Ich starrte auf die Zimmerdecke. Mein Leben würde sich ab diesem Zeitpunkt an komplett verändern. Das Atmen fühlte sich leichter an, mein Herz schlug langsamer und meine Nase nahm den Geruch in meiner Umgebung viel stärker wahr. Die Gedanken, die in meinem Kopf herumschwirrten waren geprägt von den Sorgen, die meine Zukunft bestimmen würden. Der Vampirismus ließ mich noch nachdenklicher werden als ich schon war. Und diese Erkenntnis, bewegte mich zu meinem nächsten Schritt.
Ich setzte mich abrupt auf, mein innerer Kampf war vorbei und meine Entscheidung war klar. Ich würde meine Familie kontaktieren. Mein Blick wanderte zur meiner Handtasche welche noch immer auf dem Sessel lag. Das Geräusch meines toten Atem, ertönte durch den Raum und ich drehte nervös am Ring der sich an meinem rechten Ringfinger befand.„Wie soll ich ihnen nur alles erzählen... Sie werden denken, ich würde herumblödeln." Ich atmete tief durch, ließ meinen Kopf in meine Hände fallen, „das würden sie nie verstehen." Mein Flüstern erstickte in der geräuschlosen Umgebung. Würde meine Familie mir das alles glauben, wären sie automatisch in dieser ganzen Situation verwickelt und in Gefahr. Ich entschied mich für die einfachste und sicherste Methode: Lügen, um die zu beschützen, die ich liebe.
Nachdem ich die Nummer meines Vaters gedrückt hatte, wartete ich mit Nervosität auf seine Antwort. Auf der anderen Seite der Leitung ertönte ein Klicken woraufhin eine ängstliche Männerstimme erklang.„Kate?" Mein Vater zitterte Stimme zerbrach fast mein Herz.
„Papa! Ja, ich bin es ..."
„Oh mein Gott, Kate, du hast keine Ahnung wie besorgt ich war." Ich hörte, wie seine Stimme immer mehr zerbrach. Er ist ein Mann der sein Herz auf der Zunge und in seinen Augen trägt.
„Wo bist du? Was ist passiert? Seit drei Tagen suchen wir euch beide und und-" Ich hörte meinen Vater weinen. Sein Schluchzen löste bei mir emotionalen Tumult aus welcher ich mit aller Macht versuchte zu unterdrücken. Ich musste ihn beruhigen, obwohl es mir weh tat, ihn an zu lügen, war das trotz allem das Beste.
„Papa, beruhige dich. Sophia und mir geht's gut. Wir haben eine spontane Reise nach Amsterdam gemacht." Gott das war eine schlechte Ausrede, aber ich fuhr fort, „Als wir schon unterwegs waren, haben wir erst daran gedacht euch Bescheid zu geben, jedoch war unser beider Handyakku leer." Die Atmung meines Vaters wurde wieder regelmäßiger.
„Papa es tut mir leid, dass wir uns erst so spät gemeldet haben. Wir werden in einer Woche wieder zurück sein. Ich versprechs'."
„Okay. Aber bittet tut nie wieder so etwas. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Sorgen ich mich um dich gemacht habe."
„Es tut mir leid Vater. Ich werde auf mich aufpassen. Bitte sei nicht böse. Ich hab' dich lieb."
„Ich hab dich auch lieb, Prinzessin." Mein Vater hatte sich wieder beruhigt und seine Stimme war kräftig, er war noch wütend, aber auch besorgt. Ich musste ihn dennoch anlügen. Man könnte seinem Vater via Telefon nicht mitteilen dass man tot und zu gleich nicht tot ist.
„Ich muss auflegen, wir werden in die Stadt gehen. Ich meld' mich noch, bis dann. Lieb' dich."
„Ok. Ich dich auch."
Ich legte auf, bevor die erste Träne mein Auge verlies. In dem Moment sprang die Tür auf und Sophia kam mit frisch gewaschenen Haaren hinein. Sie summte ein glückliches Lied, bis sie mich ansah und die Traurigkeit in meinem Gesicht sah.
„Oh Nein, Kate was ist los?" Sie nahm mich in den Arm.
„Ich habe meinen Vater angerufen... Er hat geweint und sich Sorgen gemacht." Teilte ich ihr zwischen meinem ganzen Geschluchzte mit.
„Kate... Alles wird gut." Sie fing auch fast zu flennen an, da sie ebenfalls an ihre Familie denken musste. Insbesondere an ihre kleine Schwester und Katze. Sie schaute mich wieder an.
„Sophia, ich habe meinem Vater eine Lüge aufgetischt um ihn nicht zu beunruhigen." Sie nickte.
„Es ist vielleicht das Beste so." sagte sie mit nassen Augen. Sophia ist kein Mensch der weint, außer ihrer Schwester oder Katze geht es schlecht. Als Vampir würden diese Sorgen nur noch größer werden.
„Ich habe ihm erzählt, dass wir für 7 Tage spontan nach Amsterdam gereist sind und vergessen haben ihnen Bescheid zu geben. Mein Vater glaubt die Geschichte. Ihm bleibt wohl sonst nichts anderes übrig."
Wir beide starrten uns traurig an. Was sollte man in einer solchen Situation tun. Ich gab ihr mein Telefon und brauchte sie mehr dazu zu überzeugen, zu Hause anzurufen. Ich packte meine Sachen und ging zur Tür hinaus. Vor der Tür hörte ich wie sie sich zusammenriss und mit ihrer geliebten Schwester sprach. Im Badezimmer blickte ich mich mit geschwollenen roten Augen in den Spiegel und atmete durch. Wie schon gesagt, unser Leben würde sich nun verändern.
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Klaus' Squad
FanfictionAls die beiden besten Freundinnen Sophia und Cathérine “Kate” von Menschenhändlern entführt wurden, ahnten diese nicht, dass sie in eine Welt voller Übernatürlichen Kreaturen reingezogen wurden, die kurz vor einem Krieg standen. Bevor Sophia und Kat...