Als ob das Warten alleine am Flugzeug nicht schon anstrengend genug wäre, rückten Jack und Rose, Sophia und mir auf die Pelle. Wir waren Vampire und mussten trotzdem am Flugschalter warten wie Normalsterbliche. Das wir überhaupt einen Koffer hatten grenzte an ein Wunder. Sophia und ich hatten nicht viel dabei als wir entführt wurden. Die Andern hatten genug Gepäck dabei um sich fast 3 Monate in Europa aufzuhalten. Bevor wir jedoch eincheckten, zog uns Caroline zur Seite.
„Wir dürfen nicht auffallen, auch wenn wir jeden bezirzen können, aber ihr wisst, dass wir auch unter der Beobachtung der Morrigan's Crow sind. Ich habe für euch beide 2 Blutkonserven, die ihr im Badezimmer trinken solltet. Sechs bis sieben Stunden in einem Flugzeug ohne Vampirnahrung wird nicht gut für euch ausgehen und auch nicht für uns." Teilte sie uns autoritär aber dennoch besorgt mit.
Sophia grinste und freute sich schon auf einen siebenstündigen Filmmarathon, soweit die Fluggesellschaft eine Liste von Filme auch anbot. Ich hingegen mochte zwar das Fliegen, aber nicht das Warten. Auch wenn man die Unterhaltung in Form von Blockbustern zur Verfügung bekommt, ist mein Charakter so konstruiert, dass ich die Nutzung von Filme und Bücher in privater Umgebung bevorzuge, was in einem vollbepackten Flugzeug jedoch nicht möglich ist. Auf dem Weg zur Damentoilette befiel Elijah seinen Männer uns zu folgen und sicher zustellen dass uns nicht passierte, was uns bis dato nicht auffiel bis wir vor der Tür der vorhin erwähnten Toilette standen.
„Ach du grüne Neune." Murmelte ich, fuhr mit derselben monotone Stimme fort „Ich wusste ja, dass ihr beide komische Vögel seid, aber dass ihr uns bis hierhin folgt-"
„Der Boss wollte es so haben." Kommentierte ‚Rose' entnervt. Jack hingegen schmunzelte und flüsterte etwas dass weder Sophia noch ich mitbekamen. Jedoch deutet Roses Lachen, was daraufhin folgte, auf einen Kommentar hin, der beleidigend war. Da meine Laune von meinen erfreulichen Emotionen übernommen wurde, belächelte ich diese Tatsache.
„Ich wusste ja schon immer, dass ihr Mädels seid und auch dieses Klo benutzen müsst." Fügte ich noch hinzu was eine wütende Reaktion von Rose hervorrief. Bevor er etwas zum Ausdruck bringen konnte, flüchteten Sophia und ich in das männerverbotene Klo. Ich musste grinsen wobei Sophia fast vor Lachen in die Hosen machte. Wortwörtlich. Sie rannte in ein Kabinett und ließ der Natur ihren freien Lauf.
Das Aufreißen des Blutbeutels ließ meinen Magen förmlich knurren. Es war trotz des starken Hungergefühls sehr unangenehm, die rote Flüssigkeit zu trinken. Nachdem ich sicher war, dass niemand anderes auf der Toilette war –was sehr ungewöhnlich in so einem großen Flughafen ist- kippte ich das für uns Vampire notwendige Lebenselixier runter.
„Alter, ich hab' Hunger."
Sophias Leidenschaft zum Essen hatte sich nicht geändert und brachte mein Gesicht zum Grinsen. Ich benutzt die Toilette während dem sie ihr ‚Essen' genoss. Unser Flug würde erst in eineinhalb Stunden gehen, weshalb wir fast 30 Minuten auf der Toilette verbrachten, nicht nur um uns ein wenig aufzufrischen, sondern um auch den beiden Männern vor der Tür eins auszuwischen. Diese antworteten uns mit einer genervten Miene und knirschenden Zähnen, als wir das Damen Klo verließen.
„Sagt mal, habt ihr einen an der Waffel? Ihr könnt doch nicht eine halbe Stunde auf diesem verdammten Klo verbringen?" Rose schoss fast zur Decke hoch und Jack musste sich auch zusammenreißen, ließ es sich aber nicht nehmen uns als kindisch, verantwortungslos und idiotisch zu bezeichnen. Sophia wurde von Sekunde zur Sekunde wütender und wollte kontern, jedoch zogen die beiden uns weg und drängelten durch die Menschenmassen um schnell an den Schalter zu gelangen, an dem unsere Truppe angespannt und ungeduldig wartete. Diese ganze Aktion brachte die Emotionen in mir zum Leben. Sophias Gefühlslage war ebenso auf Wut eingestellt. Ich riss mich im selben Moment los wie Sophia und wir beide schossen unseren männlichen Begleitpersonen einen aufgebrachten Blick zu. Die Sterblichen um uns herum würden Zeugen eines Zickenterrors werden, der jeden zum Fremdschämen animieren wird. Der Zorn überkam uns und der Drang beide Männer anzuschreien war extrem hoch. Beide waren von den Vampirjahren älter als wir und somit stärker. Bevor die ganze Situation eskalierten konnte, kam ein junger Mann auf uns zu und fragte ob es ein Problem gäbe. Dabei beobachtete er Jack und Rose mit scharfem Blick, stellte sich gleichzeitig zwischen uns. Sophia warf mir ein dreistes Grinsen zu, welches ich ebenfalls mit einem Lächeln erwiderte. Jack und Roses Gesichtsausdruck sprach Bände.
„Nein, es gibt kein Problem."
Jacks Stimme wirkte gelassen, jedoch konnte man beim genauen Beobachten merken, wie seine Gesichtszüge wütend zusammenzuckten. Dieses Szenario wollte ich mit einem hämischen Kommentar weiter anfachen, was Sophia jedoch verhinderte.
„Du weißt ja schon dass wir uns beeilen müssen und nicht auffallen dürfen." Flüsterte sie mir zu. Der Vampirismus erhöhte meine Emotionen und das war nicht gut; meine Persönlichkeit war schon im normalen Zustand überaus anstrengend. Ich ging zum fremden Amerikaner und versicherte ihm, dass alles in Ordnung sei und dass der Stress uns dazu brachte ein wenig zickig zu sein.
„Ich dachte, diese beiden Männer würden euch belästigen." Erwähnte er mit ernster Stimme.
„Nein, diese Männer sind, ähm-"
„Unsere Lebensgefährten." Sophia schluckte laut als ich sie mit dieser Behauptung unterbrach. Rose und Jacks Verzweiflung nach dieser Bemerkung war eindeutig zu sehen und beide wurden bleich im Gesicht. Als wären wir schreckliche Freundinnen.
Jack legte mit grimmiger Miene seinen Arm um Sophia, während sie sich bemühte ihm nicht die Nase zu brechen. Rose hingegen zog entnervt an meinem Arm und hisste in mein Ohr.
„Verdammt du verdammte... Warum müsst ihr solche Situationen wie diese provozieren."
Meine Antwort war ein freches Grinsen und die Antwort „Ich passe halt meine Intelligenz und Niveau den Menschen in der Umgebung an."
‚Rose' wurde immer genervter, drehte sich zu dem fremden Amerikaner, der uns einen fragwürdigen Blick zuwarf.
„Ja, meine Freundin, sie wissen ja wie es ist, wenn sie ihre Tage bekommen." Teilte Rose ihm mit.
„WAS?"
Sophia und ich wurden weggezogen, bevor wir etwas einwenden konnten. Wir kamen wieder bei den Anderen an, die schon lange auf uns gewartet haben. Nachdem wir durch die Kontrolle gingen, mussten ein paar der Gruppe einen Kaffee trinken mit dem Kommentar ‚Alter, wenn ich diese 2 Heulsusen 6 Stunden lang ertragen muss, dann brauch ich Kaffee, sonst dreh' ich ihnen den Hals um'. Sophia und ich saßen bei dem kleinen Café und starrten entnervt auf den Fernseher, der die internationalen Hits des letzten Jahres zeigte.
„Na toll, solch ein schöner Tag." Mein Sarkasmus war kaum zu überhören und Sophias Atem stockte als auf einem Helene Fischers Atemlos im Fernsehen gezeigt wurde.
„Oh Gott.... Nein... Nein... Bitte nicht...." Sie war sehr ruhig, blickte mit einem Hundeblick zu mir auf, schnitt eine Grimasse und zeigte mit ihren Händen den bekannten ‚flip the table' an. In dem Moment kamen Caroline, Jack und Rose zurück, die die ganze Situation mit einem fragenden Blick mitansahen.
„Sie hasst dieses Lied." Sagte ich ihnen mit müdem Blick. Als wäre der Tag noch nicht schlimm genug, griff sich Sophia an den Bauch.
„Verdammt, mein Bauch schmerzt... Als hätte ich etwas mit Laktose gegessen."
„Was?" fragte ich sie besorgt.
„Ihr beiden Heulsusen wisst ja, dass die Nährwerte, die in dem Blut sind, das ihr trinkt, sich auf den Körper auswirken." Die zwei Idioten hinter uns grinsten. Caroline hatte ein schlechtes Gewissen und probierte Sophia ein wenig aufzuheitern.
„Es tut mir leid, ich wusste nicht, dass-"
„Passagiere des Fluges Nummer 4318 New Orléans nach London sollten sich zum angegebenen Flugsteig F08 begehen." Ertönte es in der ganzen Wartehalle.
„Ach du heilige..." murmelte ich. Sophia war am Ende und völlig blass.
„Oh Herr im Himmel."
„Ja, wir werden jetzt in den Himmel fliegen." Witzelte Jack.
„Letzter Aufruf für die Passagiere des Fluges Nummer 4318 New Orléans nach London. Bitte begeben sie sich zu dem angegebenen Flugsteig."
„Nah kommt jetzt." Murmelte Rose.
Als wir uns mit viel Mühe ins Flugzeug begaben und mit Erschrecken feststellten, dass wir die Sitzplätze hinter den beiden Vollpfosten reserviert hatten, konnten wir nicht ahnen wie anstrengend dieser Flug für uns werden wird. Hayley saß zwischen Caroline und Elijah hinter uns und unterhielten sich. Sophia ließ mich neben dem Fenster sitzen und lehnte sich mit ihrem schmerzenden Bauch zurück.
„Sechs Stunden."
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Klaus' Squad
FanficAls die beiden besten Freundinnen Sophia und Cathérine “Kate” von Menschenhändlern entführt wurden, ahnten diese nicht, dass sie in eine Welt voller Übernatürlichen Kreaturen reingezogen wurden, die kurz vor einem Krieg standen. Bevor Sophia und Kat...