𝐂𝐡𝐚𝐩𝐭𝐞𝐫 𝐓𝐰𝐞𝐧𝐭𝐲-𝐒𝐞𝐯𝐞𝐧

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"you said i was yours
maybe just on the west coast..."

𝐇 𝐀 𝐘 𝐋 𝐄 𝐄

Wieder in New York zu sein fühle sich an, als wäre man nach einer sehr langen Reise wieder nach Hause angekommen. Eine Sache, welche einerseits auch stimmte. Denn New York war im Endeffekt mein Zuhause und es würde auch immer sein. Wenn ich in den Straßen hier lief, dann fühlte ich mich frei. Nach sehr langer Zeit hatte ich das Gefühl, wieder frei atmen zu können.

Auch wenn ich mich in L.A schon etwas eingelebt hatte, würde ich mich nie so frei fühlen, wie ich es in New York tat. Und um ehrlich zu sein, machte mich diese Situation sehr traurig. Denn ich wusste, dass es nicht für lange war. Morgen Abend würde ich mich wieder in L.A befinden. In diesem großen, kalten Haus, mit den riesigen Fenstern, welche so viel Licht von draußen brachten, aber es dennoch nicht ausreichte, um diese Kälte verschwinden zu lassen.

,,Deine Melancholie ist heute deutlich zu spüren." Mein Blick wanderte zu Mary. Sie saß gegenüber von mir, eine Tasse Tee in ihrer Hand, und lächelte mich warm an. Nachdem wir mehrere Sehenswürdigkeiten gesehen hatten und ich Mary die Stadt gezeigt hatte, hatten wir uns an ein kleines Café, in der Nähe vom Central Park, gesetzt. Ein Lächeln bildete sich an meinen Lippen.

,,Ich bin nur etwas traurig, dass wir morgen wieder gehen müssen." Mary nahm einen Schluck aus ihrer Tasse, bevor sie diese wieder auf dem Tisch stellte. ,,Um ehrlich zu sein, ich bin es irgendwie auch." meinte sie. ,,New York ist wirklich schön und so gerne ich auch für Mister Stefan arbeite, würde ich gerne noch etwas länger meinen Urlaub genießen." Ich seufzte leise.

,,Aber Hey," Sie nahm meine Hand. ,,Wir sollten die Zeit, welche wir noch haben, sinnvoll genießen, statt in weiter in diese Melancholie zu sinken." Ich wusste nicht, wie sie es machte, aber Mary schaffte es immer mich aufzumuntern. ,,Also, ich will jetzt kein Wort mehr darüber hören." Sie ließ meine Hand wieder los und setzte sich gerade auf. ,,Hast du mit dem jungen Mann geredet?"

Ich biss mir leicht an der Lippe. Mary verdrehte nur die Augen. ,,Haylee!" Ein Lachen verließ meinen Mund. ,,So jetzt reicht's mir. Du nimmst jetzt dein Handy und rufst ihn an." Mein Blick wanderte von Mary zu meinem Handy und wieder zu Mary. Ich wusste, dass sie Recht hatte, aber irgendwie konnte ich mich nicht dazu bringen, ihn anzurufen. Ich meine, die letzten Wochen waren nicht wirklich die besten.

Wir hatten seit längerem nicht mehr telefoniert. Wir schrieben noch ab und zu, doch ständig war er beschäftigt. Entweder mit seinem Training, oder mit Schulaufgaben und noch tausend anderen Sachen. Einerseits nahm ich es ihm nicht übel, denn ich selbst war auch sehr beschäftigt, aber manchmal kam es zum Punkt, wo er mir nach Tagen antwortete. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es mich nicht störte.

Es störte mich. Sehr sogar. Dennoch konnte ich mich nicht davon abhalten, mich schuldig zu fühlen. Denn ich wusste, dass seine Abwesenheit, aufgrund unserer Distanz aufgetaucht war. Und ich war diejenige, die umgezogen war. Nicht er. ,,Und was, wenn er wieder nicht rangeht?" fragte ich. ,,Nein, was wenn er rangeht und ich nicht weiß, was ich ihm sagen soll?" Mary seufzte leise.

,,Hör mir jetzt gut zu. Du rufst diesen Jungen jetzt an und wünscht ihm erstmal einen schönen Geburtstag. Dann versuchst du herauszufinden, was er heute machen wird und wo. Verstanden?" Ich nickte leicht. ,,Jetzt nimm dein Handy in die Hand und ruf ihn endlich an, denn je mehr wir darüber reden, desto weniger Zeit hast du." Ich seufzte laut auf. Komm schon Haylee. Du schaffst das.

𝑫𝒐𝒏'𝒕 𝑳𝒆𝒕 𝑴𝒆 𝑮𝒐Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt