchen Dingen fürchten müssen. Es gibt aber auch eine Sache, welche viel schlimmer als Angst ist. Und dies ist Panik. Viele denken, dass Panik und Angst ein und dieselbe Sache sind. Da liegen sie aber falsch. Angst ist ein Gefühl, welches wir uns selbst einbringen und mit der Zeit zu akzeptieren lernen.

Panik ist aber ein Gefühl, welches auf mehreren unerwarteten Weisen in unserem Verstand entsteht und diesen auch nie wirklich verlässt. Wir können also sagen, dass Angst ein Gefühl ist, welches wir einigermaßen noch unter Kontrolle haben. Denn schließlich sind wir diejenigen, die sich dazu entscheiden, ob wir unsere Angst zeigen oder nicht.

Eine Eigenschaft, welche wir unglücklicherweise für Panik nicht sagen können, denn sie findet immer einen Weg, um ins Licht zukommen. Egal, ob wir's eben wollen oder nicht.

Kaum zu fassen, dass ein weiterer Monat vergangen war. Wenn ich mich manchmal hinsetzte und darüber nachdachte, dann kam ich gar nicht drauf klar, wie viel in so kurzer Zeit passiert war. Die Blätter an den Bäumen hatten nun ihre komplette Herbstfarbe genommen. Die Tage wurden immer kälter und die Nächte immer länger und länger. Der November brachte aber nicht nur den Winter mit sich, sondern auch viele unerwartete Überraschungen.

Eine davon war auch James Schulverweisung. Es waren mittlerweile etwas mehr als zwei Wochen vergangen, seitdem James seinen Schulverweis bekommen hatte. Ich konnte mich an diesen Tag noch ganz gut erinnern. William hatte mich von der Schule abgeholt und als wir nach Hause angekommen waren, war es todesstill. Mary hatte mir im Nachhinein dann alles erzählt.

Stefan sei, angeblich, komplett ausgerastet. Keiner hat ihn an diesem Tag dann noch gesehen. Weder ihn, noch James. Am nächsten Morgen, als ich dann aufgewacht bin, waren beide verschwunden. Erst am Abendessen habe ich sie dann gesehen. Sie standen, mal wieder, entfernt von einander, doch die Distanz zwischen ihnen war zu spüren, wie noch nie.

Auf jeden Fall, sie haben den ganzen Abend lang kein Wort miteinander gewechselt. Und seit diesem Tag haben sie es immer noch nicht getan. James hielt aber nicht nur Distanz zu seinem Vater. Er distanzierte sich von jedem. Er war den ganzen Tag lang in seinem Zimmer und kam nur raus, um entweder ins Bad zu gehen oder um sein Essen von der Küche abzuholen.

Mein Blick wanderte zu seiner Zimmer Tür. Sie war abgeschlossen, so wie jeden Tag. Ich seufzte leise, bevor ich weiter lief. Heute hatte ich mir vorgenommen zur Bibliothek zu gehen. Kaum zu glauben, dass ich noch nie dort war, seit dem letzten Mal mit Mary. Um ehrlich zu sein, hatte ich aber auch nicht wirklich viel Zeit gehabt, um irgend etwas anderes zu machen, als zu lernen.

Ich hatte die letzten zwei Wochen, ständig, nur Klausuren geschrieben und im Nachhinein würden es noch mehr werden. Aber ich hatte das Schlimmste zumindestens durch, also machte ich mir nicht zu große Sorgen dabei. Als ich dann endlich in der Bibliothek angekommen war, musste ich erstmal staunen. Ich hatte sie nicht mehr so sehr in Erinnerung. War sie wirklich so groß?

𝑫𝒐𝒏'𝒕 𝑳𝒆𝒕 𝑴𝒆 𝑮𝒐Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt