𝐂𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝐄𝐢𝐠𝐡𝐭𝐞𝐞𝐧

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"you'd rather something toxic
so, i poison myself again..."

𝐉 𝐀 𝐌 𝐄 𝐒

Halloween war einer der Tage an denen es immer ein Durcheinander gab. Sei es in der Schule oder in der Stadt oder sogar Zuhause. Jedes Jahr an Halloween veranstaltete Chloe eine riesen Party bei sich Zuhause und war somit jedes Jahr aufs Neue aufgeregt. Sie machte den ganzen Oktoberlang nichts anderes, als sich mit dieser Party zu beschäftigen, was wiederum mir echt an die Nerven ging.

,,Als was verkleidet du dich dieses Jahr?" Ich warf Jake einen Blick, welcher sich neben mir an den Spinden lehnte. ,,Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, um ehrlich zu sein." meinte ich und schloss meinen Spind ab. ,,Du?" Er zuckte leicht mit den Schultern. ,,Ich weiß es auch nicht." sagte er. ,,Hatte aber auch nicht wirklich die Zeit dafür, um darüber nachzudenken."

Ein Grinsen bildete sich auf meinen Lippen. ,,Hat Davis dir etwa die Zeit zum nachdenken genommen?" Jake verdrehte nur die Augen. ,,Ich weiß echt nicht, wovon du sprichst." Mhm. Man konnte es ihm direkt raushören, dass er nicht die Wahrheit sagte. ,,Du kannst dich selbst gerne weiterhin anlügen." Ich lehnte mich etwas nach vorne. ,,Doch ich kenne die Wahrheit." flüsterte ich ihm ins Ohr.

Jake schob mich an der Brust nach hinten, doch ich lachte nur. ,,Willst du auf einmal den Besserwisser spielen? Ich dachte, das sei Theos Aufgabe." ,,Was ist meine Aufgabe?" Jake drehte sich leicht nach hinten um und blickte zu Theo. ,,Pünktlich zu sein." sagte Jake. ,,Eine Eigenschaft, welche du natürlich nicht beherrscht, wie wir sehen." Theo zuckte nur mit den Schultern.

,,Es ist nicht meine Schuld. Mein verdammter Wecker-" ,,-klingelt nicht. Ja, wir wissen davon." Jake setzte sich gerade auf. ,,Und um auf deine Frage zurückzukehren," Sein Blick lag auf mich. ,,Ich werde mich wahrscheinlich als Pirat verkleiden." Er klopfte mir leicht an der Schulter. ,,Muss jetzt gehen. Hab Chemie. Bis später." Ich schaute ihm nach und konnte nicht anders, als den Kopf zu schütteln.

,,Er benimmt sich sehr komisch in letzter. Weißt du, was mit ihm los ist?" Ich warf Theo einen Blick. ,,Stimmt." Wir beide wussten, was mit ihm los war. Doch Jake war nicht jemand, der über seine Probleme redete. Ich meine, wer von uns war es? Weder Theo, noch ich redeten über unsere Probleme. Wir alle wussten darüber natürlich, doch keiner von uns redete Klartext.

Vielleicht war dies auch der Grund, wieso wir nach all den Jahren noch befreundet waren. Weil wir uns über seriöse Dinge nicht unterhielten. Mein Blick wanderte zu Theo. Manchmal fragte ich mich echt, ob er wusste, dass ich wusste. Theo selber würde mir nie davon erzählen. Nicht, weil er's nicht wollte, sondern weil er's nicht konnte. Nicht dürfte.

Ich würde ihn aber auch nicht fragen. Denn ich wusste, dass auch wenn ich ihn fragen würde, er mir nie die Wahrheit sagen würde. Manchmal kam ich mir echt schwach vor. Ich hatte vielleicht Geld, doch dies war nicht immer die Lösung. Viele Menschen dachten, dass indem sie Geld hatten, sie alle Probleme der Welt lösen könnten. Doch nicht einmal der reichste Mensch auf Erden könnte dies tun.

Egal was ich also über Jakes Vater zu sagen hatte, war keiner großen Bedeutung. Denn ich war kein bisschen besser, als er. Ich war sogar noch schlimmer, als er. Denn ich war derjenige, der davon wusste und nichts dagegen unternahm. Weder Jake, noch Theo würden meine Hilfe akzeptieren. Ihrer Meinung nach, würde ich alles viel schlimmer machen. Aber wie kann man wissen, dass man etwas verschlechtert, wenn man es nichtmal versucht hat?

𝑫𝒐𝒏'𝒕 𝑳𝒆𝒕 𝑴𝒆 𝑮𝒐Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt